Kapitel XXXIV

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2 Wochen später

Die Reha hat mittlerweile begonnen und ich war froh um diese Ablenkung. Die Sache mit Marco verwirrt mich so sehr. Nachts konnte ich nicht mehr schlafen und tagsüber versuche ich ihm aus dem Weg zu gehen, was alles andere als leicht ist, da wir die Reha zusammen haben.Gerade verlasse ich das Gebäude auf dem BVB Trainingsgelände, da höre ich seine Stimme. „Vivi?", ich gehe einfach weiter und tu so, als würde ich es nicht gehört haben. „Vivi man warte doch!". Genervt atme ich aus, bleibe stehen. Obwohl ich wusste wie er aussah, schließlich gibt es hier in Dortmund genug, wo man ihn auf Plakaten entdecken konnte, so war es jedes mal aufs neue etwas besonderes ihm gegenüber zu stehen. „Danke!", haucht er etwas außer Atem. „Zur Topform fehlt wohl noch etwas.", grinse ich. „War klar das sowas kommt.", grinst auch er und sieht mir direkt in die Augen. Es war als würde die Welt still stehen. Als hätte jemand die Zeit angehalten. „Warum weichst du mir aus? Was habe ich falsch gemacht?", will er flüsternd wissen. „Ich...ich", stottere ich und schüttel dann den Kopf: „Ich muss gehen.", drehe ich mich um. Doch mit einem Mal werde ich herumgewirbelt und lande in seine Armen. Seine Augen erdolchen meine. „Auch auf die Gefahr hin, dass ich alles versaue, ich muss das jetzt einfach tun.", haucht er und küsst mich einfach. Doch irgendetwas war anders. Dieser Kuss war nicht fordernd oder gar gierig. Nein er war zärtlich und liebevoll. Dies ist vermutlich auch der Grund, warum ich den Kuss kurz erwidere, bevor ich ihm doch wie üblich eine klatsche und dann weglaufe. Auf direktem Weg fahre ich zu Sarah. „Ah da bist du ja! Dann kann unser Mädelsabend ja losgehen!", begrüßt sie mich, doch ich laufe einfach an ihr vorbei. Verzweifelt raufe ich mir die Haare und laufe im Wohnzimmer hin und her. Was habe ich nur getan! Wie konnte das passieren. „Ok Vivi, mitkommen!", zieht mich Sarah am Arm hinter sich her. Sie bringt mich ins Fitnessstudio von Jule und hält mir den Boxsack hin. „Los!", fordert sie. Schnell lege ich die Handschuhe an und lasse meine Wut an diesem Boxsack aus. Nach zehn Minuten bin ich völlig K.o. „Fertig?", will Sarah wissen. Ich nicke und schaue zum Boden. „Komm her.", sagt sie sanft und zieht mich in ihre Arme. „Süße du gehst jetzt duschen und dann reden wir ja?", flüstert sie und bringt mich dann in das Bad.

Frisch geduscht komme ich ins Wohnzimmer. Sarah hatte Kerzen angezündet, Popcorn und Chips hergerichtet aber noch viel besser: heiße Schokolade mit Sahne. Ich setze mich zu ihr und trinke einen großen Schluck. Ich schließe die Augen und atme tief durch. „Was hat er jetzt gemacht?", fragt sie damn. „Wie kommst-", „Vivi bitte! Meinst du wir merke nicht, dass du ihm die letzte Zeit aus dem Weg gegangen bist." Ich senke meinen Kopf. „Er hat mich geküsst...und...und ich hab erwidert, weil...", „weil?", will Sarah wissen. „Ich glaube es hat mir gefallen.", „Aber das ist doch toll?", „NEIN! Das geht nicht! Das darf nicht passieren! Das hätte erst gar nicht passieren dürfen!", gebe ich verzweifelt von mir. „Hey Vivi! Beruhige dich. Es ist alles halb so schlimm.", „Nein!", jammer ich. „Och Vivi. Ich verstehe ja, dass du an Marco zweifelst, aber sogar Jule hat gesagt, dass er sich verändert hat.". „Wirklich?", „Ja Vivi. Ich glaube er verändert sich für dich und das ist doch so süß.". Ich verzieh mein Gesicht. „Süß?", „Jaja ich weiß!", lacht sie, zieht mich an sie und schaltet den Film ein. „Jetzt lenken wir dich erstmal ab, ja?", grinst sie und hält den Wodka hoch. „Und dazu holen wir uns noch Verstärkung!".

„Marco? Was machst du denn hier?", grinst Ann-Kathrin. „Ist Mario da?", „Klar. Sitzt im Wohnzimmer.", lässt sie mich rein. „Ich bin dann mal bei den Mädls!", ruft Ann und verschwindet dann. „Äh und wer war an der Tür?", hört man Mario verwirrt rufen. „Dein aller aller liebster Lieblingsfreund natürlich!", „Was? Sowas hab ich?", lacht Mario und klatscht bei mir ein. „Äh hallo? Natürlich!", lache ich und werfe mich neben ihm auf die Couch. „Hast du mal wieder eine kassiert von deiner Liebsten oder was führt dich zu mir.", grinst er. Ich verdrehe nur die Augen, aber er hatte ja recht. „Du hast sie wieder einfach geküsst.", gluckst er dann lachend rum, als ich still bleibe. „Ja aber es hat sich gelohnt!", knurre ich. Sofort bleibt er still und setzt sich auf. „Was? Was ist passiert?", will er neugierig wissen. „Sie hat erwidert. Nur kurz, aber es war....der Wahnsinn!". Weil Mario nach kurzer Zeit immer noch nichts sagt sehe ich ihn fragen an. „Was ist?", frage ich verwirrt, als er mich nur blöd angrinst. „Du solltest dich mal sehen! Noch vor zwei Monaten habe ich gedacht, dass ich sowas nie bei dir erleben werde und jetzt. Sieh dich an. Du bist ihr verfallen und zwar nicht nur ein bisschen sondern voll und ganz!", grinst er. „Ich weiß", gebe ich niedergeschlagen von mir. „Warum so traurig auf einmal?", „Weil sie mich nicht mag und somit nie mein sein wird.", „Ach was! Das kriegen wir schon hin. Ich mein immerhin hat sie den Kuss kurz erwidert. Kurz aber immerhin.", „Is okay! Ich hab kapiert das das nichts bedeutet!", „Ach was? Natürlich tut es das! Lass uns ein bisschen zocken. Du brauchst Ablenkung." Ich nicke nur und versuche mich auf das Zocken zu konzentrieren.

Gegen halb eins geht Marios Handy. „Oh nein!", „Was ist?", „Ann hat geschrieben ich soll sie holen. Das heißt sie haben getrunken.", stöhnt er. „Tja dachtest wohl du kommst heute noch zum Schuss!", lache ich. „Wenigsten komm ich bei einer zum Schuss!", grinst er teuflisch und ich verdrehe die Augen. War ja klar das er mit sowas kommt. „Los auf. Ich fahr dich dann gleich heim ok?", „Ja klar.". Zehn Minuten später stehen wir vor Jules Haus und klingeln. Es dauert eine Weile und gerade als Mario erneut klingeln will wird die Tür aufgerissen. „Huhu!", kichert Vivi und winkt uns beiden zu. „Ach du liebe Güte! Ich dachte ihr macht einen Mädlsabend und kein Besäufnis?", kommt es von Mario. „Haben wir auch!", kichert Vivi und schwankt, weshalb ich Mario zu Seite schiebe und sie schnell an mich ziehe. „Magooooo!", kichert sie und umarmt mich. Fragend sehe ich zu Mario der nur mit den Schultern zuckt. „Wo ist Ann?", will er dann wissen. „Pssst!", macht Vivi und legt einen Finger auf ihren Mund. „Die schlafen!", kichert sie weiter und kuschelt sich dann aber an mich. „Mago?", murmelt sie und krallt sich in mein T Shirt. „Was denn?", „Es dreht sich alles.", „Das kann ich mir denken!", lache ich und kassiere dafür einen Schlag auf meine Brust. „Ich hab Jule angerufen. Er kommt vorbei und bringt Roman mit.", kommt Mario kurz zu uns und verschwindet dann wieder. Vorsichtig nehme ich Vivi hoch auf meine Arme und laufe mit ihr in die Küche. Ich setze sie auf einen Stuhl und hole ihr ein Glas Wasser. „Hier. Trink das!", halte ich ihr es an die Lippen. Während sie trinkt sieht sie mir stur in die Augen, was mich lächeln lässt. „Mago?", lallt sie als das Glas leer ist. „Ja Mäuschen?". Sie verzieht das Gesicht was ziemlich lustig aussieht. „Vivi! Meine Güte!", kommen Roman und Vali zu uns in die Küche. Ich will einen Schritt von ihr gehen, doch sie greift meine Hand und zieht mich an sich. „Mago ganz lieb haben!", kichert sie und kuschelt sich wieder an mich. Hilfesuchenden schaue ich nur zu Roman und Vali, doch die beiden können sich vor Lachen nicht halten. „Danke auch!", grummel ich und hebe sie wieder hoch. „Dann wollen wir das Kleinkind mal ins Bett bringen!", lacht Vali. Roman streicht seiner Schwester kurz über die Stirn. „Ich sag Jule und Mario schnell bescheid, dass wir dich nach Hause fahren ja?", ich nicke nur und trage Vivi dann zum Auto. Während der Fahrt schläft Vivi auf mir ein, weshalb ich sie dann auch bei Romans Haus in ihr Bett trage. Vali wünscht ihr eine gute Nacht und wartet dann vor ihrem Zimmer. Ich setze mich zu ihr an Bett. Vorsichtig streichele ich über ihren Kopf. „Marco?", flüstert sie. „Ja Vivi?", „Kannst du hier bleiben?", fragt sie klar und deutlich. Kein Gelalle nichts. Wie wenns sie gar nicht getrunken hätte. Ich sehe zu Vali der nickt: „Ich regel das mit Roman. Bleib du einfach nur bei ihr." Danach schließt er auch schon die Tür. Ich ziehe mein Jeans und mein T Shirt aus und lege mich in Boxershorts zu ihr. Vivi ist derweil wieder eingeschlafen, weshalb ich mich einfach daneben lege und sie noch lange Zeit betrachte, bevor ich einschlafe.

Die Eisprinzessin...(Marco Reus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt