22.

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Tyler

Leicht müde trottete ich Josh hinter. Er wirkte verwirrt, verzweifelt und unsicher, was mich zum kichern brachte. Der Alkohol wirkte besser als gedacht. "Was suchst du eigentlich?"

Der Blauhaarige drehte sich zu mir um, ohne eine Veränderung seiner Mimik. Das Mondlicht tanzte anmutig auf seiner weichen Haut, seine bernsteinfarbenen Augen, sowie sein Nasenring, leuchteten förmlich. Der kalte Wind bescherte mir eine unangenehme Gänsehaut. "Oh Ty. Wir suchen Pete und Patrick, schon vergessen?" Zog verwirrt meine Augenbrauen nach oben. "Ach, die hab ich vorhin auf der Toilette in der Bar gesehen. Haben noch miteinander geredet als ich wieder zu dir bin."

"Ist das dein Ernst?" Josh warf seine Arme genervt in die Luft. Fing an seine Schläfen zu massieren. Nickte breit grinsend. Zitterte. "Können wir wieder rein?"

Die Musik fing langsam an in meinen Ohren zu dröhnen, während ich mich durch die Menschenmenge drückte. Das Bier in meiner Flasche schwang unruhig hin und her, drohte über zu schwappen. Nahm einen großen Schluck um dies zu verhindern. Josh hatte Pete und Patrick wieder gefunden und saß nun mit ihnen an einem der freien Tische. Spürte ein sachtes Tippen auf meiner Schulter.

"Oh, hey Ryan."

"Weißt du wo Brendon ist?" "Ja", zeigte auf einen jungen Mann, welcher sich soeben einen Drink an der Bar besorgte. Unterhielt sich mit einer kleinen Gruppe, alle von ihnen in unserem Alter. "Mit wem spricht er da?" Ryan seufzte laut, griff nach meiner Flasche, um dann einen großen Schluck davon zu nehmen. Er wirkte traurig, fast gar unglücklich.

"Frank und Gerard sind ja nicht mal so schlimm, aber Dallon." Er führte die Flaschenöffnung wieder zu seinem Mund. Ein blauer Lichtstrahl zog über sein Gesicht. Das Lied wurde gewechselt. "Dallon?" Ryan's Augen verengten sich, als er den Namen hörte. "Ich habe eigentlich nichts gegen ihn, wir verstehen uns ja ziemlich gut. Es ist nur", er hielt kurz inne. "Ich hab nur Angst, dass Brendon Gefühle für ihn entwickelt. Sie verbringen ziemlich viel Zeit zusammen."

Fing an meinem Gegenüber behutsam über den Rücken zu streichen. Drückte ihn leicht an mich als ich merkte, dass er trotz der herrschenden Wärme, unfreiwillig zitterte. "Brendon würde dich niemals verlassen. Du bist sein ein und alles, das weiß ich." Eine Träne kullerte über seine Wange. Glitzerte in den wunderschönsten Farben, ehe er sie sich mit seinem Handrücken wegwischte. "Danke Tyler." "Hey, kein Problem. Ich geh mal wieder zu Den anderen." Ryan fing an breit zu Grinsen. Gerard hatte seinen Freund auf uns aufmerksam gemacht und machte sich nun, mit Brendon und Dallon, auf den Weg zu uns.

Versuchte leicht tanzend durch die Masse zu gelangen. Die Menge der Menschen hatte sich, gefühlt, verdoppelt. Drückte eine junge Frau sachte zur Seite. Meine Beine fingen an leicht zu zittern. Wirkten mit jedem Schritt lamer und schwerer. Mein unterer Rücken fing an zu schmerzen.

Patrick und Josh hielten sich beide die Bäuche vor lachen, Pete hatte seinen Kopf auf dem Tisch abgelegt. Atmete ruhig und gleichmäßig. Anscheinend schlief er. "Sollen wir vielleicht gehen? Ich meine", der Blauhaarige zeigte auf unsern schlafenden Kumpel," wenn der erste schon anfängt zu pennen." Zuckte mit den Schultern, schlang meine Arme um Josh. "Also wir wären dafür."
Brendon hatte sich uns gähnend angeschlossen, Ryan nickte.

"Alles in Ordnung, Ty? Ist es wegen deiner Lunge?"

Wir hatten uns alle wieder in Josh's Wagen gequetscht. Die Fenster nach unten gelassen, die Musik leise aufgedreht. Fuhren in die Dunkelheit hinein. Josh und ich waren als einzige noch wach. Nickte schnell, was mein Freund natürlich nicht mitbekam. "Meine Rücken schmerzt und mein Mimd schmeckt wieder so eisenhaltig." Der Fahrer zog seine Augenbrauen verwirrt nach oben. Griff nach meiner Hand. "Du hattest doch noch nie Rückenschmerzen." Ein stechender Schmerz zog sich meine Wirbelsäule entlang. Krümmte mich leicht. "Ty?" Josh wirkte unruhig, unsicher und verängstigt. Konnte ihm nicht antworten. Das unangenehme Ziehen wollte nicht aufhören. "Ty?"

Versuchte meine verkrampften Beine zu bewegen. Sie waren noch schwerer als zuvor. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Der Fahrer hielt am Straßenrand an. Die anderen bekamen davon nichts mit. Lediglich Patrick's lautes, unbewusstes, aufschnauben war von ihnen zu hören. "Josh?" Mein ganzer Körper zitterte. Stotterte. Sofort blitzten seine bernsteinfarbenen Augen auf, hatte mir seine ganze Aufmerksamkeit geschenkt. "Ich weiß das klingt jetzt ziemlich blöd aber..." versuchte ruhig zu atmen, was mir jedoch weitere Tränen in die Augen trieb. Verzog mein ganzes Gesicht vor Schmerz. Versuchte meinen Freund anzugrinsen. "Ich spüre meine Beine nicht mehr. Könntest du mich ins Krankenhaus fahren. Jetzt?"

I will not kiss you-Joshler (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt