"W-Wo... sind wir hier?", frage ich und sehe auf die befahrene Straße, welche nur etwa hundert Meter von uns entfernt ist.
"Die Tür ist zugeknallt und lässt sich nicht mehr öffnen! Wie unhöflich von den beiden!" Luke war empört.
"Hm... Damit sind wir offenbar ausgesperrt.", murmelt Layton.
"Nicht nur das... Die gesamte Umgebung hat sich verändert. Nichts sieht so aus, wie vor unserem Besuch in dem Uhrengeschäft.", füge ich hinzu. Wir wussten, das wir nicht mehr in den Uhrenladen kommen würden und beschlossen deshalb uns ein wenig in der Fremde umzusehen."Ich kenne London wie meine Westentasche, aber diese Gegend ist mir vollkommen fremd. Kurios...", sagt der Professor mit ernstem Gesicht nachdem wir ein paar Minuten durch die unbekannte Gegend gelaufen sind.
Selbst nach einem Fußmarsch von weiteren 15 Minuten, sahen wir nichts, was an das London erinnern könnte, welches wir kannten. Es war, als wären wir in einer komplett neuen Welt gestrandet..."Wir sollten uns ein wenig in der Nachbarschaft umhören. Vielleicht finden wir dann heraus, wo wir hier sind."
"Wenn wir hier jemanden finden. Hier ist es genauso leer wie in Baldwin...", erwidere ich auf des Professors Vorschlag.
"Abgesehen von dem jungen Mann dort vorne, ist hier weit und breit niemand."
"Dann könnten wir doch ebendiesen fragen.", sagt Layton im ruhigen Ton. Aber es beunruhigt den Professor schon, das wir uns in einer völlig fremden Umgebung befanden, dass sah man ihm an.
Während Luke und der Professor zu dem jungen Mann hingingen, blieb ich noch ein bisschen stehen, gedankenversunken suchte ich einen Anhaltspunkt, der mir bekannt vorkam. Aber hier war alles fremd..."Wo... bin ich?"
"Herr Professor! Herr Inspektor! Das Mädchen ist aufgewacht!!", eine Frau in weißer Kleidung tritt näher an mich heran.
"Wer sind Sie?", frage ich die Frau und die beiden Herren, die neben ihr auftauchten.
"Ich bin Inspektor Chelmey und der Herr neben mir ist Professor Layton.", erklärt der große, breitschultrige Mann.
"Erinnerst du dich? Du bist im strömenden Regen durch die Straßen gelaufen und vor uns zusammengebrochen.", sagt Layton.
Ich schüttele den Kopf, "Wo bin ich?", frage ich erneut.
"Im Krankenhaus.", antwortet der Mann mit dem Zylinder. Ich blicke stumm auf die weiße Decke unter der ich liege.
"Wo sind deine Eltern?", fragt der Inspektor.
"Ich... ich weiß es nicht...", ich versuchte mich zu erinnern, "Ich weiß... gar nichts..." Mir laufen Tränen an den Wangen runter und der Inspektor wendet seinen Blick nachdenklich zum Fenster, während mich der Professor besorgt ansah...Ich sah nur noch eine Gestalt an mir vorbeihuschen, sie kam aus der Richtung des Professors und Luke.
"Na, der hatte es aber eilig.", sage ich als ich bei den beiden stehe.
"Ja, anscheinend. Aber so verhalten sich viele Leute dem Professor gegenüber.", bemerkt Luke und sieht jenen an.
"Ja, stimmt. Ich finde das auch ziemlich merkwürdig.", nun liegt mein Blick ebenfalls auf dem Professor.
"Das ist es durchaus. Obwohl ich nicht verstehe, warum...", stimmt der Professor nachdenklich zu, "Besonders meine Kopfbedeckung versetzt die meisten hier in Angst und Schrecken."
"Aber warum sollte jemand Angst vor Ihnen oder Ihrem Zylinder haben?", frage ich und lege den Kopf etwas schräg.
"Das frage ich mich auch.", stimmt Luke zu, "Immerhin ist es ja nicht so, dass Sie irgendwem etwas antun würden, wenn keiner hinsieht..."
"Ja, das ist überaus merkwürdig.", mein Blick fällt von dem Professor auf Luke und dann auf den Boden."Oh, seht mal. Die Bushaltestelle von vorhin...", ich sehe in die Richtung besagter Haltestelle und der Blick von Luke und dem Professor folgen dem meinen.
"Was ist denn da passiert? Die ist ja völlig ramponiert!", sagt Luke überrascht.
"Die sieht zwar aus, als würde sie jeden Moment zusammenfallen, aber vielleicht finden wir ja was nützliches."
Der Professor und Luke folgen mir.
"Seht mal, da hängt ein Zettel."
"Mal sehen, was dort steht.", Luke geht näher herran.
"Nun?", fragt der Professor.
"Jetzt versteh ich nur noch Bahnhof!", Luke ist sichtlich verwirrt.
"Na sowas. Und das an einer Bushaltestelle.", nuschele ich.
"Cheryl, das ist das wirklich eine ernst zunehmende Sache!", anscheinend hatte Luke es gehört.
"Erzähl uns doch erstmal, wovon du redest, Luke?", wendet der Professor ein.
"Hier steht, dass der Busverkehr eingestellt wurde.", erklärt Luke.
"So, wie die Bushaltestelle aussieht, wundert mich das nicht.", kommentieren der Professor und ich gleichzeitig.
"Ja, aber das unglaubliche daran ist ja, dass das Datum auf dem Zettel fünf Jahre in der Zukunft liegt.", fährt Luke fort.
"Wie bitte?!", frage ich überrascht.
"Das muss ich mit eigenen Augen sehen, Luke." "Mir schwant gerade eine möglich Lösung...", sagt Luke, "Könnte es nicht sein, das wir in die Zukunft gereist sind?"
"Nun, mit Sicherheit lässt einiges hier den Schluss zu, das wir nicht in dem London sind, das welches wir kennen. Aber für voreilige Schlüsse ist es noch zu früh, Luke."
"Stimmt, Sie haben recht.", nickt der Junge.
"Vielleicht kann uns der schwarz gekleidete Briefträger ja etwas dazu sagen.", ich deute auf den Briefträger, der gerade auf unsere Straßenseite wechselt.
Das Ziel des Briefträgers, jedenfalls scheint es so, sind wir. Der kleine Mann schritt entschlossen auf uns zu.
"Sie da mit dem großen Hut! Sie sind nicht zufällig Professor Layton?"
"Der bin ich tatsächlich. Und mit wem habe ich das vergnügen, werter Herr?", erwiedert der Professor.
"Das ist von geringer Relevanz. Es zählt nur eins, nämlich, das ich einen wichtigen Brief für Sie habe.", erklärt der Briefträger, "Jedoch will ich mich Ihrer Identität vergewissern. Ich habe ein Rätsel vorbereitet, bitte, immer her mit der Lösung!"
Luke und ich sehen uns an, schüttelnd kurz die Köpfe und sehen dem Professor beim lösen des Rätsels zu, was jenem nichtmal Ansatzweise Schwierigkeiten bereitete.
"Nun gut, Professor. Ich bin überzeugt. Hier ist Ihr Brief.", der Briefträger überreicht dem Professor besagten Brief.
"Na dann wollen wir mal sehen."
Der Professor öffnet den Brief und Luke und ich lesen mit."Werter Professor, wenn Sie dies lesen, sind Sie wohlbehalten in meiner Zeit angekommen. Ich bin voller Vorfreude auf unser Wiedersehen.
Ich möchte Sie um Ihre Hilfe dabei bitten, diese Stadt von ihrem tragischen Schicksal zu befreien.
Doch sicherlich wünschen Sie zuerst einen Beweis dafür, dass sie sich wirklich in der Zukunft befinden.
Ich habe lange nachgedacht, wie ich Sie wohl am besten überzeugen könnte.
Bitte begeben Sie sich zur unten aufgeführten Adresse. Dort werden Sie Ihre Zweifel schnell vergessen.Green Hospital
Krankenzimmer 312
123 Auckland Lane""Damit scheint unser nächstes Ziel bereits festzustehen. Lasst uns zum Krankenhaus aufbrechen.", sagt der Professor, nachdem er den Brief gelesen hat.
"Klingt gut. Aber wie kommen wir denn zur Auckland Lane, Professor?" fragt Luke.
Berechtigte Frage. Immerhin war hier wirklich alles anders.
"Die Auckland Lane ist nicht weit."
"Zumindest wäre sie das, wenn die Busse noch fahren würden.", füge ich dem Satz des Professors hinzu.
"Genau. Aber vielleicht kann uns die Dame dort drüben weiterhelfen."
Gesagt, getan.
"Entschuldigen Sie bitte. Können Sie uns vielleicht helfen?", fragt Luke besagte Frau, "Wir müssen irgendwie zur Auckland Lane, aber allem Anschein nach wurde der Busverkehr eingestellt."
"Da liegst du richtig. Aber der Busverkehr war schon eingestellt als ich hierher zog."
"Und wann war das, wenn ich fragen darf?", frage ich.
Die Dame überlegt kurz, "Vor zwei Jahren."
"Vor zwei Jahren?", Luke sieht kurz zu dem Professor und mir, "Aber laut dem Aushang sollen die Busse doch noch fünf Jahre fahren..."
"Fünf Jahre? In Mathe schienst du nicht der Beste zu sein. Der Zettel dort ist fünf Jahre alt.", die Frau beginnt zu kichern. Genervt verdrehe ich die Augen, wenn die nur wüsste, in was für einer Lage wir uns gerade befinden.
"Das kann doch nicht sein. Es sei denn...", Luke scheint verunsichert.
"Luke! Das reicht jetzt.", ermahnt ihn der Professor und jener unterhält sich mit der Frau.
"Das ist doch echt total seltsam!", sagt Luke an mich gewandt.
"Ja, das finde ich auch.""Die Frau hat vielleicht Nerven. Touristen? Ich bin in London geboren und aufgewachsen; ich lebe hier schon länger als sie!"
"Ruhig Blut, Luke. Es bringt nichts sich aufzuregen. Die Dame sagte mir, in der Nähe sei ein Hotel. Lasst uns dieses erstmal finden. Wir müssen der Straße anscheinend nur nach Osten folgen.", sagt der Professor und wir laufen weiter."Achtung Luke, da kommt jemand-", doch meine Warung kam zu spät, das Mädchen rannte in Luke hinein und beide fielen zu Boden, "...angerannt."
"Das tut mir so leid! Ich habe dich nicht kommen sehen. Geht es dir gut?", fragt Luke.
"Mein Knie ist aufgeschürft...", wimmert das Mädchen erst, bevor es zu Luke aufsieht, "Aber wenn du es küsst, ist es sicher wiiie neu!"
"Hä?", fragt Luke, den dies wohl völlig aus der Bahn geworfen hat.
Ich unterdrücke mir ein Lachen.
"Finde ich auch! Also worauf wartest du noch? Knutschi, knutschi, knutschi!"
"Was?! Nein! Bleib mir bloß vom Leib! Keinen Schritt näher!", sagt Luke schnell und weicht etwas zurück.
"Na, na, Luke. Reiß dich zusammen! Ein Gentleman weiß sich im Umgang mit einer Dame stets zu benehmen!"
"Oh, du heißt also Fluke? Ein hinreißender Name! Ich muss jetzt gehen, aber lass uns später weiterturteln, Liebster!", damit rannte das Mädchen weiter und war genauso schnell verschwunden wie es aufgetaucht war."Fluke?", kichere ich. Luke wurde rot und sah mich an.
"Was ist denn? Ich finde das überhaupt nicht lustig!", erwiedert jener mit einem peinlich berührten Rotschimmer auf den Wangen.
"Ich kann nicht glauben, dass du eher eine Freundin gefunden hast, als ich einen Freund."
"Wie oft denn noch? Sie ist nicht meine Freundin!", sagt Luke trotzig.
"Lass sie das nicht hören, deine Liebste.", ich grinse breit.
"Professor!", hilfesuchend sieht Luke zu dem Professor hoch.
"Cheryl, das reicht jetzt.", schmunzelt jener.
Ich nicke, konnte mir aber ein weiteres kichern nicht verkneifen.-----------------------------------------------------------
Hellau meine Cookies :DWie findet ihr das Buch bis jetzt?
Meinungen und Ratschläge könnt ihr in die Kommis schreiben ;)Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen!
Eure _Sylfaen_
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Zerbrochene Erinnerungen
FanficEine Professor Layton FF Die FF spielt in dem PL-Game "Professor Layton und die verlorene Zukunft. Lasst euch überraschen ;) !Spoiler Warnung! Wer das Spiel noch spielen möchte und diese FF liest, läuft auf die Gefahr hinaus die gesamte Story im Vor...