I might be crazy but at least I'm free - Das Trimagische Tunier

Of monsters and men part II

Tatsächlich erwartete uns um die nächste Ecke eine Teufelsschlinge. Allerdings hatten Sirius und ich nach der ersten Aufgabe überhaupt keine Probleme mehr damit. Gegen unsere Flammenzauber hatte die Planze keine Chance. Ich war mir sicher, dass selbst Alice stolz auf mich gewesen wäre und sie war wirklich ein Ass in Kräuterkunde. Nach dem wir die Teufelsschlinge besiegt hatten bekamen wir einen neuen Hinweis. Ein angesenktes Stück Pergament, das von den Flammen nicht ganz verschont geblieben war.

,,Tier" entzifferte Sirius schließlich. ,,Was hat da denn jetzt bitte zu bedeuten?"

Ich zuckte nur mit den Schultern, nahm ihm das Pergament aus der Hand und steckte es ein. Über das Lösungswort oder was auch immer es war, das wir rausfinden sollten, konnten wir uns auch noch Gedanken machen, wenn es dann einmal soweit war. Jetzt sollten wir uns erstmal darauf konzentrieren, nicht von irgendwas zerquetscht, gefressen oder erschlagen zu werden. Gar nicht so einfach in diesem Labyrinth.

Dies  mal gab es keinen Hinweise, in welche Richtung wir gehen sollten. Es war auch nicht so, als hätten wir besonders viel Auswahl, ein engerer, dunklerer Weg führte nach links und ein etwas breiterer, allerdings auch nicht sehr vielversprechend wirkender, nach rechts. Natürlich wollte Sirius nach links und ich nach rechts. Und wie es eben so ist bei solchen Entscheidungen, wollte auch keiner von uns nachgeben. Letzten Endes tat ich es dann aber doch, denn was auch immer uns dort in den dunklen Gängen erwarten würde, es wäre so oder so nicht besonders angenehm. Da war es ganz egal ob wir links oder rechts gingen, da war ich mir sicher.

,,Was meinst du wie lange sind wir schon hier drin?" fragte ich Sirius leise, da ich jegliches Zeitgefühl verloren hatte.

,,Lang genug. Ich hoffe nur wir kommen hier bald raus" erwiderte er  und drückte meine Hand kurz.  Ich seufzte und lief weiter. Ich wollte Sirius gerade sagen, dass es mir merkwürdig vorkam, dass wir so lange schon keinem Hindernis mehr begegnet waren, als ich plötzlich gegen etwas knallte und hin fiel. Schmerzhaft landete ich auf dem Steinboden und schlug mir meine Knie auf. Ich wollte mich gerade fluchend nach Sirius umdrehen und ihn anmotzen, warum er mir nicht geleuchtet hatte, als ich auf einmal begriff, gegen was ich da gelaufen war. Eine Sphinx. Gute vier Meter hoch, ragte sie in die höhe, komplett vor mir aufgerichtet und offenbar bereit zum Angriff. Das Herz schlug mir bis zum Hals, als ich mich langsam erhob und mehrere Schritte zurück trat, bis ich Sirius hinter mir spürte. Die Löwen-Frau musterte uns aus dunklen, bösen Augen. Auch wenn ich zugeben musste, dass sie wirklich schön war, ich wusste, dass mit diesen Geschöpfen nicht zu spaßen war.

,,Wie wunderbar" ihre Stimme war tiefer und melodischer, als ich es erwartet hatte. ,,Ich hab so lange darauf gewartet, dass jemand hier passieren will und da rennst du mir direkt vor die Pfoten."

Ich wusste nicht wirklich was ich dazu sagen sollte, meine Kehle war auf einmal Staub trocken. Ich hatte schon so viel über diese Wesen gelesen und sie auch immer faszinierend gefunden, aber noch nie hatte ich eine echte Sphinx gesehen. Die Begenung war um einiges Angst einflösender, als ich es mir vorgestellt hatte. Sirius, der nach meinem Arm gegriffen hatte, schien das selbe zu denken, denn er zog mich einen weiteren Schritt zurück. Wir hätten vermutlich weg laufen sollen, aber ich war wie gebannt von der Löwen-Frau vor mir. Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und musterte uns noch immer.

,,Du musst uns ein Rätsel stellen, bevor du uns fressen kannst" entfuhr es mir. So lief es immer ab, in jeder Geschichte, in jedem Buch. Laut der Mythologie, war die Sphinx ein Dämon, der vor der griechischen Stadt Theben gewacht hatte und dort Passierenden ihr Rätsel stellte. Wer das Rätsel nicht beantworten konnte wurde gefressen. Nicht besonders angenehm darüber nachzudenken, wenn man gerade vor genau diesem Wesen stand.

,,Ich weiß wie das ganze funktioniert Mädchen" verärgert sah sie mich an und scharrte schnippisch mit ihren Pfoten. ,,Nun, hier ist euer Rätsel, hört gut zu, ich wiederhole mich ungern. Wer hat keine Freunde und trotzdem kennt man sie gut? Wer macht sich lieber Feinde? Wer frisst am liebsten Mut? Wen kann keiner Leiden, doch sie hat jeden gern? Wer kennt auch jeden Menschen, ganz egal ob nah ob fern? "