Chapter 23

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1 Monat später

Mit 29 Grad war es für Ende September ziemlich warm in Madrid. Ich stand aus meinem Bett auf, ging duschen und dann kam meine Friseurin zu uns nach Hause, um mir eine Frisur zu machen. Es war ein normaler Beach-Waves Look und als sie fertig war, zog ich mein Kleid an, das direkt auf mehrere Art und weisen provokativ war. Es war schwarz, was man an einer Hochzeit eigentlich nicht trug und dazu war es noch lang und mit Tüll, sodass es vom Schnitt einem Brautkleid ähnelte. Nachdem ich mich zufrieden im Spiegel betrachtet hatte, schminkte ich mich, packte meine Clutch, zog meine Schuhe an und ging dann nach unten in die Küche.

"Guten Morgen." Sagte ich lächelnd und alle erwiderten dies.
"Ich hab doch gesagt mein Kleid ist der Knaller." Sagte ich, als mich alle verwundert musterten.
"Es sieht perfekt an dir aus, aber schwarz für eine Hochzeit?" Fragte Papa, der sich damit abgefunden hatte, dass ich zu ihrer Hochzeit ging.
"Wenn schon denn schon." Sagte ich lachend, schnappte mir mein Müsli, setzte mich an den Tisch und dann kam irgendwann André. Ich putzte noch einmal meine Zähne, schminkte meine pinken Lippen nach und verließ dann mit ihm das Haus.
"Schwarz. Sehr gewagt."
"Ich setze immer Akzente." Sagte ich lachend, während André nach meiner Hand griff während er den Ferrari steuerte.
"Und dafür lieben wir dich alle."
"André was ist das jetzt zwischen uns?"
"Emilia, es wird schon noch kommen, aber bisher war der Moment noch nie passend."
"Ich komme damit klar. Ich will ja jetzt nicht stressen aber wir sind schon 10 Minuten zu spät." André nickte, gab mehr Gas und wenige Minuten später waren wir an der Lokalität angekommen. Sie heirateten in einem Park, statt in einer Kirche zu heiraten, hatten sie sich für eine Hochzeit unter freiem Himmel entschieden. Es war ein Torbogen aus weißen Rosen zu erkennen und er war riesig. André hielt den heulenden Motor vor ihm an und als wir beide ausstiegen, konnte man den Pastor sprechen hören. Ich hakte mich unter und so gingen wir zusammen über den roten Teppich, der den Gang in der Kirche darstellte.

Irgendwann bemerkten die Gäste uns und alle Blicke hafteten auf uns. Der Pastor hörte auch auf zu sprechen und während die meisten mich wahrscheinlich für den Auftritt hassten, ging ich majestätisch weiter und André machte mit. Vorne angekommen, würdigte ich das Brautpaar keines Blickes und steuerte auf die beiden freien Plätze in der ersten Reihe zu, die ja bekanntlich die Familienreihe war.

1 Stunde später

Vor wenigen Sekunden hatten sie die Ringe getauscht und sich geküsst. Als ich das sehen musste, war ich kurz davor, zu würgen, doch konnte es noch gerade so unterdrücken... nett von mir.

Schließlich war der Gottesdienst beendet und das Brautpaar schritt zum Torbogen. Irgendwann leerten sich dann jedoch alle Reihen und wir liefen ebenfalls zum Torbogen.
"Emilia!"
"Opa." Rief ich freudig und er umarmte mich sehr lange.
"Dein Kleid sieht toll aus. Ich verstehe deine Geste."
"Dankeschön."
"Sie hat es nicht anders von dir verdient."
"Einer der mich versteht." Wir umarmten uns erneut und dann deutete ich auf André.
"Opa, das ist André."
"Schön dich kennenzulernen." Sie gaben sich die Hand und dann kam meine Mum schon auf uns zugesteuert."
"Wie schön dass du gekommen bist, Emilia."
"Akzente setzen ist wichtig." Sagte ich und zog dann Opa und André mit mir weg von dieser Person.
"Gerhard, da bist du ja." Die hatte mir gerade noch gefehlt. Opa verdrehte auch schon seine Augen, da diese penetrante Person immer den Moment zerstören musste.
"Emilia, schön dich zu sehen."
"Ich wünschte das Gleiche könnte ich auch behaupten." Sagte ich leise, sodass sie es nicht hören konnte und lächelte sie dann einfach mit meinem Fake-Lächeln an. Nach einigen weiteren belanglosen Gesprächsthemen fuhren wir alle zusammen hintereinander her zur Location, wo die restliche Feier stattfinden sollte. Dort angekommen gab es Kaffee und Kuchen und es wurden die Fotos gemacht. Danach fuhren alle kurz nach Hause zum Umziehen, da sie andere Kleider für die Party am Abend brauchten genau wie meine Mum, die sich aber im Hotel umerziehen wollten.

"André, ich habe etwas vergessen."
"Was denn?"
"Ich muss noch kurz zu King."
"Warum?"
"Heute wird der Gips abgenommen."
"Dann los." Sagte er grinsend und ich lächelte. Dafür war er mir so sympathisch. Es war immer für mich da. Wir stiegen also in sein Auto ein und er fuhr los.
"Ich mag deinen Opa."
"Er ist toll oder?"
"Ja, aber deine Oma..."
"Sie ist wie meine Mum. Eine unfreundliche und dumm-dreiste Spaßbremse." Am Stall angekommen, stiegen wir aus und ich hielt mein Kleid so gut es ging hoch. Der Tierarzt war schon mit Miguel dabei, den Verband zu entfernen und King ließ alles ruhig über sich ergehen.
"Hi."
"Hallo."
"Tut mir leid, dass ich so spät bin, aber meine Mutter heiratet heute."
"Alles gut." Sagte der Arzt und tastete das Bein ab.
"Es fühlt sich gut an. Wir werden ihn jetzt mal longieren." Ich nickte, Miguel trenste auf und dann gingen wir zum Longierplatz, wo er langsam anfing, mein Pferd im Kreis laufen zu lassen. Ich schaute ihm dabei zu und eins musste man ihm lassen. Er hatte ein Händchen für Pferde.
"Wo ist Regalo de Dios?" Fragte André.
"Er wurde letzte Woche abgeholt. Es war ja nur für kurze Zeit und mit King habe ich genug zutun."
"Dann hast du jetzt also wieder mehr Zeit für mich, Querida?"
"Mal schauen." Sagte ich lächelnd und er küsste meine Wange. Dann schauten wir wieder zu King und obwohl seine Bewegungsabläufe noch ein wenig hölzern nach der langen Zeit waren, trabte und galoppierte er wieder im Takt und es war keine Spur von seiner Verletzung zu sehen.
"Ich werde es mir in einer Woche nach ein wenig mehr Bewegung nochmal anschauen, aber generell sieht das fantastisch aus. So hatte ich es bisher selten."
"Vielen Dank." Wir gaben uns die Hand, der Tierarzt packte seine Sachen und fuhr dann. Miguel führte King zu mir und ich streichelte ihn.

"Du bist eine Kämpfernatur. Ich bin so stolz auf dich." Flüsterte ich und bat dann André ein Foto von mir zu machen, wie ich neben ihm stand und lächelte. Dann brachten wir ihn mit Miguel noch in den Stall, machten uns danach noch einmal frisch und fuhren zurück. Während wir auf dem Weg waren, bearbeitete ich das Bild und postete es auf Instagram mit der Bildunterschrift "He did it. So proud of my Prince! #PrincessAndPrince♥️". Dann rief ich noch Papa an und erzählte ihm alles und als wir wieder angekommen waren, gab es kurze Zeit später Abendessen.
"Dann bist du ja jetzt wohl meine Stieftochter, hm?" Hörte hat Piqué neben mir freundlich sagen.
"Ihh, geh mal weg." Aus dem Affekt sagte ich immer die lustigsten Sachen und oft bereute ich sie direkt danach wieder.
"Du hast eine tolle Persönlichkeit."
"Im Gegensatz zu dir hat das sogar meine Mutter und die ist eigentlich schon ziemlich wenig positiv ausgeprägt." Ich lächelte ihn überfreundlich an und ging wieder zu André.

4 Stunden später

Wir tanzten wie alle andern langsam zu dem Lied, das gerade gespielt wurde. Unsere Tanzposition war sehr eng umschlungen und irgendwann wurden wir immer langsamer, sodass wir fast still standen und schließlich lagen seine Lippen auf meinen. Wir küssten uns innig und ich schloss meine Augen um diesen perfekten Moment komplett genießen zu können.
"Du bist perfekt." Flüsterte er, als er den Kuss kurz unterbrach und ich merkte sein Lächeln an meinen Lippen, da diese meine immer noch leicht streiften.
"Mach weiter und rede nicht." Ich merkte wie sein Grinsen breiter wurde und wir uns wieder voll und ganz auf den Kuss konzentrierten. Irgendwann lösten wir uns dann voneinander und lächelten uns verträumt an.
"Lass uns zu dir fahren." sagte ich leise.
"Du willst bei mir schlafen?"
"Ja."
"Das ist das erste Mal dass du diesen Wunsch äußerst." Grinste er.

"Wir sollten uns beeilen, sonst überlege ich es mir noch anders."
"Dann los."
"Wir sagen noch kurz 'Tschüss', ja?"
"Okay." Er griff nach meiner Hand und wir liefen zusammen nach draußen wo das Brautpaar auf der Terrasse stand.
"Wir fahren jetzt. Lebt wohl." Sagte ich und ich meinte es auch so.
"Emilia, Danke dass du gekommen bist. Ich hoffe wir können wieder ein besseres Verhältnis aufbauen."
"Ich sagte 'Lebt wohl' und der Grund für mein Kommen war nur die Überredungskunst meiner besten Freundin und dass ich gerne mit meinem schwarzen Kleid meine Emotionen dir gegenüber zum Ausdruck bringen wollte."
"Ich werde nicht aufgeben."
"Emilia, ich mag deinen Vater vielleicht nicht, aber dich mag ich." Sagte Gerard der Schleimer.

"Papa und mich gibt es nur im Doppelpack. Seine Freundin zum Beispiel liebt er wirklich und seit ich weiß, dass sie mich akzeptiert, tu ich das auch. Bei dir wird dieser Zustand aber nie eintreffen."
"Es war sehr nett. Gute Nacht." André gab beiden die Hand und nachdem ich es ihm gleich tat, gingen wir. Bei ihm zu Hause angekommen, zogen wir uns um, ich entfernte mein Make-Up und dann legten wir uns nebeneinander in sein Bett. Es dauerte nicht lange, da war ich dann auch schon eingeschlafen.

Happy Valentines Day euch allen! Ich hoffe ihr habt/ hattet einen tollen Tag ob mit oder ohne Beziehung! :)

Mein Leben ist nicht mehr wie vorherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt