12.

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.....Also hör' meine Liebe, vertraue ihnen nicht.
Diese kranke Welt, dreht sich um dich.
Also hör' mir zu, und mir allein: so wie früher, wird es niewieder sein.

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Mila bekam keine Briefe mehr. Es war, als ob sie immer noch keine Tante hätte, und sie sich nicht auf eine gefährliche Reise vorbereitete.
Und dann war er da, der Vorabend ihrer Reise.
Das Abendessen war superlecker, doch Mila hatte nur dieses Loch im Bauch, und aß nichts. Wie lange würde sie Hogwarts nicht sehen? Würde sie überhaupt jemals zurückkehren?
Sie sah Harry Potter mit seinen Freunden. Würde sie hier sein, und ihm helfen, Voldemort zubesiegen. Zu wünschen wäre es, denn obwohl die Zauberer Mila ihre Familie genommen haben, wusste sie, dass die Todesser noch mehr Familien auseinander reißen würden.
Allein der Gedanke daran ließ sie frösteln, und sie schauderte in der warmen und mit Gelächter gefüllten Halle.
Wieder in ihrem Zimmer, ließ sie sich auf's Bett nieder. Kritisch besah sie ihre zitterden Hände. Was, wenn das eine Falle des Zaubereiministerium's war?
Immerhin kannte sie ihre "Tante" nur von Briefen, und die konnte man doch fälschen!
'Aber den Phönix nicht'  atmete sie auf, 'einen Phönix kann man nicht fälschen.'
Sie wollte gerade zu Bett gehen, als sie ein leises Rascheln hörte. Ein feines Wispern, und einen hellen Haarschopf. Doch er war weg. Es war eine Einbildung.
,, Jetzt seh ich also schon die Haare meiner Großmutter durch die Welt flattern..."
gähnte sie leise und stieg belustigt zu Bett.

Gold und Silber brauchtest du nicht.
Was du auch wolltest, alles war ich.

'Vielleicht werd' ich ja Dichter...' überlegte sie schlaftrunken, 'wenn die Gedichte mir im Schlaf einfallen!'
Müde rieb sie sich die Augen.
Die Temperatur ihres Zimmers war niedrig, negativ.
'Was ist hier los?' Es war, als ob Dementore das Schloss überrannt hätten. Mila hatte eine böse Vorahnung. Hastig kämmte sie sich die Haare, und schlich auf die Korridore. Niemand. Keine Menschenseele. 'Was zur Hölle ist hier los?' Es war halb neun, der Unterricht begann in einer halben Stunde, alle Schüler mussten wach sein und frühstücken!
Doch die Große Halle blieb leer, keine Gelächter vom vorigen Abend war geblieben, kein Zeichen von irgendeiner Existenz von Lebewesen. Aber sie irrte sich. In der Halle war ein Lebewesen, dass allerdings in den vergangenen Jahren weniger Leben in sich trug als ein Stuhl. Auch jetzt war er schwach, aber Mila erwartete nicht einen Menschen zu sehen. Sie sah aber einen. Es war Tom Riddle, wie er als Schüler aussah. 'Das kann nicht sein!' panikierte sie in Gedanken,
'Er kann nicht zurück sein!'

,,Du hast Recht, noch bin ich nichts als ein Alptraum,  doch schon in einigen Jahren sehen wir uns wieder.

Und weiß du was das bedeutet?
Eine Mene Mu,
Und raus bist-
DU!"

Mila streckte hoch.
'Nur ein Alptraum, nur ein Alptraum, nur ein Alp...'
Der Tag begann schonmal gut für sie, es gibt doch nichts schöneres, als schweißnass hochzuschrecken! Mila fühlte sich furchtbar, der Schock und die Angst saßen in ihren Knochen und sie zitterte wie verrückt.
Leise schlich sie durch die Korridore, die nun prall gefüllt waren. 'Das war's dann Hogwarts!' , dachte sie,
'Auf Nimmer Wiedersehen!'
Innerlich zerbrach sie einwenig, Hogwarts war ihr erstes Zuhause gewesen, und es zu verlassen war schlimmer als der Cruciatus.
Mila bemerkte, wie sie hinter jedem Geschrei zusammen zuckte.
Sie eilte auf ihr Zimmer, nahm den Turnbeutel mit den verkleinerten Sachen und ging zum Klo der maulenden Myrthe. Der Ort war ungestört, und Myrthe besuchte wohl gerade die Fische im schwatzen See, denn er war komplett leer.
Fast.
,, Wohin gehst du?"
Mila rechnete damit, Draco hinter sich stehen zu haben, und drehte sich um. Doch es war nicht Draco.
,,Erzähl' mir erstmal deinen Namen."
Es war der mysteriöse Junge, der Slytherin Vertrauensschüler!
,,Normalerweise antwortet man nicht mir einer Gegenfrage, aber gut.
Lukas Wendover."
In Gedanken suchte Mila alle Stammbäume ab, die mit den Gaunt's, den Malfoy's oder den Riddle's zu tun haben. Aber Wendover kam nirgendwo vor.
,,Das liegt daran, dass ich mit keinem deiner aufgezählten Familie verwandt bin."
Mila verschloss augenblicklich ihren Geist.
,,Leglimentik?"
,,Kann doch heutzutage fast jeder, du etwa nicht? Oder kann eine Sorrows etwas noch viel besseres?"
Mila nickte langsam und ging rückwärts zu ihrem Beutel.
,,Wenn du nichts dagegen hast, ich muss jetzt leider gehen." 'Stupor!'
Erschaunlicher Weise kippte er wirklich um. Für jemanden, der Leglimentik konnte, war dass schon sehr seltsam, nicht?
Aber Mila lief nicht zu ihm um nach zuschauen. Wenn er nur simulierte, war es doch egal, immerhin sah er so nur die Decke, und Mila apperierte lautlos, ohne einem "Plopp!".
Trotzdem sagte sie einmal:
,,Auf Wiedersehen, Lukas!"
Und dann- war sie verschwunden, auf dem Weg in die Mugglewelt.
°●°

Mila R. Sorrows | BlutrotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt