Die Vergangenheit, die sie in der Zukunft fand

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Seit ich die Akten im Archiev eingesehen habe, war ich nur noch mehr verwirrt als zuvor.

Erzähler

Während Cheryl auf dem Weg in die Midland Road war, haben Professor Layton und Inspektor Chelmey bereits ein ernstes Gespräch zum Thema Zeitmaschinen-Vorführung hinter sich gebracht.
Layton war eine mögliche Verbindung zwischen diesem Fall und der Explosion von vor zehn Jahren aufgefallen und wollte nun im Archiev, in welchem Cheryl kurz zuvor noch die selbe Akte eingesehen hat, seine Erkenntnisse zu jener Explosion auffrischen.
Doch bevor Layton das Büro des Inspektors verlassen konnte, wurde er durch den Inspektor aufgehalten.
"Cheryl war gerade hier. Sie wollte dieselben Akten einsehen, wie Sie, Herr Professor. Ich mache mir Sorgen um sie, passen Sie gut auf sie auf."
Der Professor schwieg kurz, bevor er nickte, 》Was wollte Cheryl mit den Akten zu der Explosion am Institut für Polydimensionale Forschung?《

Cheryl's Sicht

Eine Explosion, bei der die Assistentin zweier Wissenschaftler starb, die Wissenschaftler an sich jedoch überlebten. Mir fiel die Erinnerung an die zerstörten Häuser wieder ein und ich ziehe meine Augenbrauen zusammen, der Schmerz war einfach zu groß.
Ich schließe die Augen erneut, atme tief durch.
Der seelische Schmerz.
Mein tiefstes Inneres wusste etwas. Doch es wollte einfach nicht in mein Bewusstsein durchdringen, um was es sich handelte.
Plötzlich erinnerte ich mich wieder an meinen Traum.
Was habe ich am Ende geschrien?
Unter welchen Umständen hatte ich geschrien?
Kurz darauf fiel es mir wie Schuppen von den Augen; ich konnte eins und eins zusammenzählen.
Die zerstörten Häuser... deshalb hatte ich geschrien.
Die Worte, die ich schrie waren...
"Nein... Mamaaa! Papaaa!! Nein!!"
Mit einem Echo hallten die Worte in meinem Kopf wieder.
Ruckartig fahre ich aus meiner bequemen Sitzhaltung hoch.
Mit weit aufgerissenen Augen beuge ich mich nach vorne.
Ich spüre, wie sich meine Fingernägel immer tiefer in meine Kopfhaut graben.
"D-Das... das kann... doch nicht... wahr sein...?", ohne Halt laufen mir Tränen an den Wangen runter, "Sie... Sie sind gestorben... Mutter und Vater... sind tot!", meine Stimme klang ein paar Töne zu hoch. Wenn hier auch nur eine Menschenseele wäre, so hätte sich diese bestimmt Sorgen gemacht. Aber selbst wenn... das lag nicht in meinem Interesse...

Erzähler Sicht

Der Professor läuft mit Luke und Flora, welche nur durch eine Reihe dummer Zufälle bei ihm gelandet war, zum Hotel Duke um Flora die Situation zu erklären.
Inspektor Chelmey und Wachtmeister Barton waren ebenfalls durch einen dummen Zufall in der Zukunft gestrandet. Aber Chelmey hatte die Suche nach dem Premierminister allein, in Bartons Begleitung, fortsetzen wollen.
Jedenfalls betreten die drei nun das Hotelzimmer, was sie bei ihrem ersten Besuch im London der Zukunft gemietet hatten.
"Was für ein hübsches Zimmerchen.", sagt Flora erfreut.
"Ja, das ist es in der Tat.", bestätigt der Professor, "Wir werden dir nachher noch ein Zimmer mieten."
"Ach, das ist nicht nötig, Herr Professor. Wir stellen einfach einen Paravant auf.", das junge Mädchen wendet sich an Luke, "Luke, du bist der Kleinste von uns. Hier, du kannst auf diesem Sesselchen dort schlafen."
"Wie soll ich mich jemals in den Sessel quetschen?", fragt Luke, der mit Flora's Entscheidung gar nicht zufrieden war.
"Wir klären das später, einverstanden?", schlägt der Professor vor.
"Aber das mit dem zweiten Zimmer ist keine schlechte Idee, Professor.", sagt Luke, "Immerhin braucht Cheryl auch ein Bett, in dem sie schlafen kann."
"Ach, Cheryl habt ihr also mitgenommen?", entrüstet stemmt Flora die Hände in die Hüften.
"Flora, Cheryl ist etwas älter und somit erfahrener als du. Sie kann in Gefahrensituationen schnell und präzise handeln.", versucht der Professor die Braunhaarige zu besänftigen und hält kurz darauf inne, "Wo wir schon von Cheryl sprechen..."
"Ja?", fragt Luke, als wüsste er nicht direkt, worauf der Professor hinaus wollte.
"Wollte sie nicht hier auf uns warten?"
"Das stimmt!", ruft Luke aus, offenbar hatte er sich an Cheryl's Worte erinnert.
"Aber ich kann sie hier nirgends entdecken.", sagt Flora, "Und unten im Voyer war sie auch nicht."
"Das Cheryl verschwunden ist, verheißt nichts Gutes.", sagt der Professor, "Wir müssen sie suchen!"
"Ich stimme Ihnen zu, Professor. Flora, wir erklären dir alles auf dem Weg.", sagt Luke, "Vielleicht ist Cheryl auch schon zum Restaurant aufgebrochen?"
"Gut möglich, aber dann hätte sie uns sicherlich eine Nachricht hinterlassen. Machen wir uns auf den Weg."
Doch die geringe Chance, dass Cheryl im Restaurant bei Shipley dem Briefträger, auf sie warten könnte, erstarb, als das Restaurant bis auf den Besitzer und Shipley wie leer gefegt war.
"Professor! Sie kommen genau zur rechten Zeit! Ich habe Ihnen etwas von Luke auszurichten!", begann der Briefträger, als er Layton sah, "Er möchte Sie im kleinen Steinpallvion im Park weiter nördlich treffen. Achten Sie darauf, dass Sie niemand beschattet!"
So ungünstig diese Situation mit Cheryl's Verschwinden auch kam, im Fall 'London der Zukunft' durften sie ebenso wenig Zeit verlieren.
"Meinen Sie den Park am Gehweg zwischen Flatstone Street und Midland Road?", fragt Layton.
"Genau den. Dort wartet er auf Sie!", bestätigt Shipley.
"Wieso sollen wir darauf achten, dass uns niemand beschattet?", fragt nun Luke.
"Ich habe den Eindruck, dass wir unter Beobachtung stehen. Jemand scheint uns zu folgen.", beantwortet der Professor die Frage seines Lehrlings.
Eigentlich hätte es der Professor bevorzugt, wenn Flora im Hotel auf Luke und ihn gewartet hätte. Aber er konnt den beiden einfach nicht widersprechen, und wenn Flora jetzt auch noch verschwinden würde, hätten sie ein noch größeres Problem. Also war es gar nicht so verkehrt, dass Flora sie begleiten würde.
Und vielleicht würden sie die verschwundene Cheryl so etwas schneller finden.
Drei Augenpaare sehen mehr als zwei.

"Ich bekomme die Tür zum Pavillon nicht auf.", sagt Luke.
Cheryl hatten sie nicht gefunden. Aber der große Luke würde ihnen sicherlich beim Suchen helfen, da war sich der Professor sicher.
"Wirklich? Ah, es scheint, als wäre sie mit einem Rätsel verriegelt.", stellt der Professor fest.
Der Professor löst das Rätsel ohne Probleme und sie konnten den Pavillon betreten.
Der große Luke wartet schon auf sie.
Zur Überraschung der drei Neuankömmlinge, sitzt Cheryl mit geschlossenen Augen an eine der Säulen gelehnt und hatte die Jacke des älteren Luke über den Schultern.
"Da ist sie ja.", der Professor seuftzt erleichtert.
"Ich bin davon ausgegangen, dass ihr wusstet, das sie hier im Park war.", nun scheint der ältere Luke überrascht zu sein.
"Nein, wir sind auf der Suche nach ihr gewesen, da wir sie am vereinbarten Treffpunkt nicht auffinden konnten. Zum Glück geht es ihr gut.", der Professor lächelt.
"Ich bezweifele, dass es ihr gut geht. Aber ich werde euch später davon erzählen.", erwiedert der ältere Luke.

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_Sylfaen_

Zerbrochene ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt