sixteen──────
Unsicher sah ich auf das Päckchen in meinen Händen. Ich konnte nicht glauben, dass es hier zu gekommen war. Ich hatte wirklich den beschissenen Postboten, den ich zufällig vor dem Haus getroffen hatte, davon überzeugt, dass ich Emery war ... nur damit ich ihm jetzt das Paket persönlich übergeben konnte. Mein Leben war echt traurig.
Ich atmete nochmal tief durch, bevor ich an Emerys Tür klopfte. Es war schon einige Tage her, dass ich Emery sein Mehl zurück gebracht hatte. Ich hörte Schritte auf die Tür zu kommen, weswegen ich nochmal schnell meine Haare aus der Stirn strich und ein breites Lächeln aufsetzte.
„Ich hab ein Paket für dich." Ich nickte zu dem kleinen Päckchen in meinen Händen. „Sie haben es mir vor die Tür gelegt."
„Ich war eigentlich die ganze Zeit hier", murmelte Emery, als er mir sein Paket abnahm. „Ich verlass ja die Wohnung nicht ... trotzdem danke."
„Kein Problem", erwiderte ich, während ich auf das Päckchen starrte. Ich hätte mir echt eine bessere Ausrede ausdenken sollen. Hätte ich sagen sollen, dass ich dem Postboten begegnet war? Ja, wäre wohl besser gewesen.
Emery lachte leise. „Da ist nicht das drin, was du denkst", sagte er eilig. Irritiert hob ich eine Augenbraue und sah vom Paket zu ihm. Was sollte ich denn denken, was darin war? Sollte ich mich mit Päckchen etwa auskennen? „Ich meine ... Auch wenn ich sage, dass es nicht das ist, was du denkst, ist es wirklich nicht das, was du denkst."
„Was denkst du denn, das ich denke, was es ist?", konterte ich kichernd. Ich hatte echt keinen Plan, was hier gerade abging.
„Ich zeig's dir", hörte ich Emery ausstoßen, bevor er nach meinem Arm griff und mich in die Wohnung zog. In der Küche angekommen, holte er eine Schere heraus.
„Was zeigst du mir?", hakte ich verwirrt nach.
„Was im Paket ist."
„Du musst wirklich nicht -"
„Siehst du? Kein ... du weißt schon." Langsam drehte er den Karton auf den Kopf, sodass mehrere kleine Döschen und Pinsel herausfielen. Verwirrt griff ich nach einem dünnen schwarzen Stift, ebenfalls aus dem Päckchen gefallen war.
„Ist das -"
„Schminke", fiel Emery mir erneut ins Wort und nahm mir den Stift aus der Hand. „F-Für meine Schwester."
„Ah." Innerlich drehte ich durch vor Verwirrung. Hatte Emery nicht letztens davon erzählt, dass er vier Brüder hatte? Und keine Schwester? Hatte er mich angelogen? Log er mich jetzt an? War es ihm peinlich, dass er Schminke bestellt hatte?
„Ja."
Und hier die Seite von George beim Päckchen-Disaster. Im übrigen lügt Emery wirklich, falls es noch nicht klar war, er hat keine Schwester.
Wie findet ihr, dass George sich das Päckchen quasi geschnappt hat?
Love xx
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Knock on my Door {Adventskalender 2017}
Short StoryWo Pfirsiche auf Schokolade treffen, Wo braune Augen sich begegnen, Wo Herzen im Sekundentakt schlagen, Wo dünne Wände Ohren haben, Dort - ja, dort bist du zu Haus. »Und ja, vielleicht hatte ich mich ein bisschen in meinen Nachbarn verguckt.« \Vom...