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„Das ist nicht normal, was du da machst."

Mit einem leisen Seufzen lugte ich aus dem Fenster und blickte in den Innenhof. Der Innenhof, der bestimmt eine Fläche von mindestens einem Fußballfeld hatte, war fast leer. Das war eigentlich kein Wunder, da es zu früh für die Kinder war, die sonst auf dem Spielplatz spielten. Ich lebte seit etwa 2 Jahren in einem der Wohnkomplexe, die den Innenhof umschlossen. Es mussten bestimmt über 100 Familien auf dem großen Grundstück leben. Aber nie hatte es jemanden gegeben, der um sechs Uhr morgens im Innenhof joggte.

Und ja, vielleicht hatte ich mich ein bisschen in meinen Nachbarn verguckt.

Aber wer konnte es mir verdenken, wenn dieser junge Mann mehrmals in der Woche vor meinem Fenster joggte – ohne ein Oberteil. Und das war noch nicht mal das schlimmste. Er lebte nicht nur im selben Haus wie ich, seine Wohnungstür war direkt gegenüber von meiner und ich war mir ziemlich sicher, dass einige unserer Wände aneinander grenzten.

Er war erst vor ein paar Wochen dort eingezogen und laut seinem Klingelschild, hörte er auf den Namen G. Atkinson. Er hatte dunkles, braunes Haar, das ihm normalerweise immer in die Stirn fiel. Beim Joggen band er es jedoch mit einem Haarband nach hinten. Aus Erfahrung wusste ich eigentlich, dass ein Stirnband bei Männern nur seltsam aussah ... aber ihn schien es noch schöner zu machen.

Am Anfang war es nicht geplant und total aus Versehen gewesen. Ich war mal wieder früh aufgewacht und konnte nicht schlafen, weswegen ich aus dem Fenster sah und ihn entdeckte. Dann wurde es jedoch ziemlich schnell zu einer Routine. Falls ich nicht mehr einschlafen konnte, würde ich G beim Joggen beobachten. Irgendwann fing ich an, ihn auch außerhalb seiner Joggingrunden zu beobachten. Da die Wände im Wohnkomplex sehr dünn waren, hörte ich oft, wenn jemand auf dem Hausflur lief. Und so hatte ich G schon oft zugesehen, wie er versuchte mehrere Tüten mit Lebensmitteln gleichzeitig zu tragen – und auch noch seine Tür aufzukriegen.

Mit ihm gesprochen hatte ich nie. Ich war ihm Mal begegnet, als ich die Post aus meinem Briefkasten geholt hatte. Damals war er wohl gerade aus dem Fitnessstudio gekommen, da er eine Sporttasche bei sich trug und seine Haare an seiner verschwitzten Stirn klebten. Ich dagegen hatte ausgesehen wie der größte Idiot. Es war einer dieser Wochen gewesen, in denen ich einfach zu faul war zu duschen und einfach die Kleidung vom Tag zuvor anzog. Ich glaube sogar, dass es mein vierter Tag ohne Dusche gewesen war und mein Pullover hatte Löcher gehabt.

Egal wie sehr ich es aber versuchte mir einzureden. Ich konnte nie meine Augen von ihm nehmen.

„Behalte deine doofen Augen bei dir, verdammt nochmal."

Naaaaa? Meinungen? Ich hab mich entschieden, dass ich euch so wenig Info wie möglich zusätzlich gebe, weil ihr einfach mit den Charakteren Sachen entdecken sollt.

Was haltet ihr bis jetzt von unserem namenlosen Protagonisten? Und G? Für was könnte G stehen? Was glaubt ihr passiert im nächsten Kapitel?

Love xx

Knock on my Door {Adventskalender 2017}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt