Gerade, als ich durch die Flure der Schule schlenderte, knallte ich zu meinem Glück auch gegen jemandem. Meine Sachen, die ich in der Hand halte, fliegen durch die gegend. OK, durch die Gegend ist über trieben. Sie landen auf dem Boden, Sagen wir es mal so. Ich seufzte genervt auf und bücke mich um diese aufzuheben. "Wo ist denn mein Stift?", fragte ich zu mir selbst und schaute mich um. Er lang in der Ecke, vor den Füßen von ein paar Schülern. Echt nett von ihnen, das einer aufsteht und mir diesen Stift über gibt. Tja, sowas gibt es wohl nur in Büchern.
Ich mache einen schritt auf den Stift zu und bücke mich erneut, um ihn aufzuheben. "Hey", höre ich eine Stimme, die ich ganz und gar nicht kannte. Ich schaute auf. Vor mir saß ein Junge in meinem Alter. Er hatte finstere braune Augen und rosarote Lippen. Seine Haare waren Blond und enthielten ein paar Schwarze Strähnen.
Jetzt erinnerte ich mich. Er saß genau vor mir, in dem Musik Kurs. Wir haben noch nie geredet aber ich nahm meine Umgebung auch nicht wirlich richtig wahr. Ich wusste nicht mal, das er in meinem Kurs ist, bis jetzt. Ich sah nur seinen Hinterkopf und diese Haare ähnelten ihm. Daraus entschließen ich mal, das er es ist.
"Hi?", es war mehr wie eine Frage als eine Antwort. "Du bist June, nicht wahr?", fragt er und grinste. "Ja, und du bist..." - "Lion(Liiiiion ausgesprochen. Nicht Leion), ich bin Lion.", gut, das er mir voraus war, denn ich wusste seinen Namen echt nicht. "Schön dich kennen zu lernen, Lion", sage ich und schenke ihm ein warmes Lächeln. Schnell hob ich mein Stift hoch und will gerade weg gehen. Ich weiß, es ist unhöflich, aber ich hab es gerade echt eilig. "Wie gehts Daymon?", sofort bleibe ich stehen.
Ich hörte wie er auf mich zu kam und sich vor mich stellte. "Oh, tut mir leid. Die Schüler hier sind echte Lästertanten.", erklärt er und stellte somit klar, woher er das wusste. Ich musste ihn also gar nicht fragen.
"Es geht ihm gut.", antworte ich und schaue ihm in die Augen. Plötzlich waren sie gar nicht mehr finster, sie waren mehr Bernstein braun. Das könnte an den Lichtverhältnissen liegen. Vorhin saß er im Schatten und jetzt scheint ihm die Sonne, die auch im Winter rauskommen kann, mitten ins Gesicht. Seine Augen funkelten nur so voller Freude und das gefiel mir. Ich mochte Menschen, die gut gelaunt waren.
"Entschuldige mich bitte, aber ich hab es eilig, der Unterricht beginnt gleich", sage ich, damit er mir endlich aus dem Weg geht. "Oh, wir haben nicht im Raum 127. Wir haben in dem Raum hier, 23", er zeigt auf die Tür neben uns. "Huh? Wieso das?", Frage ich verwirrt. "Und warum weiß ich nichts davon?", fügte ich noch hinzu. Lion lachte auf: "Da hängt ein neuer Vertretungsplan." und dann wurde es mir klar. "Ohhhhh.", mache ich nur und entspannte mich leicht.
"Du bist neu hier, nicht wahr?", Frage ich und schaue ihm wieder in die funkelnden Augen. Sie faszinierten mich wirklich. "Ja, ich bin dieses Semester her gezogen", antwortet er. "Warum? Wer zieht denn mitten im Schuljahr um?", Frage ich verwirrt. "Es war notwändig. Wir hatten keine andere wahl. Aber ich komme schon klar", sagt er, grinste erneut und zeigt seine auffallend weißen Zähne.
Aufeinmal schlang sich ein Arm um meine Hüfte und Llyod trat neben mich. "Komm June, der Unterricht beginnt.", höre ich von ihm. Seine Stimme enthielt einen kalten und finsteren Unterton. Diesen Lloyd habe ich seit Jahre nicht mehr erlebt. Das letzte mal, als er so klang war, als die Urgents neu an die Schule kamen. Ich schaute zu ihm hoch und sah, das sich seine Augen verdunkelt hatten. Wie es aussieht kann Lloyd Lion nicht ausstehen. "Nadann, bis irgendwann", verabschiede ich mich und gehe mit Lloyd in dem Raum neben uns. Natürlich gefolgt von Lion. Aber ich wusste, wir würden eh nicht reden.
"Was war das denn bitte?", meckerte ich Lloyd an. "Was meinst du?", fragt er unschuldig. Ich schaute ihm nur skeptisch an. "Achso das. Tut mir leid, ich traue diesem Typen nicht", erklärt er mir. Ich wollte erst gar nicht länger auf dieses Thema ausgehen also belies ich es dabei. Da kam auch schon unser Musik Lehrer herrein spatziert.
***
Auf dem weg nach Hause sah ich schon Brandon von weitem. Er wollte gerade die Tür schließen, doch ich schrie ihn an: "Warte auf mich!" Er grinste nur provozierend und schloss die Tür doch noch. Was für ein Arsch. Ich bin umsonst fünf Meter gerannt. Genervt verdrehen ich meine Augen und gehe langsamer Richtung Haustür. Als ich diese ereiche, klingelte ich. Brandonacht sie sofort auf und sagt: "Tut mir leid, gnädige dame. Wir kaufen nichts. Wir verkaufen selber." Ich haute ihm spielerisch auf die Brust und schubste ihn zur Seite. "Idiot", entfuhr es mir.
Brandon grinste nur. Ich will gerade die Treppen hoch steigen, bis Brandons Handy klingelt. Sofort wurde ich aufmerksam. "Hey Liebling", sagt er so leise wie möglich. Ich hielt mein Atem an. Hat Brandon etwa eine Freundin? "Im Park? Ja, klar. Ich bin in 40Minuten da." Bin ich wirklich zuhause? Oder in ein anderes Universum gelandet? "Ich liebe dich auch, Schatz", tatsächlich. Er hatte eine Freundin. Meine Kinnlade klappte runter. Wann wollte er mir das mitteilen? Wir verschwiegen uns sonst auch nie etwas!
Er schaute lächelnd auf sein Handy, bis ich mich räusperte. Panik stieg in ihm auf. "Wie lange stehst du schon da?", fragt er und schluckte schwer. "Lange genug.", antworte ich, lasse meine Tasche auf die Treppe fallen und gehe wieder zu ihm runter. Die Tasche kann ich auch später aufheben. "Möchtest du mir vielleicht etwas sagen?", Frage ich spielerisch. Er wurde kreidebleich. "Nein", ich schaute ihn skeptisch an. Er wusste ganz genau, was ich von ihm hören wollte. "OK... Ihr Name ist Hayden", gibt er zu. Ich erstarrte für einen Moment. "Hayden weiter?", Frage ich misstrauig. War es die Hayden, die ich glaube zu wissen das es sie war?
"Aufjedenfall nicht Urgent", entgegnet er. Ich atmete erleichtert aus. "Sie ist neu in der Stadt und arbeitet in dem selben Restaurant wie ich. Sie arbeitet als Kellnerin." - "Verstehe. Seit wann geht das schon so?", Frage ich. "Seit deinem Semester beginn ist sie hier. Sie hat auch einen Bruder, der auf deine Schule geht. Er hieß glaub ich..." - "Lion?", unterbreche ich ihn. "Genau!", ich nickte wissend.
Das war doch komsich. Lions Schwester war mit meinem Bruder zusammen. Allgemein war jemand mit meinem Bruder zusammen. Man, was hab ich denn noch alles nicht mitbekommen?
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I'll Love You Forever ✔
ActionTeil 2 "Ein kleiner Fehler, mit großen Auswirkungen. Unbekannte wurden zu bekannten, stellten sich als gefährlich heraus. Manche Geheimnisse sollten doch lieber Geheimnisse bleiben. Vergiss nicht... Alles im leben hat seine Gründe und Konsequenzen" ...