Chapter 21

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2 Tage später

Die Party bei André war nicht so toll gewesen wie erwartet.

Flashback Party bei André

"Emilia, schön dass du da bist." André und ich umarmten uns, ich sah ein Pärchen der Freunde wieder, die ich schon in Monaco kennengelernt hatte. Dann begrüßte ich einige aus der Mannschaft und ein paar Jungs, die wohl "normale" Freunde waren. Ich unterhielt mich mit dem Pärchen aus Monaco und sie waren jetzt viel freundlicher als ich sie in Monaco wahrgenommen hatte.

"Ich gehe einmal kurz auf die Toilette." Ich ging ins Haus und war auf dem Weg zur Toilette, als ich Stimmen aus dem Wohnzimmer hörte.
"Ist er wirklich mit ihr zusammen?"
"Wir werden sehen, ob sie gleich da ist."
"Sie ist kein Umgang für ihn. Sie ist die Tochter von einem Vater der selbst noch ein Kind ist und sich durch die Weltgeschichte schläft."
"Ronaldo?"
"Genau der." Antwortete die Frau wieder und mein Atem stockte. Seine Eltern sprachen über mich.

"Sie ist damit ausgewachsen dass Geld kein Problem war und jetzt soll sie extrem verwöhnt sein."
"Sie hat ein Auto für 150.000€ zum 18. bekommen und ein Pferd für fast 800.000€."
"So zu leben macht deinen Charakter nicht besser."
"Das stimmt."
"Außerdem war er noch ein Teenager als sie zur Welt gekommen ist. Sie hatte keine klare Erziehung."
"Er war fast 17."
"Sage ich ja."
"Wie man hört ist die Mutter auch nicht besser."
"Wenn sie zusammen sind müssen wir was ändern."
"Wenn er uns beiden liebt wird er sie fallen lassen. Wir werden ihm keine Wahl lassen. Wir oder sie." Sagte seine Mutter.

"Dafür liebe ich dich." Ich lief schnellen Schrittes aus dem Haus raus und war am Boden zerstört. Ich riss meine Handtasche vom Tisch der Terrasse, während mich alle verwundert anschauten und als ich merkte dass die ersten Tränen über meine Wange liefen, war ich wieder im Haus und war gerade dabei, die Haustür auf zu machen.
"EMILIA WAS IST LOS?" Rief André hinter mir her und folgte mir.
"Frag deine tollen Eltern."
"Was ist mit Ihnen?"
"Es ist besser wenn wir keinen Kontakt mehr haben." Ich stieg in mein Auto ein und fuhr mit durchdrehenden reifen nach Hause.

Flashback Ende

Seitdem hatte ich bis heute morgen unzählige Anrufe von André verpasst und wurde mit Nachrichten bombardiert. Schlecht gelaunt stand ich morgens auf, zog mir Reitklamotten an, schnappte mir was zu essen für den Weg und fuhr dann mit dem Auto zum Stall, nachdem ich mich von Papa verabschiedet hatte. Am Stall angekommen, sattelte ich Regalo und machte dann einen Ausritt. Ich liebte Ausritte um den Kopf frei zu bekommen und gerade war ich nicht besonders gut drauf.

Wenn André's Eltern so eine schlechte Meinung von mir hatten und Papa wenn es um eine Beziehung zwischen uns ging, ebenfalls, war keine Beziehung möglich. Liebe ist sehr stark, aber Familie ist stärker und zwei Familien gegen sich zu haben das war für mich zu viel. Ich wusste nicht, ob André und ich es schaffen würden, so eine Kluft zu überwinden und auch zu ignorieren. Viele Fragezeichen schwirrten in meinem Kopf rum und ich fühlte mich wie betäubt. Ich hatte mich verliebt, das konnte ich nicht leugnen, aber vielleicht war eine Beziehung einfach nicht möglich. Vielleicht war ich auch einfach unfähig, eine Beziehung zu führen. Ich hatte darin auch nicht sonderlich viel Erfahrung, denn außer mit Marcos war ich noch nie wirklich mit jemandem zusammen gewesen.

Gedankenverloren ritt ich durch die Natur, bis ich irgendwann wieder am Stall angekommen war. Dort sattelte ich ab und ließ King noch ein wenig grasen während ich ihn führte. Ich setzte mich irgendwann aber ins Gras und checkte meine Mails. Eine Mail von Dolce&Gabbana? Was wollten die denn von mir? Ich laß die Mail und es war eine Anfrage für meinen zweiten Job in der Modelbrache. Sie wollten mich als Runway Model für Ihre Herbst/Winter Fashionshow in London im September also in zwei Wochen. Eines der Models war wohl abgesprungen und da sie mehr auf Mädels aus der Social Media-Branche setzen wollen und mein Bild auf der Cosmo gesehen hatten, wollten sie mich mit meinem Medialen Einfluss unbedingt haben. Ich war total aufgeregt. Natürlich wollte ich für sie Modeln und so antwortete ich direkt. Ich hatte noch keine Agentur oder sonstiges da es ja nur Hobby war, also musste ich alles alleine beantworten. Überglücklich stellte ich King wieder in den Stall und fuhr nach Hause, wo ich Papa erstmal halb schreiend begrüßte.

"Emi, was ist denn mit dir passiert? Heute morgen warst du noch ziemlich deprimiert?"
"Ich werde auf der Londoner Fashioweek für Dolce laufen."
"Was?"
"Sie haben mich angefragt."
"Wow, das ist unglaublich." Papa hob mich hoch und wir umarmten uns ganz fest.
"Ich bin so stolz auf dich meine kleine."
"Dankeschön."
"Ich hoffe ich kann dich dieses Mal begleiten."
"Ganz sicher. Zinedine lässt sonst bestimmt mit sich reden."
"Du hast Besuch."
"Wenn es André ist, schick ihn weg."
"In deinem Zimmer und es wird niemand weggeschickt, bevor du mit ihm geredet hast."
"Dad, das..."
"Kann ich sehr wohl machen." Ich schaute ihn genervt an und meine gute Laune war wieder ein wenig abgeklungen. Ich ging also in mein Zimmer und da saß André sich auf meinem Schreibtischstuhl drehend am Schreibtisch.

"Papa sagst du willst reden also rede."
"Emilia, was habe ich getan?"
"Frag deine Eltern lieber was sie getan haben?"
"Ich frage aber dich."
"Sie sind der Meinung dass ich ein verzogenes, schlecht erzogenes Mädchen bin, das mal eben ein Auto für 150.000€ bekommt, einem Vater hat der als Teenager Vater geworden ist, der sonst noch ein Kind ist, der jede Frau flachlegt, die irgendwo ist und dass ich ein schlechter Mensch bin weil ich ein Pferd für 800.000€ bekommen habe. Reicht das oder soll ich noch weiter machen?" Ich war fast am schreien.

"Das haben sie gesagt?"
"Ja."
"Zu dir?"
"Sie haben über mich geredet, aber es war nicht zu überhören."
"Was haben meine Eltern mit uns zutun? Das ändert doch nichts."
"Doch, das tut es. Deine Eltern sind gegen unsere Beziehung und Papa auch. Ich habe keine Kraft, gegen alle Seiten zu kämpfen. Liebe siegt zwar, aber wir wissen beide, Blut ist dicker als Wasser und deine Eltern wollen dich vor die Wahl stellen, wenn das mit uns was wird. Sie oder ich."
"Ich habe dir noch nie etwas über meine Eltern erzählt oder?"
"Keine Ahnung, wahrscheinlich nicht."
"Nein habe ich nicht und weißt du warum? Sie mischen sich in alles ein und irgendwie haben wir deshalb kein gutes Verhältnis mehr. Sie meinen alles für mich bestimmen zu können. Es ist wie mit der Sache zwischen uns. Ich gebe auf ihre Meinung nichts und sehe sie sowieso sehr selten. Was meinst du warum ich sie in Porto nicht besucht habe? Nicht wegen der knappen Zeit, sondern weil ich nicht wollte."
"Das tut mir leid."
"Nein mir tut es leid. Es tut mir leid dass du das alles hören musstest."
"Ich habe mich auch in dich verliebt." Es war das erste mal dass ich es aussprach und André grinste mich an.

"Das ist das schönste was du je gesagt hast, Querida." Flüsterte er, stand auf und wir küssten uns. Die Küsse wurden erst immer intensiver, bis wir uns auf mein Bett legten und einfach den Moment genossen, in dem wir eng aneinander lagen und uns in die Augen schauten. Dann ging ich aber erstmal duschen und zog mir entspannte Klamotten an. Schließlich gingen wir runter, bestellten Pizza, aßen mit der ganzen Familie plus Georgina Abendessen und dann legten wir uns zusammen in mein Bett, da er bei mir schlafen wollte, wo ich kein Problem mit hatte. Papa hatte kein Wort mehr über André verloren. Er schien wohl zu verstehen, dass er das zwischen uns nicht verbieten kann.

Mein Leben ist nicht mehr wie vorherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt