Kapitel LXXII

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„Wie sehe ich aus?", flüstere ich Jule entgegen, als ich ihm die Tür geöffnet habe. „Äh so wie immer?", gibt er verwirrt von sich. „Pssst! Nicht so laut!", erwidere ich leise. „Was ist denn los?", will Jule dann leise wissen. „Kathi ist los!", ertönt plötzlich die Stimme meiner Schwester lachend hinter uns. „Sag mal spinnst du!", fahre ich zu ihr rum. „Beruhige dich! Sie ist gerade auf der Toilette!", verdreht sie die Augen und schlängelt sich an mir vorbei. „Hey Jule!", schmeißt sie sich ihrem besten Freund um den Hals. Ich höre, wie sich eine Tür schließt und fahre sofort herum. Kathi lächelt mich an und sieht dann neugierig zu Vivi und Jule. „Das ist Jule! Ein Kollege und Freund von mir und Vivis bester Freund.", stelle ich ihr Jule vor. Dieser löst sich von Vivi und reicht ihr die Hand. „Kathi! Freut mich.", lächelt sie ihn kurz an. „Du bringst unseren Roman also aus der Fassung!", grinst er sie an. Entsetzt boxe ich ihn meinen Ellenbogen in die Seite, während Vivi mal wieder lacht. Etwas nervös blicke ich zu Kathi, um zu erfahren, wie sie das ganze findet. Doch sie lächelt mich nur schüchtern an. „Komm Jule!", höre ich Vivi von weitem, weil ich schon wieder in ihren Augen versunken bin. Plötzlich realisiere ich, dass ihr Gesichtsausdruck unsicher wird. „Sorry! Ich äh...äh", stottere ich und kratze mich am Hinterkopf. „Hab ich etwas im Gesicht?", fragt sie panisch. Grinsend nehme ich ihre Hände und ziehe sie aus ihrem Gesicht. Sobald ich sie berühre wird mir verdammt heiß. „Du hast nichts im Gesicht. Ich kann meinen Blick nur nicht von dir abwenden, weil ich noch nie so ein hübsches Mädchen gesehen habe.", hauche ich. Ihre Wangen färben sich sofort rot. „Danke.", nuschelt sie und sieht zu Boden. Grinsend beobachte ich sie. „Hast du vielleicht Lust mal etwas mit mir zu unternehmen? Einen Kaffee trinken oder so?", frage ich hoffnungsvoll. Sofort nickt sie wie wild und strahlt mich an. „Das ist toll!", erwidere ich genauso strahlend. Was? Was zur Hölle sag ich da? Das ist toll? Wirklich jetzt? „Äh...bekomme ich deine Nummer, dann können wir das besser ausmachen?", „Oh ja. Das wäre besser.", erwidert sie und streckt mir ihre Hand entgegen. Fragend sehe ich sie an. „Gibts du mir dein Handy?", lacht sie. „Oh äh ja na klar!", erwidere ich und krame nach meinem Handy. „Hier.", reicht sie mir es wieder. „Gut, dann melde ich mich bei dir.", sie nickt: „Ok, ich geh dann mal?", „Du willst schon gehen?", frage ich traurig. „Ja, ich hab heute noch Training.", lächelt sie. „Soll ich dich fahren?", „Das ist lieb. Aber das musst du nicht.", „Mach ich aber gerne! Geh du dich verabschieden ich hol das Auto.", „Roman das is-", „Psst! Ich mach das gerne.", grinse ich sie an und öffne die Garage.

Als sie fertig angezogen rauskommt, nehme ich ihr die große Tasche ab und öffne ich ihr sofort die Beifahrertür. „Dankeschön!", lächelt sie und steigt ein. Grinsend laufe ich ums Auto, verstaue die Tasche auf der Rücksitzbank und steige dann ein. „Also wo kann ich sie hinfahren, Madame?", „Zum Trainingsplatz! Ich lotse dich.", lacht sie und schnallt sich an. „Na dann los! Was ist das eigentlich für ein Training?", will ich neugierig von ihr wissen. „Feldhockey! Damen-Feldhockey.", „Wow! Das hätte ich jetzt nicht gedacht.", „Was denn?", will sie von mir wissen. „Ich habe eigentlich auf Volleyball oder Schwimmen getippt.", „Ich bin tatsächlich mal im Verein geschwommen. Aber dann...", zum Ende hin wird sie immer leiser und blickt aus den Fenster. „Hey, was ist los? Gehts dir gut? Soll ich kurz anhalten?", frage ich sofort und greife wie von selbst nach ihrer Hand. „Schon gut.", schüttelt sie den Kopf und blick auf unsere Hände. „Tschuldigung.", nuschle ich und will meine Hand zurück ziehen, als sie sie festhält. Grinsend blicke ich kurz zu ihr. Die ganze Fahrt über bleiben unsere Hände so gut es geht verschränkt. Musste ich sie kurz zum Schalten lösen, so griff ich gleich danach wieder nach ihrer. Es war schön. Diese Gefühl. Ich wusste nicht recht, wie ich es beschreiben sollte, aber es fühlt sich toll an. „So da wären wir!", stelle ich meinen Wagen auf einen der Parkplätze vor den Sportplatz. „Willst du vielleicht mitkommen? Ich bin eh zu früh da. Ich könnte dir ein paar Tricks zeigen?", fragt sie schüchtern. „Auf jeden Fall!", strahle ich und steige aus dem Auto. Ich schultere ihre Tasche und greife dann nach ihrer Hand. „Ich kann sie auch selber nehmen.", „Ach was! Genieß den Luxus, dass ich sie dir trage.", erwidere ich. „Warte du hier. Ich zieh mich schnell um, okay?", „Klar! Ich warte.".

Als sie umgezogen rauskommt muss ich kurz schlucken. Verdammt sieht sie heiß aus in ihren Trainingsklamotten. Der kurze Rock bringt ihre langen Beine zur Geltung. Ich muss mich zwingen von diesem Anblick loszukommen, doch es bleibt mir nichts anders übrig. Ich kann ja schlecht über sie herfallen. „Bereit?", drückt sie mir einen Schläger in die Hand. „Ich denke. Aber du musst mir zeigen wie das geht.", „Na klar!", strahlt sie und fängt an mit dem Ball über das Feld zu laufen. Ich kann nicht anders als sie zu betrachten. Wie sie glücklich aber doch hoch konzentrieren den Ball mit dem Schläger führt.

„So, die Hand legst du unter die andere und dann beugst du die über den Schläger", erklärt sie mir die Haltung. Dicht steht sie bei mir und scheint nicht zu bemerken wie ich sie beobachte. Wie ich ihren Duft einatme und gar nicht anders kann, als einen Arm um sie zu legen. Etwas schockiert sieht sie mich an. Vorsichtig lege ich meine Hand an ihre Wange. Schüchtern sieht sie mir in die Augen. „Roman?", haucht sie leise. „Pssst.", flüstere ich und küsse sie sanft. Vorsichtig erwidert sie, was mich grinsen lässt. Langsam löse ich mich von ihr. „Das wollte ich schon machen, als ich dich das erste mal  gesehen habe.", lächle ich. „Roman ich..", „Alles gut. Ich erwarte nichts von dir. Es bestätigt mich nur, dass ich mich nicht getäuscht habe.", „Wo-worin?", „Das du etwas besonderes bist.". Lächelnd sieht sie mich an, bis wir Stimmen hören. Sofort weicht sie von mir und sieht schüchtern zu Boden. „Darf ich dir zusehen?", frage ich leise und greife nach ihrer Hand. „Wenn du möchtest.", „Klar.", lächle ich und gehe dann zu den Zuschauerbänken. Dieses Grinsen, dass ich seit dem Kuss habe, wird heute nicht mehr verschwinden. Warum auch.

„Hey.", steht Kathi umgezogen vor mir. „Hey! Du warst toll! Soweit ich das als Laie sagen kann.", grinse ich sie an. „Danke.", erwidert sie schüchtern. „Komm ich fahr dich heim. Oder musst du wo anders hin?", „Roman du musst mich wirklich nicht fahren. Ich hab dich schon genug aufgehalten.", „Kathi, das ist wirklich nicht schlimm. Ich verbringe gerne Zeit mit dir.", „Du kennst mich erst seit heute.", lacht sie und setzt sich zu mir auf die Bank. „Ich hab dir doch vorher schon gesagt, dass du etwas Besonderes bist.", erwidere ich grinsen. „Du übertreibst.", nuschelt sie. Lachend ziehe ich sie sanft an mich: „Niemals.", grinse ich sie an. „Wenn du mich so unbedingt fahren willst, dann koch ich dir aber etwas. Hast du Hunger?", „Ich bin Sportler! Ich hab immer Hunger.", lache ich. „Dann los!", springt sie von der Bank auf und zieht mich zu meinem Auto. Lachend folge ich ihr.

„Eine schöne Wohnung hast du.", sehe ich mich neugierig um. „Das du das überhaupt Wohnung nennst! Das ist ein Zimmer!", lacht sie und läuft zur Küche. Sie hat ein kleines Studentenapartement, aber das scheint ihr völlig zu reichen. „Klar es ist klein. Aber gemütlich und wie heißt es doch: klein aber fein.", gehe ich zu ihr. „Kann ich dir helfen?", stelle ich mich hinter sie. „So hilfst du mir nicht.", haucht sie. „Wieso denn?", frage ich verwirrt. Langsam dreht sie sich zu mir. „Du machst mich nervös.", flüstert sie und sieht mir stur in meine Augen. „Das brauchst du doch nicht sein!", flüstere ich und streichle ihre Wange. Sie stellt sich auf Zehenspitzen und küsst mich sanft. Sofort ziehe ich sie eng an mich. Ich weiß nicht, wie lange wir uns so küssen, aber es ist die schönste Ewigkeit seit langem. Langsam lösen wir uns voneinander. „Roman?", flüstert sie. „Ja Kathi?", „Ich...also..", „Hey ganz ruhig.", versuche ich sie zu beruhigen. „Was hast du denn?", frage ich. „Können wir uns bitte Zeit lassen?", flüstert sie und weicht meinem Blick aus. Sanft hebe ich ihren Kopf an. „Wir lassen uns alle Zeit der Welt! Es tut mir leid-", sie stoppt mich, indem sie mich küsst. „Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Ich wollte das genauso sehr wie du.", grinst sie.

Die Eisprinzessin...(Marco Reus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt