Chapter 7

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Am nächsten Morgen wachte ich immer noch ziemlich enttäuscht wegen der Sache mit Marco auf und ging dann aber erstmal duschen. Danach zog mich an, schminkte mich und zog mir meine Reitsachen an, bevor ich nach unten ging und mit Papa, Junior und Georgina frühstückte.

"Emilia, auf deinem Auto liegt ein Blumenstrauß." Ich schaute Papa verwirrt an und trank dann meinen Kaffee.
"Von wen?"
"Ich weiß es nicht, aber nach der Größe zu urteilen hat er scheisse gebaut oder will dir sagen dass er dich liebt." Marco... der Blumenstrauß war von Marco. Ich war mir sicher. Wir aßen noch zu Ende und schließlich verabschiedete ich mich und ging zu meinem Auto. Ich nahm mir den riesigen Strauß aus weißen Rosen, legte ihn auf den Beifahrersitz und laß die Karte die in ihm steckte, durch.

Emilia, mir tut das alles so leid und ich möchte es wirklich erklären. Wie wäre es heute Abend mit einem Dinner bei mir? Dann können wir über alles reden und einfach mal wieder Zeit zusammen verbringen, wie wir es sonst getan haben. Gegen 19:00 Uhr erwarte ich dich dann bei mir. Liebe Grüße Marco.

Ich legte den Brief weg und dachte dann erstmal nach. Sollte ich es machen oder eher nicht? Ich war mir nicht sicher, aber eigentlich sagte mein Herz mir, dass ich ihn sehen und mit ihm über alles reden wollte. Sicher war ich aber noch nicht, also ließ ich alles erstmal sacken und ehe ich mich versah war ich schon am Gestüt angekommen. Dort griff ich dann nach den Blumen, stieg aus, schloss das Auto ab und warf sie auf den Misthaufen, der neben mir war. Ich war mich nicht sicher, warum ich das getan hatte, aber etwas in mir, brauchte diese Geste um den letzten Wut über ihn loszuwerden.

"Emilia dos Santos Aveiro wirft den größten Rosenstrauß den ich jemals gesehen habe auf den Misthaufen." Ich drehte mich um und irgendwie war es mir unangenehm, dass Miguel mich gesehen hatte.
"Ja. Er hat eine negative Story und deshalb wollte ich ihn nicht haben."
"Geheimer Verehrer?"
"Kann man nicht sagen."
"Erstmal Guten Morgen." Grinste er mich an.
"Guten Morgen."
"Die Pferde sind schon gesattelt."
"Kann ich noch kurz zu King?"
"Klar. Ich warte hier." Ich nickte und verschwand zu Kings einzelner Box.

20 Minuten später

Ich hatte einen wunderschönen schwarzen Lusitano Hengst von Sergio bekommen, während Miguel sein eigenes Pferd ritt und so starteten wir unseren Ausritt durch das Gelände.
"Tut mir leid, wenn ich zu neugierig bin."
"Alles gut. Ich bin es gewohnt, aber im Gegensatz zu Paparazzos finde ich dich sympathisch."
"Ich dich auch."
"Warum arbeitest du für Sergio?"
"Meine Familie hat drei Gestüte in Spanien und da ich als Einzelkind alles übernehmen soll, mache ich bei Sergio und Pilar meine Ausbildung."
"Das hört sich spannend an."
"Es macht wirklich Spaß. Gehst du eigentlich noch zur Schule?"
"Ich habe gerade mein Abitur bestanden, aber jetzt mache ich ein Jahr lang erstmal nichts."
"Hört sich auch nicht übel an."
"Das wird es hoffentlich auch nicht sein." Wir unterhielten uns noch weiter über uns und lernten den jeweils anderen besser kennen, bevor wir nach zwei Stunden wieder am Stall ankamen und die Pferde absattelten. Dann war ich noch einige Zeit bei Magic und danach fuhr ich nach Hause, wo ich etwas aß, bevor ich mich nachdenklich auf das Sofa setzte und über heute Abend nachdachte.

"Emilia? Wenn du so schaust, steht eine schwere Entscheidung bevor. Was ist los?" Papa setzte sich neben mich und lächelte mich an.
"Wenn ein Junge einem einen Blumenstrauß aus ungefähr 100 Rosen schenkt, was sagt mir das?"
"Dass es ihm leid tut."
"Also sollte ich ihm eine Chance geben, alles zu erklären?"
"Würde ich vorschlagen."
"Dann bin ich heute Abend weg."
"Und bei wen bist du?"
"Das das ist geheim." Sagte ich lächelnd und Papa nickte.

"Melde dich wenn was nicht stimmt, ich will ja, dass es meinem kleinen Mädchen gut geht."
"Das wird es doch sowieso."
"Du musstest immer stark sein, mit deiner Mum, die Schule, King, die Meisterschaften. Du musst dich auch mal entspannen."
"Das mache ich, Dad. Außerdem hat das nichts mit dem Thema zutun."
"Hab Spaß heute Abend, aber nicht zu viel Spaß." Papa zwinkerte mir zu und ich stand auf.
"Jaja, ich denke an deine Worte." Sagte ich grinsend und ging dann duschen, was schon das zweite mal heute war. Danach legte ich mich noch ein wenig hin, dann schminkte ich mich, machte meine Haare und zog mich schließlich an.

Dann redete ich noch ein wenig mit Junior und fuhr schließlich los

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Dann redete ich noch ein wenig mit Junior und fuhr schließlich los. Die Fahrt dauerte wie immer nicht lange und ich war mir nicht sicher, ob ich overdressed war. Als ich dann also irgendwann angekommen war, stieg ich aus, schulterte meine Handtasche und klingelte an der Haustür. Es dauerte wenige Sekunden und schon wurde die Haustür von Marco in einer schwarzen Biker-Jeans mit Louis Vuitton Sneakern und einem hellblauen Hemd geöffnet. Wir umarmten uns und dann lächelte er mich an.

"Ich dachte du kommst nicht."
"Wieso? Ist es schon so spät?"
"Es ist halb acht."
"Ich wollte eigentlich pünktlich sein." Sagte ich lächelnd.
"Vergessen wir das. Komm rein." Ich folgte ihm in das Haus und dann setzten wir uns draußen auf die Terrasse, wo schon Getränke, Salat und Sushi bereitstanden.
Wir stießen erst mit Champagner an und dann fingen wir an zu essen.
"Das wegen gestern tut mir ziemlich leid."
"Wieso hat er das gesagt?"
"Ich habe ihm erzählt, dass ich mir eine Beziehung mit dir vorstellen kann und manchmal weiß er nicht wie man sich benimmt."
"Du kannst nichts dafür." Sagte ich anstatt zu fragen, ob er sich wirklich eine Beziehung mit mir vorstellen könne.
"Du hast mal gesagt, du hast dich in mich verliebt, stimmt das?"
"Ich habe dich nur als Lügner bezeichnet, als du gesagt hast, dass der Kuss nichts bedeutet hat."
"Also ist das für dich nicht mehr als Freundschaft?"
"Ich wäre zu gerne mit dir zusammen, aber es geht nicht. Ich kann nicht."
"Ich will auch mit dir zusammen sein, warum geht das nicht?"
"Weil Papa wegen der Steuersache vor Gericht muss, keiner weiß wie das enden wird und ich nicht weiß, ob wir in Madrid bleiben werden."
"Du bist 18, du könntest auch so bleiben."
"Ich bin aber noch nicht bereit, bei Papa auszuziehen."
"Ich gebe dir alle Zeit die du brauchst."
"Du weißt, dass ich nicht gesagt habe, dass ich Zeit brauche, sondern dass ich nicht weiß, ob ich das will?"
"Ich weiß, ich werde aber warten bis du es weißt und jetzt würde ich vorschlagen, wechseln wir das Thema."
"Hört sich gut an." Wir aßen weiter und redeten über meine Meisterschaft, mein Leben, sein Leben, unsere Wünsche, Träume, einfach über alles.

"Ich sollte langsam fahren." Sagte ich gegen 01:00 Uhr."
"Ich begleite dich noch zum Auto." Marco und ich gingen also nach draußen und dort standen wir dann neben meinem Auto und niemand sagte etwas. Wir schauten uns in die Augen und irgendwann geschah es dann wieder. Wir küssten uns und dieses Mal sogar mit Zunge. Der Kuss dauerte einige Zeit an, bis wir dann beide Luft holen mussten und ich schließlich lächelnd in mein Auto einstieg.
"Emilia? Ich hab was vergessen." Marco öffnete meine Tür und küsste mich erneut, aber dieses Mal war es ein zurückhaltender und ebenfalls sehr liebevoller Kuss, den ich erwiderte.
"Ich muss jetzt wirklich gehen."
"Tschüß. Fahr vorsichtig." Sagte er und ich nickte. Zu Hause angekommen, zog ich mich um, schminkte mich ab und legte mich dann in mein weiches Bett. Ich war verliebt, ob ich es wollte oder nicht. Ich wollte ihn, mehr als jemals zuvor, doch ich konnte nicht.

Mein Leben ist nicht mehr wie vorherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt