Take you out tonight

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Lucy redete schon seit einer ganzen Weile eindringlich auf uns ein. Dabei sprach sie so schnell und viel, dass ich nicht einmal die Hälfte von dem, was sie sagte aufnehmen konnte. Inzwischen war es auch schon ziemlich spät und ich war kurz vor dem Einschlafen. Aber Sirius war so begeistert von dem was Lucy da erzählte, dass ich es nicht über mich brachte, einfach zu gehen. Schließlich hingen wir da beide mit drin. Wir waren trimagische Champions und ich musste zugeben, auch wenn Lucys Gerede mich nicht besonders interessierte, der Gedanke, das Turnier zu gewinnen gefiel mir.

,,Und ganz England ließt die Interviews die wir mit dem Tagespropheten gemacht haben?" fragte er gerade wie ein kleines Kind an Weihnachten. Ich musste ein wenig schmunzeln.

,,Nicht nur England, wir haben Abonnenten in ganz Großbritannien!"

Seufzend lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter und schloss die Augen. Es würde noch ein langer Abend werden!

Ich hatte mich wirklich bemüht, schließlich wollte ich Lucy gegenüber nicht unhöflich sein, aber was sie da so erzählte interessierte mich wirklich kein Stück. Klar die Aussicht darauf das Turnier zu gewinnen war verlockend, das Geld, der Erfolg, die Bewunderung die folgen würde... aber wenn, dann wollte ich versuchen zu gewinnen indem wir uns anstrengten und unsere Zauberkünste nutzten und nicht indem wir der Presse irgendwelche Interviews gaben und Fotos von uns im Tagespropheten veröffentlichen ließen. Ich hatte kein Interesse daran „berühmt" zu werden. Also hielt ich mich aus der Unterhaltung raus, was mehr oder weniger dazu führte, dass Sirius und Lucy mich vollkommen vergasen. Letztendlich fielen mir irgendwann einfach die Augen zu.

Als ich aufwachte lag ich in meinem Bett, keine Ahnung wie ich da hin gekommen war, aber ich nahm an, dass einer von den Jungs mich hoch gebracht hatte. Um mich herum war es komplett dunkel, aber ein Blick auf die leuchtenden Ziffern meines Weckers neben mir verriet, dass es kurz nach ein Uhr war. Eine Weile blieb ich im Bett liegen und versuchte wieder einzuschlafen, aber nach einer guten Viertelstunde gab ich auf. Ich beschloss ein wenig frische Luft schnappen zu gehen. Leise, um Cora, die ja im selben Zimmer schlief nicht zu wecken, stand ich auf und schlich mich aus dem Zimmer. Das Haus war komplett dunkel und ruhig, um so überraschter war ich, als ich am Wohnzimmer vorbei kam und durch den Türschlitz am Boden erkennen konnte, dass dort noch Licht brannte. Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt stehen zu bleiben, oder gar irgendwelche Gespräche zu belauschen, aber ich dachte, dass vielleicht Sirius noch da sein würde. Ich wollte die Tür gerade aufstoßen, als ich die Stimme von Julie vernahm.

,,Dumbledore hat nicht Unrecht mit dem was er da sagt, das Ministerium verliert mehr und mehr die Kontrolle. Ich bin nur froh, dass wenigstens die Kinder in Hogwarts sicher sind."

Mit klopfendem Herzen drückte ich mein Ohr an die Tür. Wenn sie uns schon nicht persönlich über diesen Krieg informieren würden, dann musste ich mir meine Informationen wohl oder übel selbst beschaffen.

,,Ich weiß. Es war eine gute Entscheidung Silvi und Sirius hier einziehen zu lassen. Nicht auszudenken, was den beiden zuhause hätte zustoßen können. Todesser verkehren inzwischen in den meisten Reinblütigen Häusern-" erst als ich Harold meinen Namen sagen hörte, wurde mir bewusst, was ich da grade eigentlich tat. Ich belauschte die beiden Personen die mir ohne weiteres genug Vertrauen schenkten, um mich in ihr Haus einziehen zu lassen und das Risiko großen Ärger zu bekommen auf sich nahmen. Und das alles nur für Sirius und mich. Beschämt riss ich mich von der Tür los. Was auch immer hier besprochen wurde, es ging mich definitiv nichts an!

So leise wie möglich schlich ich den Weg zurück in Richtung Terrassentür. Dabei bekam ich ein bisschen ein schlechtes Gewissen. Ich hätte nicht lauschen sollen, das war einfach undankbar, Julie und Harold gegenüber. Aber jetzt war es ohnehin zu spät. Auf der Terrasse angekommen wurde ich erneut überrascht. Was auch immer heute Nacht los war, ich war offensichtlich nicht die einzige die nicht schlafen konnte. Sirius saß an die Hauswand gelehnt, den Blick auf irgendetwas am Horizont gerichtet, das ich nicht erkennen konnte. Ich war mir nicht ganz sicher ob er mich wahrnahm, aber wenn er es tat, dann reagierte er nicht. Seufzend setzte ich mich neben ihn und lehnte mich ebenfalls an der Wand an. Als er immer noch nichts sagte, begann ich mir langsam ein wenig Sorgen zu machen, das war so gar nicht der Sirius den ich kannte. Irgendwas beschäftigte ihn.

I might be crazy but at least I'm free - Das Trimagische TunierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt