Chapter 35

454 18 0
                                    

Am nächsten Morgen waren Papa und Gio mit den Kindern unterwegs und so frühstückte ich mit Junior, nachdem ich geduscht hatte, mich geschminkt hatte und mich angezogen hatte.

Dann packten wir seine Sachen und schließlich brachte ich ihn mit meinem Porsche zur Schule. Danach fuhr ich zu King, doch da ich mich entschieden hatte, ihm heute eine Pause zu gönnen, fuhr ich dann weiter und traf mich mit meinen zwei besten Freundinnen in der Stadt. Wir brunchten und redeten über alles mögliche. Es war gefühlt nicht viel Zeit vergangen, doch als ich das nächste Mal auf die Uhr schaute, war es bereits 12:30 Uhr.
„Ich muss Junior abholen." ich legte ihnen Geld hin, umarmte beide und fuhr dann zu seiner Schule. Zum Glück war ich noch gerade passend gegen 13:00 Uhr da, also wartete ich auf ihn. Die Minuten verstrichen und nach einer viertel Stunde war er immer noch nicht draußen.

So lange hatte er noch nie gebraucht, also entschied ich irgendwann, rein zu gehen. Drinnen sah ich ihn ebenfalls nirgendwo und so ging ich schließlich zur Rektorin.

„Guten Tag."
„Señorita dos Santos. Wie kann ich ihnen helfen?"
„Wo ist mein Bruder? Ich sollte ihn abholen, aber er kommt nicht."
„Er wurde eben schon von einer Frau abgeholt." jetzt fiel mir die Kinnlade runter.
„Er wurde was? Mein Vater hat dazu glaube ich klare Anweisungen gegeben. Wie sah die Frau aus?"
„Ich dachte es wäre die Freundin ihres Vaters."
„Wie sah sie aus?"
„Dunkle Haare, groß, dünn, lange Haare. Sie sah aus als wäre sie Model." Es war Mama. Ich war mir sicher.
„Sie werden von uns hören." ich rannte aus dem Schulgebäude und stieg in mein Auto ein.

Dann fuhr ich mit durchdrehenden Reifen los und kam nach einigen Ausrastern wegen unfähigen Autofahrern und einigen Minuten am Haus meiner Mutter an. Ich parkte, Stieg aus und hämmerte hunderte Male auf die Klingel. Irgendwann wurde mir die Tür dann von einer Haushälterin geöffnet, die mich fragend anschaute.

„Wie kann ich helfen?"
„Indem sie aus dem Weg gehen." sagte ich energisch und drückte mich an ihr vorbei. Dann ging ich in Richtig Garten, wo ich Junior alleine Fußball spielen sah. Ich rannte zu ihm und als ich ihn erreicht hatte, umarmten wir uns ganz fest und ich fing an zu weinen. Er strich meine Tränen weg und küsste meine Wange.

„Nicht weinen."
„Ich habe mir solche Sorgen gemacht."
„Mir gehts gut." Ich schaffte es nicht wirklich weiterhin zu heulen und lächelte ihn an.
„Was wollte sie von dir?"
„Sie meinte Papa hat ihr gesagt, dass sie mich abholen soll, weil niemand Zeit hat."
„Wir gehen." ich nahm mir seine Hand und nachdem er sich seine Schultasche geschnappt hatte, verließen wir das Haus. Er stieg in mein Auto und dann kam sie aus dem Haus.
„Was macht ihr da? Wir können doch einen Kaffee zusammen trinken." Ich atmete tief durch und drehte mich dann zu ihr.
„Junior. Schließt du bitte die Tür?" er tat was ich sagte und so konnte ich jetzt anfangen, sie anzumeckern.
„Was fällt dir ein? Du kannst ihn nicht einfach entführen."
„Wieso denn entführen?"
„Wenn niemand davon weißt, dass du das Kind mitnimmst, zu dem du keinen Bezug hast, ist das eine Entführung."
„Er ist mein Sohn."
„Genetisch. Aber weißt du, wen er Mama nennt? Gio, nicht dich. Wir brauchen dich nicht und wollen dich auch nicht. Außerdem hast du alle Rechte an uns abgetreten, dadurch dass du abgehauen bist. Du hast jeglichen Respekt den ich irgendwann vor dir hatte verloren und weißt du was? Den wirst du nie wieder bekommen. Was denkst du warum ich bei deiner Hochzeit in einem schwarzen, langen Kleid gekommen bin? Um dir zu zeigen, dass ich dich hasse."
„Wie kannst du mir sowas sagen?"
„Es ist die Wahrheit und mein Vater hat mir beigebracht, immer die Wahrheit zu sagen."
„Er ist der größte Lügner überhaupt."
„Du bist so Ehrenlos. Vielleicht solltest du dich mal mit anderen Menschen als Piqué umgeben und dich bessern. Aber für die Zukunft, halt dich aus unserem Leben raus. Eine einstweilige bekommen wir, wenn wir wollen. Leg es nicht drauf an. Lebe wohl." Ich ließ sie sprachlos stehen und stieg in das Auto ein. Dann fuhr ich los und beobachtete Junior im Rückspiegel.
„Geht es dir gut?"
„Ja."
„Was hat sie zu dir gesagt?" Fragte ich weiter.
„Dass sie mich gerne öfter sehen will."
„Und was willst du?"
„Ich weiß es nicht. Georgina ist doch meine Mama oder?"
„Naja, das Blut in deinem Körper ist das Blut von Papa und der Vogelscheuche. Aber wen du als deine Mama und deinen Ruhepol siehst kannst du selbst entscheiden."
„Ich möchte dass sich nichts ändert."
„Also erstmal keinen Kontakt zu ihr?"
„Ich weiß es nicht." sagte er leise und dann waren wir irgendwann zu Hause angekommen.
„Junior, gehst du kurz hoch spielen? Ich muss mit Papa reden." er nickte eifrig und da ich sah, dass sein Auto wieder da war, suchte ich hin als ich im Haus war und fand ihn in der Küche.

„Sie hat Junior heute einfach von der Schule abgeholt und ihm gesagt dass sie mehr Kontakt zu ihm will."
„Wie...?"
„Der Schulleitung hat sie gesagt, sie hätte den Auftrag ihn abzuholen."
„Ich werde mit ihr reden."
„Ach ja, Papa...?"
„Ja?"
„Regalo de Dios kommt nicht in Frage."
„Warum?"
„Heute morgen hat der Tierarzt mich angerufen und King hat wohl seit wenigen Wochen Fesselträger Probleme aber Rodrigos Leute haben einfach starke Schmerzcremes draufgemacht."
„Also kommt er als Sportpferd nicht in Frage?"
„Der Arzt meinte das wird einige Zeit dauern, bis er wieder ohne Gefahr auf eine Verschlechterung oder ohne Schmerzen ohne Salbe laufen kann."
„Willst du ein anderes Pferd?"
„Ich bin zufrieden wie es ist. Wir gucken wie sich alles entwickelt."
„Okay. Sag mir einfach Bescheid."
Den restlichen Tag verbrachte ich mit einem Workout, Abends kam André dann noch vorbei.

Als ich mal wieder in seinen Armen einschlief, merkte ich wie komplett ich mich fühlte und wie perfekt gerade alles war. Ich fühlte mich so glücklich wie fast noch nie und ich hoffte, das dieses Glück für immer halten würde. André war der Mann meines Lebens. Es war vielleicht früh sowas zu sagen, aber irgendwie war ich mir bei ihm sicher.

Mein Leben ist nicht mehr wie vorherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt