Chapter 17

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Ich kam fertig angezogen die Treppen runter gelaufen und hatte es mir mal einmal gegönnt, auszuschlafen. Gut gelaunt schaute ich durch die Lobby und entdeckte niemanden. Dann ging ich in unseren Essensraum und dort sah ich André einsam an einem Tisch sitzen.
"Du hast es also auch mal geschafft, Querida." Sagte er grinsend.

"Heute gelten meine Regeln, schon vergessen?"
"Wie könnte ich nur?" Ich holte mir einen Obstsalat und ein Sandwich, setzte mich neben André und fing an zu essen.

"Wir gehen zu Fuß oder?"
"Wie weit ist es denn in die Stadt?"
"Paar Minuten."
"Kennst du dich hier aus?"
"Ich komme aus einer Kleinstadt, 15 Minuten von hier."
"Achso. Dann bist du ja mal wieder der Stadtführer." Sagte ich lachend und er nickte. Als ich fertig gegessen hatte, putzte ich noch kurz meine Zähne und dann liefen wir los. Die Strecke war wirklich nicht weit und nach wenigen Minuten waren wir in der wunderschönen Stadt angekommen.

"Wo möchtest du als erstes hin, Querida?"
"Zu Gucci."
"Okay." Er nickte und so gingen wir in den Laden, der direkt gegenüber von uns war. Drinnen angekommen, schaute ich mir einige Handtaschen an und kaufte dann letztendlich ein Portemonnaie. Wir verließen daraufhin den Laden und gingen dann zu Urban Outfitters, wo wir uns nur ein wenig Inspirationen holten und André sich schließlich für ein Calvin Klein Sweatshirt entschied.

"Ich weiß zwar nicht wo die Strafe für dich bei dem ganzen ist, aber was solls..."
"Zeit mir dir zu verbringen wäre niemals eine Strafe." Machte er mir gerade ein Kompliment, dass er gerne Zeit mir mir verbrachte? Wir gingen, nachdem er gezahlt hatte nach draußen. Dann standen wir vor dem Laden, als mir alle Gesichtszüge entglitten.

"Scheiße."
"Was ist los?"
"Da ist Lukas Neumann-Lange."
"Wer zum Teufel soll das sein?"
"Der Sohn von deutschen Geschäftsleuten und Papa will mich mit ihm verkuppeln. Kannst du bitte so tun, als wären wir zusammen? Er hat mich gesehen." Wie auf Kommando nahm André meine linke Hand in seine, stellte sich vor mich und dann geschah etwas komisches. Er küsste mich, doch das war nicht das komische. Das komische an der Sache war, ich fühlte etwas, das ich zuvor noch nie gefühlt hatte, es war als müsste ich auf die Toilette weil ich plötzlich so aufgeregt war und gleichzeitig musste ich lächeln, weil es so schön war.

Irgendwann lösten wir uns dann aber voneinander und jemand räusperte sich hinter uns. Wir drehten uns um und André hielt immer noch meine Hand in seiner.
"Hallo Emilia."
"Hi Lukas." Er lächelte mich an und André drückte meine Hand fester.
"Was machst du in Porto?"
"Darf ich dir meinen Freund vorstellen? Das ist André."
"Hi." Sagte André und Lukas reichte ihm die Hand. André nahm sie mit der an, mit der er nicht meine hielt und dann schaute er mich an und küsste meine Wange.
"Wir müssen los Querida." Sagte er und versuchte mich aus der Situation zu befreien.
"Dein Dad hat mir gesagt, ich soll heute Abend zu dir ins Hotel kommen..."
"Halt dich von meiner Freundin fern." Sagte André bestimmend und er hörte sich richtig wütend an.

"Wir sehen uns." Sagte Lukas aus Respekt, lächelte mich nochmal an und ging dann.
"Danke. Du hast mich gerettet." Sagte ich grinsend und André nickte.
"Sehr gerne."
"Was sollte der Kuss überhaupt?"
"Sollte die Rolle authentischer wirken lassen." Sagte er und wendete seinen Blick von meinen Augen ab.
"Na dann..." Irgendwann normalisierte sich die Stimmung zwischen uns wieder und wir gingen nach drei weiteren Stunden Shopping und einem perfekten Mittagessen wieder zum Mannschaftshotel.
"Emilia, ich muss mit dir reden." Als wir angekommen waren, nahm Papa mich direkt zur Seite und ich hatte schon Angst, dass es wegen der Sache mit Lukas und André in der Stadt war.

"Können wir irgendwo in Ruhe reden?"
"Wir können raus gehen. Was ist denn los?" Ich folgte Papa also nach draußen und dort setzten wir uns auf eine abgelegene Bank.
"Oma ist abgereist, weil sie Termine in Portugal hatte."
"Ist Junior jetzt alleine? Soll ich mach Hause fliegen?"
"Nein! Georgina ist bei ihm. Er findet es toll mit ihr hat er erzählt."
"Dann ist doch alles gut?"
"Sie wird bei uns einziehen."
"Was?"
"Sie wird bei uns einziehen. Ist das okay für dich?"
"Ob das okay ist?" Fragte ich sauer.
"Ich liebe sie und da ich sowieso wenig Zeit habe wäre es besser. Sie kann auch mal bei Junior bleiben und ich kann sie öfter sehen."
"Sie will nur dein Geld."
"Denkst du wirklich, dass sie das tut? Sie hat noch nie vorgeschlagen, dass sie bei uns einziehen will. Sie hat mich noch nie gebeten ihr irgendetwas zu kaufen. Sie wollte unsere Beziehung noch nicht öffentlich machen, als ich es wollte. Sie ist kein schlechter Mensch, Emilia. Gib ihr eine Chance."
"An ihrer Stelle würde ich auch nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen." Sagte ich wütend darüber, dass Papa einer glaubte, die nur sein Geld wollte.

"Die Zwillinge kommen ab nächster Woche zu uns." Jetzt sprach er von den Zwillingen, die eine Leihmutter geboren hatte. Sie waren schon etwa zwei Monate alt, aber durch die Stillzeit undso weiter, konnten Sie erst jetzt zu uns kommen.

"Schön. Ich weiß was dein Gedanke ist. Ein Kindermädchen bekommt man auch einfacher." Schrie ich, nahm meine Handtasche mit und lief schnellen Schrittes zum Hotel. Als ich durch die Tür ging, rempelte ich André.
"Pass doch auf." Meckerte ich ihn an, was am Affekt lag.
"EMILIA..." Rief er hinter mir her und ich rannte die Treppen hoch. Oben angekommen, schloss ich mein Zimmer auf, hinter mir wieder zu und schmiss mich auf mein Bett. Papa war immer so perfekt gewesen und hatte auf mich und Junior immer Rücksicht genommen, wie konnte es sein, dass er jetzt so anders war? Ich war wütend und fing leicht an zu weinen. Ich wollte hier weg. Zu Junior. Ich wollte ihn nicht mit dieser Hexe alleine lassen.

Rasend schnell packte ich also meinen Koffer und Schlich dann unauffällig aus dem Hotel. Draußen angekommen, stieg ich in ein Taxi und ließ mich zum Flughafen bringen. Mein Plan war es, dort ein Auto zu leihen, mit diesem dann nach Madrid zu fahren und es dort bei Sixt wieder abzugeben. Am Flughafen angekommen, ging ich zum Sixtschalter und mein Plan ging auf, obwohl ich von Portugal nach Madrid fuhr. Vielleicht wurde für mich auch einfach eine Ausnahme gemacht. Im Parkhaus stieg ich also in den Mercedes Ml, der mir zur Verfügung gestellt wurde und fuhr los. Die fünfstündige Fahrt über dachte ich nach und fühlte als ich in Madrid angekommen war immer noch das gleiche. Ich gab das Auto am Flughafen ab und fuhr dann mit einem Taxi nach Hause. Es war bereits 23:00 Uhr und im Haus war alles dunkel. Ich schlich also ins Haus, ging in mein Zimmer, zog mich um, packte aus und legte mich ins Bett.

André: Emilia? Wo bist du? Wir machen uns Sorgen. Geht es dir gut?
André: hallo? Antworte bitte.

Papa: Emilia wo bist du?
Papa: Wo?
Papa: ich verständige gleich die Polizei!
Papa: Geht es dir gut?
Papa: Sag mir was ich machen soll und ich mache es.

Es waren noch hundert weitere Nachrichten auf meinem Handy und ich antwortete Papa kurz.

Ich: Ich bin zu Hause.

Dann schlief ich irgendwann ein und fiel in einen unruhigen Schlaf.

Mein Leben ist nicht mehr wie vorherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt