Wie das Abenteuer begann...

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"Komm bald nach Hause!", das kleine rothaarige Mädchen winkt dem Jungen zum Abschied.
"Sei Vorsichtig! Pass bei den Straßen auf, Cheryl!", rief ihr jener hinterher.
Sie nickte und rannte dann los.
Die Kleine schlug schon den Weg nach Hause ein, bis ihr die Worte ihrer Mutter wieder einfielen: "Cheryl, bitte hol bei Mary die Post ab, wenn du nach Hause kommst."
Ihre Eltern, ihr Bruder und sie sind gestern von dem Camping-Platz zurückgekehrt. Ihr Vater hatte ein paar Tage freigehabt, zeitgleich mit ihrer Mutter. Also hatten sie ihre Sachen gepackt und haben das ganze Wochenende am Loch Ness verbracht.
Der erste Familienurlaub seit langem, deshalb war es etwas besonderes gewesen.
Also machte sich das kleine Mädchen auf den Weg zu der Freundin ihrer Mutter, die nur ein paar Straßen entfernt wohnt.

"Kannst du das denn alles tragen?", fragt Mary lächelnd.
"Ja, ich schaff das schon!", grinse ich zurück.
Wir waren gerade mal drei Tage weg gewesen und hatten soviel Post bekommen.
"Willst du vielleicht einen kleinen Korb oder eine Tasche haben, wo du die Briefe reintun kannst?"
Cheryl wollte verneinen, aber in genau diesem Augenblick rutschten einige Briefe aus dem Stapel, den sie an sich gedrückt hielt.
"Eine Tasche wäre vielleicht doch besser.", sagt die Kleine und sammelt die Briefe wieder ein.

"Grüße Judy schön von mir."
"Mach ich!", lächelnd tritt die Kleine, mit einer Tasche voller Briefe, den kurzen Heimweg an.
Ein lauter Knall ertönt und ein abgemildertes Beben durchzieht die Straßen Londons.
Neugierig rannte die Kleine in die Richtung, aus der dieser laute Knall kam; es lag sowieso auf ihrem Heimweg, also würde sie keinen Umweg machen.
Angst hatte sie schon, denn es war unglaublich laut gewesen.
Sie lief weiter, konnte den Ursprung des Knalls aber nicht finden. Aber es musste doch etwas passiert sein! Immerhin hörte sie die Sirenen der Feuerwehr klar und deutlich, es muss also in der Nähe sein.
Nun bog sie in die Straße ab, in der ihr Mehrfamilienhaus stand.
Enttäuscht und zugleich erleichtert.
Sie ging ein paar Schritte und blieb dann wie vom Donner gerührt stehen.
Die Feuerwehr stand vor ihrem Haus.
Aus dem Haus quillt schwarzer Rauch.
Ihr Zuhause, zerstört.
Wie in Trance ging die Rothaarige zu der Unfallstelle.
Zwei Leute von vier Leuten wurden auf Tragen zu einem Krankenwagen gebracht.
"Nein... Mamaaa! Papaaa!! Nein!!"

Ruckartig fuhr sie hoch. Sie atmet schwer und flach. Panisch sahen sich ihre weit aufgerissenen Augen um.
Schweiß perlt von ihrer Stirn.
"Cheryl, alles in Ordnung?"
Die Stimme des Professors riss sie aus ihren wirren Gedanken und sie sieht den Mann mit dem hohem Zylinder an. Als ihr Atem wieder halbwegs normal war, nickte sie nur kurz.
"Sicher? Du bist ganz blass."
"Ja, der Professor hat recht, Cheryl!", bestätigt der Junge mit der blauen Botenmütze.
"Ja... alles in Ordnung. Ich hatte nur einen Albtraum.", erklärt sie und zwingt sich zu einem lächeln, welches wohl nicht gerade überzeugend war.
"Ich mache dir einen Tee.", der Professor verlässt das Zimmer noch bevor Cheryl ihn hatte aufhalten können.
"Ist auch wirklich alles in Ordnung? Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.", der Junge setzt sich neben sie auf das Sofa, von welchem sie gerade aus ihrem Traum aufgeschreckt war.
"Selbst ein Gespenst könnte mir nicht so viel Angst machen, aber danke das du fragst, Luke. Es geht mir wirklich gut.", ein leichtes lächeln ziert die Lippen des 16 jährigen Mädchens.
"K-Kein Problem.", Luke sieht auf seine Füße, "Du hast diesen Albtraum in letzter Zeit sehr oft; das ist schon dem Professor aufgefallen." fügt er etwas leiser hinzu.
"Ja, wirklich?"
Luke nickt nur.
"Tut mir leid. Ich wollte nicht, das ihr euch Sorgen machen müsst."
Wieder ein nicken seinerseits.
Dann kam der Professor mit einem Tablett, auf dem drei Tassen Tee stehen, zurück und stellt dieses auf den Tisch.
"Vielleicht solltest du mal darüber sprechen?" Der Professor hat sich auf das Sofa gegenüber gesetzt. Zuerst wusste Cheryl nicht was er meinte, aber sie bemerkte schnell das er von ihren Albträumen sprach.
"Ich möchte Sie damit nicht belästigen, Professor. Sie haben ohnehin schon viel zu tun.", lehnte sie ab und fragte sich dabei, warum sie noch immer so förmlich mit Professor Layton sprach. Immerhin kannten sie beide sich nun schon zehn Jahre und der Professor war wie ein Vater für sie geworden.
"Nicht so viel, das mir dein Befinden egal sein könnte."
Das war ein gutes Argument, aber trotzdem wollte sie es nicht sagen.
"Ich will nicht darüber reden...", der Blick der Rothaarigen gleitet auf den Inhalt der Tasse.
"Ist es wegen dem, was damals passierte?", fragt Layton und Cheryl dreht den Kopf etwas zur Seite. Im Augenwinkel konnte sie sehen, wie Luke, der neben ihr seinen Tee trank, zu ihr herüberschielt. Als sie dem Professor nicht antwortete, stellt Luke seine geleerte Tasse zurück auf das Tablett und sieht die junge Frau neben sich fragend und besorgt zugleich an.
"Ich möchte wirklich nicht darüber reden.", stellt Cheryl mit sanfter Stimme klar.
"Nun gut. Dann sollten wir uns langsam auf den Weg machen. Immerhin müssen wir heute noch zu einem wichtigen Treffen.", lächelt der Professor, nachdem er eine Weile nachdenklich auf die Rothaarige geschaut hat.
"Stimmt! Wir sollten uns beeilen, sonst verpassen wir den Bus!", rief Luke aufgeregt.
Ein paar Minuten später waren wir bereits im Bus.
"Ich kann es noch immer nicht fassen, Professor!", sagt Luke und sieht auf den Brief, der auf seinem Schoß liegt. "Ich dachte zuerst, du wolltest mir einen Streich spielen.", lächelt Layton.
Daraufhin schmollt Luke, "Aber soetwas würde ich doch niemals tun!"
"Worum geht's?", fragt Cheryl und lehnt sich über die Sitze, um Luke über die Schulter schauen zu können.
"Ich habe neulich diesen Brief bekommen.", der Professor deutet auf jenen, den Luke in der Hand hielt.
"Ach, der, den ein angeblicher Luke aus der Zukunft, geschickt habt soll?"
Der Professor nickt.
Cheryl begann den Brief zu lesen:

"Ich hoffe, Sie sind wohlauf, Professor. Ich hingegen befinde mich leider in einer misslichen Lage.
Das von uns geliebte London ist in einen Zustand des Chaos verfallen.
Und es kommt noch schlimmer. Das Unglück, von dem ich spreche, findet nicht in Ihrer Zeit statt.
Es ist wahrscheinlich schwer zu begreifen, aber ich schreibe ihnen zehn Jahre aus der Zukunft.
Dies ist jetzt etwas zu viel auf einmal - aber ich werde alles so bald wie möglich erklären.
Vorerst bitte ich Sie, zum Uhrenladen in der Midland Road in Baldwin zu kommen.
Auf ein baldiges Wiedersehen.

Ihr Lehrling, Luke Triton"

"So unglaublich es auch klingt, der Absender dieser Nachricht scheint dein zukünftiges Ich zu sein, Luke.", der Blick des Professors lag nun ebenfalls auf dem Brief.
"Mein... zukünftiges Ich?", fragt Luke ungläubig, "Aber wie ist das überhaupt möglich?"
"Ich weiß es nicht, aber es wirft folgende Frage auf: Falls der Brief echt ist, wie kam er hierher?"
"Hm... ein zeitreisender Briefbote?", Luke mustert den Brief weiterhin, bevor er schmunzelnd zum Professor schaut, "Nur ein kleiner Scherz. Aber das ist wirklich eine überaus mysteriöse Sache!"
"Und sogar in der Zukunft brauchst du anscheinend meine Hilfe. Deine Beständigkeit in solch unsicheren Zeiten ist sehr beruhigend, mein Junge.", lächelt Layton.
"Äh... Danke, würde ich mal sagen. Aber wie finden wir jetzt heraus, ob der Brief wirklich echt ist?"
"In dem Brief steht doch, wir sollen zur Midland Road in Baldwin kommen. Das ist unsere Adresse.", erklärt die Rothaarige und stützt sich auf der Rücklehne von Luke's Sitzplatz ab. Layton nickt.
"Es liegt noch vieles im Dunkeln, aber ich habe das Gefühl, dass dies mit den furchtbaren Ereignissen von letzter Woche zu tun hat.", meint der Professor und Luke starrt wieder wie gebannt auf den Brief.

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Hiermit begrüße ich euch ganz ❤-lich zu meiner Professor Layton FF.

Die FF läuft, soviel kann ich im Vorraus verraten, ziemlich Story- gebunden ab, hat aber einige Kapitel, welche nicht in dem Spiel vorkommen.

Wer gut aufgepasst hat, der hat bemerkt das ich mir Ran Môri aus Detektiv Conan (Gosho Aoyama) als Model für Cheryl ausgeliehen habe ;) - Natürlich in bearbeiteter Form.

Ich wünsche euch viel Spaß mit den folgenden Kapiteln und hoffe, dass euch auch diese FF gefällt. :)

Freue mich wie immer über kleine Feedbacks.

Eure _Sylfaen_

Zerbrochene ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt