twenty──────
Frustriert starrte ich die Deckenlampe in meinem Wohnzimmer an. Es war etwa drei Uhr nachts und meine Gedanken hielten mich wach. Ich musste diese Nacht auf dem Sofa schlafen, da ich bei Schere, Stein, Papier gegen Taylor und Miller verloren hatte und diese somit mein Bett bekommen hatte. Jon schlief auf einer Matratze auf dem Boden und war schon nach wenigen Sekunden eingenickt. Ich dagegen lag immer noch wach.
Ich konnte nicht anders, als an Emery zu denken.
In meinem Kopf spielten sich jegliche Szenarien ab, in denen Emery auf der anderen Seite der Wand uns zugehört hatte. Das Szenario, das mir am realistischsten vorkam und das mich auch nicht schlafen lief, war das, in dem Emery so entsetzt von meinen Gefühlen für ihn war, dass er mich für immer ignorierte. Kein süßes Lächeln mehr bei Begegnungen auf dem Gang und kein Ausleihen von Mehl. Ein Albtraum. Doch dieser Albtraum würde wohl meine Realität werden. Mit knirschenden Zähnen unterdrückte ich meine Tränen. Wegen so einem emotionalen Mist konnte ich doch jetzt nicht weinen. Ich war ja selber schuld.
Ich hatte mich gerade auf dem Sofa aufgesetzt, da ich mich entschieden hatte, mir eine Tasse heiße Milch mit Honig zu machen, als ich etwas auf der anderen Seite der Wand hörte. Neugierig rutschte ich auf dem Sofa näher zur Wand und drückte mein Ohr dagegen.
Emery sang.
Ich schloss meine Augen und spitzte meine Ohren, in der Hoffnung, ich würde den Text des Liedes verstehen. Seit ich wusste, dass er Lieder selber schrieb, war ich mir ziemlich sicher, dass es diese waren, die ich schon öfter mal gehört hatte.
„I always said I
Didn't like brown eyes
Always said I liked
The lighter ones moreI always wanted to
Lose myself
In dark blue eyes
Like the deepest seaHe, he makes me wanna do
Things I've never tried
Feel things I've never felt
And I, I just wanna scream
At the top of my lungs
‚Do you hear me now?'I wish I could just
Tell you this
I wish I could
Show you this song
But why would you
Feel this way?
I'm just a friend, oh
Aren't I?"Ich biss mir fest auf die Unterlippe, bis ich den metallenen Geschmack von Blut in meinem Mund hatte.
Emerys Worte waren die Antworten gewesen, auf die ich gewartet hatte. Ich brauchte mir keine Hoffnungen mehr zu machen. Emery liebte jemanden anders. Jemand, der ihn nicht zurück liebte.
Zumindest saßen wir, was dies anging, im selben Boot.
Kleiner Hinweis: Der Liedtext ist von einem Lied, das ich selbst geschrieben habe - natürlich ganz aus eigener Erfahrung ☺️🙈
Soooo, falls ihr euch noch erinnert, ist das nun Georges Seite von Emerys letztem Kapitel - heißt: was ab jetzt kommt habt ihr aus keiner Sicht bereits gehört.
Aus welcher Sicht wird wohl das nächste Kapitel sein? Wer möchte wetten? Was könnte passieren? Treffen Gemery aus Zufall wieder zusammen oder ist einer von beiden mutig?
Love xx
DU LIEST GERADE
Knock on my Door {Adventskalender 2017}
Short StoryWo Pfirsiche auf Schokolade treffen, Wo braune Augen sich begegnen, Wo Herzen im Sekundentakt schlagen, Wo dünne Wände Ohren haben, Dort - ja, dort bist du zu Haus. »Und ja, vielleicht hatte ich mich ein bisschen in meinen Nachbarn verguckt.« \Vom...