I might be crazy but at least I'm free - Das Trimagische Tunier

Promises in the Dark I

Einige Tage später war es so weit. Die letzte Aufgabe. Auch wenn ich bis spät in die Nacht wach gewesen war, wachte ich an diesem Montag schon um kurz nach fünf Uhr auf. Ich schlug die Augen auf und war hellwach. In meinem Magen hatte sich eine leichte, aber koninuierliche Übelkeit gebildet, die ich immer spürte, wenn ich aufgeregt war. Und ich war verdammt aufgeregt. Es war der alles entscheidende Tag. Hierauf hatten wir ein ganzes Jahr gewartet. Entweder wir würden das Turnier gewinnen, oder verlieren, aber nach heute würde es vorbei sein.
,,Bereit?" grinsend empfing ich Sirius im Gemeinschaftsraum.
,,Das ist unser letzter Tag als trimagische Champions."
Es war irgendwie traurig. Ich war zuerst nicht hundert prozentig sicher gewesen, ob ich gerne ein Champion war oder nicht, aber jetzt wo es bald vorbei sein würde, war ich irgendwie traurig.
,,Ja. Aber vorher müssen wir noch gewinnen. Und dann, wenn wir wirklich Champions sind schmeißen wir die beste Geburtstagsparty, die Hogwarts je gesehen hat."
Lächelnd drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange.
,,Lass uns frühstücken gehen."

Es war punkt zehn Uhr, als wir die anderen Champions und Gary Walsh wie abgesprochen am Rand des verbotenen Waldes trafen. Die Durmstrangs waren schon da, beide wirkten genau so nervös, wie ich mich fühlte. Schweigend stellten wir uns neben sie und warteten. Ich sah mich um und versuchte einen Hinweis darauf zu finden, was die dritte Aufgabe sein könnte, aber ich sah nur die dunklen Bäume des verbotenen Waldes. Nichts außergewöhnliches. Ich warf Sirius einen fragenden Blick zu, aber er zuckte nur die Achseln. Kurze Zeit später tauchten auch Marlin und Lucas auf. Beide waren genau so schweigsam wie wir und grüßten uns mit einem stummen Nicken. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und auf der innen Seite meiner Hände bildete sich Schweis. Einerseits hatte ich verdammte Angst, andererseits konnte ich nicht warten, endlich anfangen zu dürfen. Ich wollte dieses Turnier endlich gewinnen!
,,Willkommen Champions, zur dritten und letzten Aufgabe dieses Turniers" Walsh legte eine dramatische Pause ein und sah uns bedeutungsvoll an. ,,Heute wird sich entscheiden, wer von euch das Turnier für seine Schule gewinnt. Ruhm, Ehre und natürlich das versprochene Preisgeld warten auf euch."
Ich tauschte einen Blick mit Sirius und er grinste mich breit an. Und wie er gewinnen wollte!
,,Aber zuerst, erwartet euch eine letzte, ja, vielleicht sogar die schwierigste Aufgabe überhaupt. In Kürze werdet ihr in den Verbotenen Wald geschickt werden. Wie es Tradition ist, ist der trimagische Pokal dort versteckt. Das Team, das den Pokal zuerst findet, entscheidet das Turnier für sich. Aber seit gewarnt, dunkle Kreaturen lauern in diesem Wald und nicht einmal Dumbledore weiß genau, was dort alles auf euch warten könnte."
Schweigen. Keiner sagte etwas. Die anderen Champions sahen ziemlich beunruhigt aus. Ich wusste nicht so recht, was ich von dem ganzen halten sollte. Meine gesamte Schulkarriere war mir eingeschärft worden, ich solle mich vom verbotenen Wald fernhalten. Und jetzt schickten sie uns direkt hinein? Andererseits wusste ich, dass sich die Rumtreiber schon mehr als einmal im verbotenen Wald aufgehalten hatten. Um genau zu sein, jeden Vollmond. Das konnte durchaus ein Vorteil sein.
,,Was meinst du?" flüsterte ich ihm zu.
,,Der Wald ist schwierig" murmelte er. ,,Man weiß nie so genau, was da auf einen wartet."
Na toll... Ich schwieg. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir irgendwie ein paar beruhigendere Worte von meinem Freund erhofft. Aber was sollte er schon sagen? Er hatte ja recht.
,,Wir beginnen in einer halben Stunde. Nutzen Sie ihre Zeit" Walsh warf uns einen vielsagenden Blick zu, ehe er zu den Schulleitern zurückkehrte, die nicht weit von uns entfernt auf ihn warteten.
Wofür genau wir die Zeit nutzen sollten, wusste anscheinend keiner von uns so genau. Zumindest taten die anderen genau das, was Sirius und ich auch taten. Ziemlich ratlos in der Gegend rumstehen. Was sollten wir auch sonst tun? Wir hatten uns so gut wie möglich vorbereitet. Was wir jetzt nicht wussten, würden wir auch in dieser halben Stunde nicht mehr lernen. Ich starrte auf die riesigen Bäume, die vor mir aufragten und versuchte etwas dahinter zu erkennen. Ich war schon ein paar mal im verbotenen Wald gewesen. Mit Professor Kesselbrand waren wir regelmäßig in den vorderen Bereich gegangen, wo die Bäume noch licht waren und man  das ganze noch für einen gewöhnlichen Wald hätte halten können. Aber ich ging nicht davon aus, dass es der Teil des Waldes war, der für die dritte Aufgabe vorgesehen war. Im Gegenteil, ich hatte ein ziemlich schlechtes Gefühl bei der Sache.