Kapitel CXV

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"Guten Morgen herzallerliebste Lieblingsschwester!", kommt Roman in mein Zimmer. Grummelnd ziehe ich die Decke über meinen Kopf. "Es wird langsam Zeit, dass Marco mal wieder kommt. Ich bin diesen Morgenmuffel schon gar nicht mehr gewohnt!", lacht er und zieht mir meine Decke weg. "Alles Gute zum Geburtstag!", setzt sich Roman lächelnd an mein Bett und küsst meine Stirn. Die letzten Wochen sind super schnell vergangen. Fast jedes Wochenende war ich bei Marco in München. Wir waren zusammen auf der Wiesn, beim Eishockey und ich hab ihm meine Lieblingsorte gezeigt, die kaum jemand kannte. Unter der Woche war ich hier in Dortmund. Ging zur Uni, zur Arbeit und zu meiner Psychologin. Mittlerweile kam ich wirklich gut klar alleine dort zu sein. Die ersten Wochen war Roman noch mitgekommen, doch mittlerweile war das nicht mehr nötig. Dennoch vermisste ich Marco mehr und mehr während der Woche. Dieses Wochenende konnte ich nicht zu ihm fahren. Da er zum einen wollte, dass ich meinen Geburtstag mit meiner Familie, meinem Bruder und meine Freunden feiern kann und zum anderen, weil er wohl dieses Wochenende viele Untersuchungen hatte und kaum Zeit für mich hat. Allerdings war das ein gutes Zeichen, denn schon nächstes Wochenende würde er wieder bei mir sein, denn seine Genesung verläuft besser als gedacht und die Ärzte sehen ihn schon in drei Wochen wieder auf dem Platz. trotzdem fehlt er mir natürlich sehr.

"Danke!", lächle ich schwach und setze mich auf. "Du wünscht dir, dass er hier ist oder?", fragt Roman und blickt sie fragend an. "Schon, aber er kommt ja nächstes Wochenende wieder.", versuche ich so überzeugend wie möglich zu lächelnd. "Vivi, mir musst du nichts vormachen. Ich kann dich verstehen. Ich wäre genauso, wenn Kathi an meinem Geburtstag nicht da wäre.", versucht er mich auf zu muntern. "Was ist mit mir?", kommt genannte nun in mein Zimmer. "Alle Gute Süße!", setzt sie sich ebenfalls zu mir aufs Bett. Lächelnd ziehe ich sie in meine Arme. "Danke!", erwidere ich. "Die Mädls wollten den Jungs heute Vormittag beim Training zuschauen. Kommst du mit?", fragt sie dann. "Klar, ich hab nichts anderes vor.", "Sehr gut! Und jetzt komm! Dein Kuchen wartet und du kennst doch deinen verfressenen Bruder. Der hat immer Hunger.", "Ey!", sieht Roman seine Freundin empört an. Grinsend stehe ich aus dem Bett auf. Da ich nur in Marcos Shirt geschlafen habe, hole ich mir schnell eine seiner Joggingshosen, die hier bei mir im Schrank sind und ziehe sie mir an. Verwundert sehen mich die andern zwei an. "Was ist?", frage ich verwirrt. "Seit wann kannst du ohne Hose vor uns stehen?", fragt Roman verwirrt und zieht die Augenbraue hoch. "Schon länger. Ich mach es aber eigentlich nur bei Marco als äh ich meine also", "Wie bitte!", kommt es sofort von Roman. "Schatz, beruhig dich! Was erwartest du denn? Die beiden lieben sich.", versucht Kathi ihn zu beruhigen. "Also wir haben noch nicht also", stottere ich vor mich hin und blicke zu Boden. "Alles gut Süße! Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen. Auch nicht vor deinem Bruder!", sagt sie und sieht Roman streng an. "Sie ist meine Schwester! Ich will einfach, dass ihr niemand etwas tut.", schmollt Roman. "Das ist auch gut so! Und jetzt kommt!", lacht Kathi und zieht uns runter in die Küche.

Als wir zwei Stunden später am Trainingsgelände ankommen, sehe ich, wie die Jungs mit ihren Frauen dort stehen und mich angrinsen. Sobald ich nur noch wenige Meter vor ihnen stehe fangen sie an Happy Birthday zu singen. Doch so wirklich konnte ich mich darauf nicht konzentrieren, denn am Parkplatz stand ein Auto. Ein ganz bestimmtes Auto. Als sich die Autotür öffnet kann ich mich nicht mehr halten. "Marco!", stürme ich ihm entgegen und er tut es mir gleich. Fest schlingt er mich in seine Arme. "Alles Gute zum Geburtstag mein Mäuschen! Ich liebe dich!", flüstert er. Sofort drücke ich meine Lippen auf seine. "Was machst du hier!", frage ich strahlend, als wir uns lösen. "Naja ich dachte, was kann es für ein schöneres Geschenk geben, als das ich wieder zurück zu dir kommen?", lächelt er mich an. "Aber ich dachte du hast heute so viele Untersuchungen?", frage ich verwirrt. "Irgendwas musste ich mir doch einfallen lassen, damit du nicht nach München kommt!", lacht er und umarmt mich nochmals fest. "Du bist..ich liebe dich!", flüstere ich und küsse ihn erneut. "Wie lange bleibst du?", möchte ich begeistert wissen. "So lange du mich hier haben willst! Ich bin fertig mit der Reha!", grinst er. "WAS!", frage ich entsetzt. "Na ich dachte du freust dich?", lacht er. "Und wie!", falle ich ihm um den Hals. Lachend hebt er mich hoch und dreht sich mit mir um die eigene Achse. Sanft stellt er mich wieder auf dem Boden ab. "Wir sollten vielleicht zu den anderen gehen?", grinst er und nickt hinter mich. Glücklich küsse ich ihn nochmal bevor ich mich umdrehe und mit ihm zu all den andern gehe. Die Jungs mit ihren Mädls, Ömer, Lukas und sogar Marcos Familie war da und gratulieren mir. Als ich gerade mit den letzten Umarmungen fertig bin, fährt ein weiters mir sehr bekannte Auto auf den Parkplatz. "Schau! Wir sind die letzten Martin! Nur weil du nicht ein bisschen mehr Gas geben wolltest!", höre ich meine Mutter, als sie aus dem Auto ausstiegt. "Mama!", laufe ich ihr lachend entgegen. "Mein Kind! Vivi Schatz! Alles Liebe zum Geburtstag!", nimmt sie mich fest in den Arm, bis mein Papa um das Auto zu uns kommt. "Alles Gute Prinzessin!", zieht auch er mich in die Arme. Marco und Roman kommen zu uns. "Marco!", strahlt meine Mutter und zieht in ihre Arme. "Früher wurde ich noch als erstes begrüßt!", grummelt Roman und geht Papa umarmen. Lachend betrachte ich, wie Marco und Roman begrüßt werden. Kaum ist Marco wieder frei gehe ich zu ihm und kuschle mich an ihn. Sofort legt er beschützend die Arme um mich. "Sollen wir dann langsam?", fragt er plötzlich. Verwirrt blicke ich zu ihm. "Wir feiern bei mir.", lächelt er mich an und küsst meine Stirn.

Es wird schon langsam dunkel, als Marco meine Hand nimmt und mich mit sich von den Gästen wegzieht. Wir laufen die Treppe nach oben und stehen dann auf dem Balkon. "Was machen wir denn hier?", frage ich neugierig. "Ich hab dir noch gar nicht mein Geschenk gegeben. "Du bist Geschenk genug für mich!", erwidere ich sofort. Lächelnd beugt er sich zu mir und küsst mich. "Trotzdem habe ich noch etwas für dich!", zieht er mich grinsend zu einem Teleskop, dass hier oben auf einmal steht. "Na los! Schau durch!", grinst er. Neugierig blicke ich hindurch und erkenne einen Stern. "Ein Stern!", grinse ich ihn breit an. "Nicht irgendein Stern! Dein Stern!", grinst er und reicht mir eine Papierrolle. "Was?", hauche ich und rolle sie auf. "Du schenkst mir einen Stern!", frage ich begeistert. Lächelnd nickt er. "Das..das ist das beste Geschenk, was ich bekommen kann! Danke Marco!", falle ich ihm glücklich um den Hals. "Gerne Maus, aber ich hab noch etwas für dich.", "Aber das wär doch nicht nötig gewesen!", "Doch natürlich!", lacht er. "Na los! Sag schon!", fordere ich ihn auf. "Kannst du dich noch daran erinnern, wie ich herausgefunden habe, dass du Asperger hast?", "Oh Gott ja! Ich saß am Boden vor zig Blättern und hab mal wieder alles mögliche gerechnet.", lache ich. "Genau. Weißt du auch noch, was du geantwortet hast, als ich dich gefragt habe: Weißt du, was ich überhaupt nicht verstehe? Eigentlich wollte ich ja nur wissen, wie man mit zwei Händen schreiben kann", "Aber ich habe gesagt, dass man die Relativitätstheorie nach Einstein nicht beweisen kann!", lache ich und erinnere mich an diesen Tag zurück. "Richtig! Und naja, da dachte ich mir, da ja ein kleiner Teil dieser Theorie nun bewiesen wurde durch diese ...diese Wellen. Wie heißen die gleich nochmal?", "Gravitationswellen!", lächle ich. "Naja ich dachte mir, wir fliegen da hin und du kannst denen vor Ort deine Fragen stellen, die ich dir wohl nie beantworten kann.", strahlt er. Geschockt klappt mein Mund auf. "Was?", hauche ich sprachlos. "Ich habe Kontakt zu jemanden aufgenommen, der dort arbeitet. Er freut sich schon dich kennen zu lernen und uns alles zu zeigen.". Sprachlos werfe ich mich ihm um den Hals. "Maus wieso weinst du denn jetzt!", fragt er geschockt und nimmt meinen Kopf in seine Hände. "Marco!", schluchze ich. "Du weiß gar nicht, was du mir damit für einen Traum erfüllst!", weine ich. "Naja ganz kann ich ihn dir leider nicht erfüllen, da ja nur ein kleiner Beweis gefunden wurde, aber zumindest den kannst du dir genauer anschauen.", lächelt er. "Marco du bist der beste! Du...das ist unglaublich! Du machst mich gerade so glücklich!", "Das war mein Ziel!", erwidert er. "Ich liebe dich so sehr, Marco!", stelle ich mich auf Zehenspitzen und küsse ihn. "Ich dich auch Maus!", lächelt er und streichelt meine Wange. "Allerdings musst du dich bis nach Weihnachten gedulden. Vorher bekomme ich leider nicht frei!", gibt er etwas traurig von sich. "Das ist mir sowas von egal! Hauptsache du bist bei mir!", lächle ich ihn an. Ich glaube ich war in meinem ganzen Leben noch nie so glücklich wie jetzt. Und das auch noch an meinem Geburtstag! Einen Tag, den ich bis letztes Jahr noch verabscheut habe, weil er so viel Schlechtes mit sich gebracht hat. Doch Marco hatte es geschafft, diesen Tag zu einem ganz besonderen in meinem Leben zu machen.

Die Eisprinzessin...(Marco Reus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt