23.

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Josh

Ging in dem langen Gang unruhig hin und her. Zwei Stunden waren seit unserer Ankunft im Krankenhaus vergangen. Ich hatte meinen Freund in das Gebäude getragen. Nachdem er mir von seinen Rückenschmerzen erzählt hatte, hatte Tyler auch wieder angefangen zu husten und zu keuchen.

"Das geht viel zu lange." "Was auch immer da drinnen passiert, er überlebt das. Er ist ein Kämpfer. Zudem sind genügend Ärzte und Arzthelferin bei ihm und sie meinten ja, dass es eine Weile gehen kann. Gib ihnen noch Zeit." Patrick rutschte unruhig auf seinem unbequemen Stuhl hin und her, Ryan umarmte einen, extra für Tyler besorgten, Teddy. Er hatte ihn in der Eingangshalle gekauft. Für eine kurze Zeit lang schwiegen wir uns nur an. Die Stille fraß mich förmlich auf. Ein plötzliches, lautes schnauben von Brendon riss mich aus meiner Starre.

"Der Abend ist ruiniert."

"Was?", schnauzte ich ihm harsch an. Blickte ihm wutentbrannt in die Augen. Brendon starrte zurück. "Du hast mich schon richtig verstanden. Der Abend ist ruiniert! Und das alles nur wegen Tyler." Konnte nicht fassen was ich da hörte. Ballte meine Hände zu Fäusten, biss aggressiv die Zähne aufeinander. "Glaubst du Tyler will das? Will diese Krankheit, diese Schmerzen, dieses Leben? Du bist sein bester Freund. Warum unterstützt du ihn dann nicht?!"

Brendon sprang schlagartig auf, sein Stuhl drohte nach hinten zu kippen. Als er sich mir gegenüber stellte konnte ich den Geruch des Alkohols deutlich riechen. Er hatte eindeutig zu tief ins Glas geschaut. Dennoch, seine Worte waren unerhört und falsch. "Beste Freunde?! Er verbringt doch nur noch Zeit mit dir. Wir kennen uns seit einer Ewigkeit und dennoch bist du der erste der von seiner Krankheit erfährt." Tränen sammelten sich in seinen glitzernden Augen. Mir hatte es die Stimme verschlagen. Pete ergriff das Wort. Wollte, dass wir uns wieder beruhigen.

"Du bist ein dahergelaufenes Hündchen und willst deinen Spaß. Ich bezweifele, dass du es überhaupt ernst meinst." "Brendon! Es reicht! Wie kannst du es wagen sowas zu sagen? Josh ist einer von uns, genauso wie Tyler! Geh heim und schlaf deinen Rausch aus." Ryan hatte die Stimme gegen seinen Freund erhoben, schob ihn zum Eingang.

Brendon's Worte trafen mich. Meine Beine fingen an zu zittern. Patrick stützte mich, bevor ich zusammenklappen konnte. Setzte mich. "Josh?" Ryan fuhr mir sanft über den Rücken. Beruhigte mich. "Bitte hör nicht auf ihn. Er hat ziemlich viel getrunken und sich irgendwas eingeworfen. Ich weiß wie viel Tyler dir bedeutet und wie viel du ihm bedeutest. Ohne dich, wer weiß was nicht schon alles passiert wäre."

Eine unbekannte Stimme erklang. "Mr. Dun?" Blickte in die Augen eines Arztes. Er hatte sich um Tyler gekümmert. "Dürfte ich Sie kurz sprechen?" Nickte.

Hatte mich mit dem Arzt von meinen Freunden entfernt. Da ich nun näher an den Krankenzimmern war konnte ich den Geruch von Desinfektionsmittel deutlich riechen. Verschränkte meine Arme vor meiner Brust und wippte von dem einen auf das andere Bein. "Wie geht es Tyler?"
Der ältere klopfte mit seinen Fingern auf ein Klemmbrett. Wirkte nervös. Wiederholte meine Frage.

"Ihm geht es soweit gut. Er ist durch die Narkose noch etwas neben der Spur aber das legt sich wieder. Dürfte ich ihnen die Situation erklären?" Antwortete Ihm mit einem schnellen, eifrigen Nicken. Eine Arzthelferin rannte an uns vorbei.

"Durch die Ausbreitung seines Tumors wanderte dieser in der Nähe der Wirbelsäule des Patienten. Nachdem wir das MRT durchgeführt hatten mussten wir Mr. Joseph sofort operieren. Dabei konnten wir teile des angreifenden Tumors von der Wirbelsäule des Patienten entfernen."

Sog die Information in mich auf. Wusste, dass noch was kommen würde. Bei so etwas gab es immer ein Aber. "Teile des Tumors befinden sich jedoch noch in der Nähe der Wirbelsäule, also auch in der Nähe des Rückenmarks. Wir sind uns nicht sicher wann, und wie sehr sich Mr. Joseph wieder bewegen kann. Sie haben richtig und rechtzeitig gehandelt. Wenn sie wollen dürfen Sie ihn kurz besuchen."

I will not kiss you-Joshler (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt