Eric erzählt mir, dass der Weg zu Morton der kürzeste war.
Um zu den anderen Ringträgern zu kommen, werden wir viel länger laufen müssen.
Aber jetzt, wo wie schonmal Morton auf unser Seite haben, und somit der Maske einen Schritt voraus sind, scheint allen eine kleine Last von den Schultern gefallen zu sein.
Vor allem Tyler, Edmon und Eric wirken viel entspannter, was ich ihnen nicht verübeln kann.
Ich hätte mein Treffen mit Meandra auch schon gerne hinter mir.
Ich denke an die letzten Stunden.
Morton hat noch gefragt, wie es jetzt weitergehen würde, und Etalon hat ihm versichert, dass für alles gesorgt wurde.
Können wir mit Morton kommunizieren?
Können seine Kinder mit ihm kommunizieren?
Ich weiß es nicht, und als ich Etalon danach gefragt habe, ist er der Frage ausgewichen.
Mit Farian verstehen wir uns alle blendend, aber vor allem Hailey scheint von seiner lustigen Art angetan zu sein.
Sie versucht es zu verbergen, aber ich sehe die Blicke, die sie ihm zuwirft, und May sieht sie auch.
Obwohl Farian braune, und Hailey blaue Augen hat.
Ich erblicke ausgerechnet Farian ein paar Schritte vor mir, und schließe zum ihm auf.
„Hey.", begrüße ich ihn, und er schaut überrascht auf.
Anscheinend war auch er in Gedanken versunken.
„Alles klar?", fragt er mich.
„Also mal davon abgesehen, dass wir vorhin einen Typen überredet haben, uns seinen Ring zur Verfügung zu stellen, dafür aber am Anfang leicht gewalttätig werden mussten.", fügt er hinzu.
Ich grinse, als ich darüber nachdenke.
Wenn man die ganze Magie und Gefahr außen vor lässt, klingt diese Gesamtsituation einfach nur lächerlich.
„Ich denke schon.", antworte ich, und das ist noch nicht einmal gelogen.
Farian lächelt mich an, dann blickt er stirnrunzelnd an mir vorbei.
„Was ist los?", frage ich verwirrt.
„Sag mal, ist dein Freund immer so eifersüchtig?"
Farian kann sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen, und ich blicke in die Richtung, in die er nickt.
Tatsächlich schaut Edmon ziemlich genervt zu uns rüber und ballt seine Hände zu Fäusten, als Farian leise lacht.
„Oh! Er ist nicht mein Freund.", kläre ich.
„Aha."
Er scheint nicht ganz überzeugt zu sein, und seine Augen funkeln vergnügt.
„Wie auch immer, erzähl mal was von dir!", lenke ich ab.
„Da gibt's nicht wirklich viel zu erzählen.", meint er.
„Meine Eltern sind beide gestorben, weil sie dasselbe gemacht haben, wie ich jetzt.
Da war ich 13.
Sie haben mir beigebracht, in unserer kleinen Waldhütte zu überleben."
„Das tut mir leid.", werfe ich ein.
„Es ist schon in Ordnung, irgendwie.
Jedenfalls habe ich es mir dann auch zur Aufgabe gemacht, anderen zu helfen. Es gibt einem das Gefühl, etwas vollbracht zu haben, verstehst du?"
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Augenfarbe
Fantasy„Also...Glaubst du wirklich, dass etwas mit dir nicht in Ordnung ist?", fragt sie zaghaft. „Ja. Das tue ich." Manchmal gibt es Momente, in denen sich ganze Leben auf den Kopf stellen. Genau so einen Moment erfährt Lia am eigenen Leib, als ihr sechze...