Mit verschränkten Armen sitzt sie auf der Bank, auf die ich sie gerade gehoben habe, und starrt stur auf den See hinaus. "Wie kann man nur so stur sein?", murmel ich eher vor mich hin. "Das hat nichts mit Sturheit zu tun. Ich hasse es auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein, weil das immer bedeutet, dass ich jemanden etwas schuldig bin!", faucht sie mich an. Ihre Eisblauen Augen durchbohren mich förmlich und ich will definitiv nicht wissen, was sie mit mir gerade am liebsten machen würde. "Nur weil ich dir geholfen habe, heißt das doch noch lange nicht, dass ich eine Gegenleistung von dir haben möchte. Vielleicht bin ich auch einfach nur nett gewesen? Aber bitte gut. Wenn du das willst, dann werde ich dir in Zukunft nicht mehr helfen! Aber dann auch nicht mit Nico oder wie der Typ heißt!", fauche ich genauso zurück. Sofort versteift sich ihr ganzer Körper und ihr Blick richtet sich auf den See. "Was wollte er gestern vo-", "Können wir bitte einfach das Thema wechseln!". Ihre Stimme war kalt und ausdruckslos und doch hat sie etwas flehendes. "Ich hab gestern gegoogel und herausgefunden, dass Eskimos wirklich keine Pizzas essen, also zumindest der, den sie da interviewt haben. Wobei man aber deshalb draus ja nicht schließen kann, dass sie das nicht mögen, nur weil sie es nicht kennen!". Ich schaffe es ihr tatsächlich ein Lächeln zu entringen. "Bist du immer so ehrgeizig, dass du alles wissen willst?", fragt sie mich dann und entspannt sich merklich. "Nein, eigentlich nur bei den Sachen die mich interressieren.", "Also Fußball und Sex?", "Bei Fußball auf jeden Fall. Bei letzterem ist mein Ansporn glaube ich etwas anderem zu zuführen.", grinse ich. Angeeckelt verzieht Vivi das Gesicht. "Du wolltest es wissen!", zucke ich mit den Schultern. "Ein einfaches Nein hätte genügt.", "Das hast du aber nicht gesagt!", sie verdreht die Augen. "Wie ist es bei dir? Wo packt dich dein Ehrgeiz?", "Bei allem rund um IT und alles auf dem Eis.", lächelt sie. "Wie lange spielst du schon Eishockey?", "Vier Jahre. Ich war Späteinsteigerin.", "Und trotzdem scheinst du es ziemlich weit gebracht zu haben. Immerhin kennt dich Ömer!", sofort bildet sich ein breites Lächel auf ihren Lippen. "Ja, der Kleine ist echt süß.", "Oh warte ab, bist du sein aufgedrehte Halbestunde miterlebst. Dann wird er ganz schön anstrengen unsere kleine Diva.", "Echt?", lacht sie und blickt mich endlich wieder an. "Oh ja! Das glaubt man gar nicht!", "Nein, das traut man dem kleinen Sonnenschein wirklich nicht zu.", "Onkel Marcoooooooo!", "Wenn man vom Teufel spricht!", lache ich und drehe mich zu dem Racker der auf mich zugestürmt kommt. Kaum ist er bei mir angekommen, krabbelt er schon auf meinen Schoß und grinst mich an. "Wie oft habe ich dir schon-", "Jaja, nenn mich nicht Onkel Marco so alt bin ich auch wieder nicht! Papa sagt aber immer, dass du einer der ältesten bist!", äfft der Kleine mich nach und bringt Vivi zum Lachen. "Ömer Spatz sowas darfst du ihm doch nicht sagen!", kommt nun Nuri lachend zu uns. "Vivi!", kreischt der Zwerg und streckt die Arme nach ihr aus. "Na mein kleiner Freund!", nimmt ihn Vivi vorsichtig auf den Schoß. "Hey ihr beiden!", begrüßt uns nun Nuri und setzt sich zu uns. "Wer von euch braucht denn einen Rollstuhl?", fragt er entsetzt und deutet auf ihn. "Leider ich!", kommt es von Vivi. "Warum denn?", fragt Ömer neugirig. "Öm-", will Nuri eingreifen. "Schon gut. Ich hab mein verletztes Bein zu sehr beansprucht und jetzt bin ich drei Wochen an das Ding gefesselt.", versucht sie möglichst gelassen von sich zu geben, doch man sieht, dass es ihr nicht leicht fällt. "Oh nein! Soll ich mal pusten? Wenn Papa das bei mir macht, hilft das auch immer!", wir alles einschließlich Vivi lachen kurz auf. "Dann probiers mal!", lacht sie und streicht über seinen Kopf. "Sag mal Marco. Was machst du heute Abend eigentlich?", wendet sich Nuri nun an mich. "Ich muss zu meinen Elter, wieso?", "Ich suche nach einen Aufpasser für Ömer, weil unsere Nanny doch krank ist und Tugba und ich heute Abend Karten für die Oper haben, die sie sich so sehr gewünscht hat. ", "Wenn es für euch ok ist, pass ich auf ihn auf. Ich kann eh nicht viel machen mit dem Teil.", "Ist das ok für dich?", fragt Nuri seinen Sohn, der darauf sofort wie wild nickt. "Wenn du das machen würdest, wäre das echt toll!", "Na klar gerne doch! Bringt ihn einfach vorher vorbei. Ich geh morgen sowie so nicht in die Uni und Roman ist bei Jule, also wäre ich eh alleine. ", "Du würdest ihn sogar über Nacht nehmen?", "Na klar. Dann braucht ihr euch wirklich um nichts kümmer und könnt den Abend zu zweit genießen". Nuri beginnt wie wild zu grinsen. "Gott Nuri hör auf so zu grinsen, ich will kein Kopfkino!", stöhne ich und halte mir die Augen zu. "Idiot!", zischt Nuri, sodass es Ömer nicht bemerkt. Der ist zum Glück gerade viel zu sehr mit den zwei Bändern von Vivis Kapuzenpulli beschäftigt. "Und das vor deinem Sohn!", gebe ich entsetzt von mir. "Jaja, ich werde dich dran erinnern wenn du Kinder hast.", "Bis jetzt hab ich ja noch keine!", "Weiß mans?", kommt es von Vivi worauf sie und Nuri anfange zu lachen. "HAHA wie witzig ihr seid!", "Der war nicht schlecht das musst du zugeben!", lacht Nuri. "Ömer dein Vater ärgert mich. Mach was dagegen!", "Wieso, der ärgert mich auch immer und mir hilft auch keiner!", zuckt Ömer mit seinen Schulter und sieht mich an. "Tolle Hilfe bist du, kleiner Mann!", schüttel ich den Kopf. Ömer verzieht sein Gesicht zu einer Schnute und kuschelt sich an Vivi. "Hör nicht auf Onkel Marco.", muntert sie den Kleinen auf. "Ich bin nicht-", "Onkel Marco. Jaja schon gut Onkel Marco!", grinst sie mich an und tätschelt meine Schulter. "Sag mal ist hier denn jetzt keiner mehr auf meiner Seite?", "Sieht ganz so aus!", lacht Nuri und schlägt mir auf die Schulter. "Aber Ömer wir müssen jetzt los. Sonst gibt's wieder Ärger mit der Mama! Komm! Wegen heute Abend schreib ich Roman, wann wir ca kommen.", "Is gut. Bis heute Abend Ömer!", verabschiedet sich Vivi von dem Zwerg auf ihrem Schoß, der fest seine Arme um sie schlingt. "Bis heute Abend Vivi!", grinst er sie an und krabbelt dann zu mir rüber. "Tschüss Onkel Marco!", grinst er und schlingt auch um mich seine kleinen Ärmchen. "Ok ich lass es einfach! Es versteht ja sowie so keiner! Caio ihr beiden!", erwidere ich und hebe Ömer vorsichtig von der Bank. "Caio ihr beiden! Einen schönen Tag noch!", verabschiedet sich auch Nuri und zwinkert mir zu. Was hat das denn jetzt wieder zu bedeuten? Lächelnd blickt Vivi den beiden hinterher. "Du kannst ja wieder Lachen!", stelle ich fest. "Bei dem Süßen, kann man doch nicht anders!", "Ach bei mir nicht oder was?", "Du bist weder klein noch süß!", gibt sie kalt von sich fängt aber dann doch an zu lachen. "Du bist ganz schön frech.", "Ich? Wie kommst du denn dadrauf?". Kopfschüttelnd sehe ich wieder auf den See hinaus, bis ich bemerke, das Vivi immer wieder über ihr Bein fährt. "Alles okay? Sollen wir zurück?", "Die Schmerztabletten wirken nicht mehr.", murmelt sie. "Na dann komm!". Ich ziehe sie an an mich, um sie in den Rollstuhl zu heben. Sie zischt schmerzhaft, als ich sie in den Stuhl absetze. "Scheiße sorry!", "Schon gut! Ich bin ja selber schuld. Ich hätte einfach mit Krücken weglaufen sollen.". Ich erwidere nichts, sondern schiebe sie den Weg zurück zu Romans Haus. Vor der Haustür stoppe ich und Vivi dreht den Rollstuhl so rum, dass sie mich einfacher ansehen kann. "Danke Marco. Das hat echt gut getan.", "Keine Ursache, wobei das glaub ich auch mehr an Ömer lag.", "Trotzdem war es schön.", lächelt sie mich an. "Schade, jetzt hab ich doch glatt angefangen dich zu mögen und du musst mich jetzt in Ruhe lassen!", grinst sie triumphierend. "Ach komm, wir können das doch wiederholen, du hast selbst gesagt, dass es dir gefallen hat.", bettel ich schon fast. "Gerne!", erwidert sie lächelnd und bringt mich so zum strahlen.
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Die Eisprinzessin...(Marco Reus FF)
Fanfiction| „Nein! Das kannst du vergessen! Nicht ohne einen Grund! Sag mir das du nichts für mich empfindest, dann werde ich gehen.", „Ich...ich...liebe dich nicht Marco!" | Sie ist ein außergewöhnlicher Mensch, der tief verletzt wurde. Der sich verändert ha...