thirteen──────
Ich biss mir fest auf die Unterlippe und lehnte mich an die Wand neben den Briefkästen. Es war Dienstag und das hieß für Peaches ‚Waschtag' soweit ich wusste. Jeden Dienstag trug er seinen vollbeladenen Wäschekorb nach unten. Normalerweise verließ er immer seine Wohnung, wenn ich von der Arbeit kam. Dieses Mal wartete ich jedoch unten, damit ich ihm auf den Treppen begegnen konnte.
Mein Plan war es ihm meine Hilfe anzubieten und somit ins Gespräch zu kommen. Wir hatten viel zu lange stumm nebeneinander gewohnt. Ich wollte ihn endlich richtig kennenlernen.
Ich wartete gerade zehn Minuten, als ich Schritte im Treppenhaus hörte. Nervös ging ich auf das Treppenhaus zu und entdeckte, dass Peaches bereits dabei war die letzte Treppe zum Waschkeller hinunter zu gehen.
„Brauchst du Hilfe?", fragte ich laut, als ich hinter ihm stand. Erst nachdem ich es ausgesprochen hatte, entdeckte ich, dass Peaches Kopfhörer in den Ohren gehabt hatte. Ich hörte wie er erschrocken nach Luft schnappte, dann stolperte und das Gleichgewicht verlor. Der Wäschekorb rutschte aus Peaches' Händen und purzelte die Stufen runter. Alarmiert riss ich die Augen auf.
Oh nein, oh nein. Bitte nicht fallen.
Eilig schlang ich meine Hände um Peaches' Hüfte und zog ihn daran zurück. Das Ziel war es, dass er stehen blieb, jedoch landete er mit seinem Hintern auf einer Treppenstufe.
„Fuck. Oh mein Gott. Das tut mir so leid. Ist alles in Ordnung? Kann ich helfen?", stieß ich schockiert aus und beugte mich über den Jungen, um ihn zu inspizieren. Peaches sah langsam auf und ich spürte, wie mein Herz in meiner Brust einen Schlag aussetzte. Seine Augen waren ganz glasig und seine Wangen rosig. Er sah aus wie ein Engel.
„J-ja, alles gut", hörte ich ihn murmeln. Ich konnte meine Augen immer noch nicht von seinem Gesicht nehmen. Stumm ließ ich meinen Blick über seine Kieferknochen huschen. Wie konnte man eine so kantige Gesichtsform haben und trotzdem so weich aussehen?
„Es tut mir wirklich, wirklich leid. Ich wollte dich nicht erschrecken." Ich hielt ihm meine Hand hin, damit er sich daran hochziehen konnte.
„ Du wolltest mir helfen?" Ich stieß ein ersticktes Lachen aus und kratzte mich verlegen am Nacken.
„Dein Wäschekorb sah so schwer aus", erwiderte ich leise und starrte zu meinen Füßen. „Und da wollte ich ..."
„Mir helfen, die Sachen in die Maschine zu kriegen?" Innerlich suchte ich nach einer Antwort. Verdammt. Mein Plan war echt scheiße gewesen.
Letztlich fasste ich einen Entschluss und hielt ihm erneut meine Hand hin. „Ich heiß übrigens George, aber meine meisten Freunde nennen mich Georgie." Peaches schüttelte meine Hand, während ich mich innerlich anschrie. Meine meisten Freunde nennen mich Georgie – wie doof bist du eigentlich? Was laberst du für einen Mist?
Peaches riss mich aus meinen Gedanken. „Emery. Meine Mum nennt mich EJ."
Ich lächelte leicht. Emery war ein wunderschöner Name und passte sogar noch schöner zu dem Jungen vor mir als Peaches. Dann fiel mein Blick jedoch auf Emerys Wäsche, die nun über der gesamten Treppe verstreut war. Ich beugte mich runter, um einen Pullover hochzuheben, doch mein Nachbar riss ihn mir aus den Händen.
„Ich mach das schon." Emery hatte sich zwischen mich und die Wäsche gestellt und sah zu mir hoch.
„Ich könnte doch -", wollte ich protestieren.
„Ich mach das schon", wiederholte er mit etwas mehr Druck in seiner Stimme. „Du kannst nach oben gehen."
Erneut setzte mein Herz einen Satz aus, doch dieses Mal, weil ich enttäuscht war. Ich hatte ihm doch nur helfen wollen ...
Ich nickte kurz. „Schönen Abend noch, Emery."
„Dir ebenfalls."
Aaaaah, ich find George so furchtbar niedlich. Warum hab ich ihn nur so niedlich geschrieben ???
Mir ist aufgefallen, dass ich jetzt immer so wenig über die Handlungen selbst fragen kann, weil ihr die ja schon kanntet. Wie fandet ihr also Georges Seite der Dinge? Hättet ihr gedacht, dass er extra auf Emery wartet und es gar kein Zufall war?
Love xx
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Knock on my Door {Adventskalender 2017}
Cerita PendekWo Pfirsiche auf Schokolade treffen, Wo braune Augen sich begegnen, Wo Herzen im Sekundentakt schlagen, Wo dünne Wände Ohren haben, Dort - ja, dort bist du zu Haus. »Und ja, vielleicht hatte ich mich ein bisschen in meinen Nachbarn verguckt.« \Vom...