Kapitel XLIII

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Langsam rutsche ich die Tür hinunter. Ununterbrochen klingelt es an der Tür. Warum nur? Warum? Tränen rannen meine Wangen hinunter. Die Stimmen in meinem Kopf schreien laut durcheinander. Mein Herz pocht wie wild. Was war nur los? Warum fühle ich so einen Schmerz? Es war doch nur zu meinem Schutz. Sonst macht es mir doch auch nichts aus.

Als er nach 20 Minuten immer noch nicht aufgehört hat zu klingeln reiße ich die Tür auf. „Was-!", er lässt mich nicht ausreden sondern legt seine Lippen auf meine und presst mich gegen die Wand. Ich erwidere kurz, bis ich ihn leicht von mir drücke, um ihn wie gewohnt eine zu scheuern. Kurz schließt Marco die Augen, bevor er sich wieder zu mir dreht und mich erneut küsst. Verdammt warum kann er das nur so gut. Klatsch. Das war dann wohl Nummero zwei für heute. Er knurrt bevor er mich wieder grob gegen die Wand drückt und leidenschaftlich küsst. Und zack. Wie sagt man doch immer. Aller guten Dinge sind drei. „Ahhgr!", knurrt Marco. Packt meine Hände etwas unsanft und drückt sie über meinem Kopf gegen die Wand. „Das, meine Mäuschen, hindert mich noch lange nicht daran dich zu küssen!", knurrt er und funkelt mich aus dunklen grünen Augen an. Die Stimmen in meinem Kopf schreien immer noch wie wild durcheinander, doch plötzlich war es still. Wie als hätte jemand einen Schalter umgelegt, denn Marco küsst mich erneut. Aber nicht leidenschaftlich verlangend. Nein. Gefühlvoll und Zärtlich. Seine Zuge stupst gegen meine Lippen und ich kann das erste mal nicht widerstehen. Der Schmerz von vorhin war plötzlich weg. Mein Herz pocht trotzdem noch wie wild. Noch nie habe ich so etwas atemberaubendes gespürt. Mein Magen spielt verrückt. Dreht sich, was weiß ich was, aber es fühlt sich so toll an. Mir wird verdammt heiß und ich schaffe es nicht ihm zu widerstehen. Zu schön war dieses Gefühl. Vorsichtig erwidere ich den Kuss. Sofort spüre ich sein Grinsen. Was ist das? Was ist das für ein atemberaubendes Gefühl. Langsam löst sich Marco. „Wenn ich jetzt deine Hände loslasse. Fang ich mir dann wieder eine?", flüstert er lächelnd. „Probiers aus!", grinse ich. Vorsichtig lässt er meine Hände los. Als ich sie ruckartig bewege zuckt sein Kopf sofort zur Seite. Doch ich kann ihm diesmal keine Ohrfeige verpassen. Zu sehr wollte ich das von eben wieder spüren. Mein Kopf war ausgeschalten, somit konnte ich das jetzt ohne nachzudenken tun. Meine Hand legt sich in seinem Nacken und ich ziehe ihn wieder zu mir. Marco scheint zuerst überrascht, doch dann erwidert er auch meinen Kuss. Seine Hände fahren zu meinem Po, was ungewöhnlicher Weise nicht dazu führt, dass ich mich versteife. „Spring.", haucht er leicht außer Atem und ich tue wie mir befohlen. Marco trägt mich in mein Zimmer und legt mich vorsichtig auf das Bett. Langsam bekomme ich Panik. „Mäuschen, kein Grund zur Panik! Ich will nur kuscheln!", flüstert er und zieht mich näher an sich, um mich wieder zu küssen.

„Roman wird dich umbringen.", kichere ich an seiner Brust, als wir außer Atem eine Kusspause einlegen müssen. „Ich hoffe doch, du lässt das nicht zu.", „Wenn du dich benimmst, dann nicht.", hauche ich. Vorsichtig legt er einen Hand an meine Wange und dreht meinen Kopf zu sich. „Vivi, das was ich vorhin gesagt habe, jedes einzelne Wort, ich hab echt nie geglaubt, dass ich das jemals sagen werde, aber: ich hab mich verliebt. Und zwar in dich! Vivi, ich weiß nicht warum du so an dir zweifelst, aber du bist perfekt. Eigentlich zu perfekt für mich. Bitte hör auf an dir zu zweifeln. Du bist so wunderschön, so klug, so einzigartig. Du hast das nicht nötig. Ja du bist verdammt schlau na und? Mir egal. Solange du mich nicht noch dümmer darstellst, als ich eh schon bin. Aber Vivi, mir ist egal was die Presse schreiben wird. Denn ich will nur eines. Und zwar, dass du meine Freundin wirst. Ich wollte noch nie so sehr eine Frau an meiner Seite wie dich! Du weißt ich war nicht immer fair und nett zu den Frauen, aber ich verspreche dir ich werde dich auf Händen tragen! Dir jeden Wusch von den Augen ablesen. Dich glücklich machen, womit auch immer. Wenns sein muss damit, dass du mir jedes mal eine klatscht wenn ich dich küsse, aber bitte gib uns eine Chance!". Ich mag Marco. Ja, sehr sogar. Aber so sehr, dass ich seine Freundin sein könnte. Verliebt sein? Ich weiß doch gar nicht was das ist. Marcos Blick wird langsam verzweifelt und traurig. Vorsichtig küsse ich ihn. Kleines, hör auf dein Herz! Es wird dir den rechten Weg weisen! Langsam löse ich mich von ihm. „Auch wenn ich das Angebot sehr verlockend finde, kann ich dir wohl kaum als deine Freundin verbieten mich zu küssen!", lache ich. „Heißt das?". Sanft küsse ich ihn. „Ja das heißt es, auch wenn ich damit tausende von Fangirls Herzen breche!". Marco lacht auf und schlingt seine Arme fest um mich. Ich sehe wirklich wie ihm die Felsbrocken vor Erleichterung von seinem Herz abfallen. „Sie werdens überleben! Dich gebe ich auf jeden Fall jetzt nicht mehr her!", flüstert er an mein Ohr und küsst meine Wange. "Vivi sag malMARCO!", kommt Roman in mein Zimmer. "Vivi, was zur Hölle hat der Idiot in deinem Bett zu suchen?", "Der Idiot, wie du ihn nennst, ist mein Freund, also darf er in meinem Bett liegen! Und jetzt fahr mal nen Gang runter!", "ER IST WAS!", "Ihr Freund. Du hast deine Schwester schon richtig verstanden!", versucht mir Marco zu helfen. "Halt du dich da raus! Solltest du ihr nur ein Haar krümmen, bist du TOT!", schreit er ihn an und verschwindet dann aus meinem Zimmer. Ich stöhne an Marcos Brust. "Der kriegt sich schon wieder ein.", flüstert er und streichelt meinen Rücken. "Auch wenn du es nicht glaubst, das hat er bereits.", "Was?", lacht Marco und sieht mich unglaubwürdig an. "Er hat dir bereits den Tod angedroht. Das kommt normalerweise erst nach seinem richtigen Ausraster.", grinse ich ihn an. Kopfschüttelnd küsst er mich. "Dann glaube ich dir mal.", "Tu das ruhig!", lache ich. Sanft legt er eine Hand an meiner Wange. "Meinst du ich kann hier übernachten, ohne das ich morgen früh als Hackfleisch neben dir aufwache?", "Hm, wenn du unten auf der Couch schläfst bestimmt.", "Was?", "Wenn wir die Tür zusperren geht's bestimmt auch hier!", lache ich und küsse ihn auf die Nasenspitze. "Nicht so frech mein Mäuschen!", „Nenn mich nicht so!", knurre ich. „Oh Mäuschen wird zum Raubtier!", lacht er. „Idiot!", schmolle ich und stehe vom Bett vorsichtig auf. „Hey hey hey wo willst du hin?", fragt er und schlingt einen Arm um meinen Bauch. „Ins Bad. Bettfertig machen.", lache ich und löse mit aller Kraft seine Arme um meinen Bauch. Zu sehr erinnert es mich an früher. „Da komm ich doch mit!".

„Gefällt dir was du siehst?", grinst Marco süffisant und lehnt sich an die Badezimmertür. Natürlich konnte ich es nicht lassen ihn anzustarren, wenn er nur in Boxershort vor mir steht. „Ein bisschen blass vielleicht, aber sonst ganz okay!", gebe ich gleichgültig von mir und drehe mich auf die Seite. „Ganz OKAY!", gibt er entsetzt von sich. Ein paar Sekunden später schlingen sich zwei Arme um mich und ich werde an eine trainierte Brust gezogen. „Mäuschen du kannst doch nicht wirklich behaupten, dass das was du da gerade angestarrt hast, nur okay ist!", haucht er an mein Ohr und küsst danach meinen Hals. „Wie kann man nur so eingebildet sein.", brumme ich und drehe mich zu ihm an die Brust. „Ein bisschen Selbstbewusstsein würde dir auch nicht schaden.", „Dafür hab ich doch dich. Du hast ja zu viel davon.", „Ganz schön frech mein Mäuschen!", „Dein Mäuschen?", frage ich lächelnd und blicke zu ihm auf. Sanft legt er eine Hand an meine Wange. „Ja, mein Mäuschen!", flüstert er und küsst mich. Es war so schön hier neben ihm zu liegen keine Frage und doch wurde mir seine Nähe langsam zu viel. Doch wie könnte ich ihm das sagen? Er würde es nur missverstehen. "Hey, Mäuschen? Was is los?", "Nichts.", versuche ich zu lügen und entferne mich etwas von ihm. "Dir ist das alles zu viel oder?", flüstert er und setzt sich auf. "Ich...", "Es ist okay, mein Mäuschen. Ich werde jetzt einfach nach Hause gehen ja?", "Marco ich...", "Hey es ist alles gut. Du behältst die Kontrolle. So wie ich es dir versprochen habe. Mach dir keine Sorgen. Ich verstehe das Vivi.". Sanft küsst er mich, bevor er meine Wange streichelt. "Gute Nacht, mein Mäuschen.", lächelt er und steht auf um sich wieder anzuziehen. "Gute Nacht Marco.", gebe ich leise von mir. Mit einem letzten Lächeln schließt er die Tür zu meinem Schlafzimmer und lässt mich alleine zurück. Ich kuschle mich in mein Bett und starre stur an die Decke. Es war nicht zu fassen, aber ich war glücklich. Das erste Mal seit vier Jahren.

Die Eisprinzessin...(Marco Reus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt