Der Besuch im Green Hospital

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Ich war schon etwas neugierig.
Was würde uns der Absender des Briefes wohl für einen Beweis hinterlegt haben?

Gesamt betrachtet hatte der Weg zur U-Bahn-Station länger gedauert als erwartet. Dafür waren wir mit der U-Bahn rasch an unserem Ziel angelangt.
"Schauen Sie, Professor. Es trennen uns nur noch wenige Schritte vom Krankenhaus.", stellt Luke fest als wir die U-Bahn-Station der Auckland Lane verließen.
"Dann lasst uns schnell eintreten.", meint der Professor.

Ich hasse Krankenhäuser, seit ich damals nach meiner Genesung wegen des Unfall entlassen worden war.
Ich hatte immer gedacht, das Krankenhäuser Erinnerung einsperren, schließlich hatte ich mich an meinen Namen erinnert, als ich das Krankenhaus zum ersten Mal, wegen einem Spaziergang, verlassen hatte. Später erklärte mir der Professor, das es nicht so sei. Aber ich konnte Krankenhäuser trotzdem nicht leiden.
Der Professor und Luke gingen, nachdem Layton mit der Dame am Empfang gesprochen hatte, eine Treppe hoch und ich folge den beiden widerwillig. Jetzt hatte ich gar nicht mitbekommen, wem wir hier im Krankenhaus einen Besuch abstatten sollten.
"Seltsam. Es ist niemand hier. Vielleicht ist der Dame am Empfang ein Fehler...", noch während der Professor sprach ging die Tür auf und ein alter Mann mit bereits weißem Haar und ebenso weißem, langen Bart betritt Raum.
Mir blieb der Mund etwas offen stehen. Ich hatte mit vielen Dingen gerechnet, aber nicht mit dem Professor des Professors.
》Dr. Schrader...《, nachdenklich sehe ich ihn an.
"Wer ist da? ... Oh, das bist ja du, Hershel. Und Cheryl und der kleine Luke sind auch dabei!", der alte Dr. Schrader schien sich über den Besuch zu freuen.
"Andrew?", fragt Layton ungläubig.
"Hmm? Wieso so verdutzt, Hershel? Hängt mir vielleicht etwas im Bart?", der alte Professor setzt sich auf das Krankenbett, "Macht euch keine Sorgen, weil ich hier bin. Setzt euch, setzt euch!", fordert Dr. Schrader.
Ich hatte Andrew Schrader kennengelernt, als ich Layton zur Universität begleitet habe.

"Ich hörte, bei dir sei jemand eingezogen, Hershel.", ein Mann kam auf uns zu und ich verstecke mich hinter dem Professor.
"Da haben Sie richtig gehört. Die kleine Cheryl wohnt jetzt bei mir.", der Professor sieht mich an, "Na los, willst du dich Dr. Schrader nicht zeigen?", er lächelt aufmunternd, also konnte dieser Professor Schrader kein schlechter Mensch sein. Ich stelle mich neben den Professor.
"Ach, du bist Cheryl?", lächelt der alte Professor und ich nicke.
"Sie ist noch etwas schüchtern, aber ich denke, das sich das mit der Zeit regeln wird. Nicht wahr, Cheryl?", Layton tätschelt mir kurz den Kopf und lächelt dabei.
"Ja...", antworte ich zaghaft.
"Hast du Lust, dir heute eine meiner Vorlesungen anzuhören?", fragt Dr. Schrader und es folgt ein kurzes nicken meinerseits.
"Hervorragend! Dann kannst du ja schonmal mit Hershel zum Vorlesungssaal gehen.", lächelt Schrader und verabschiedet sich von Layton und mir.

"Kann ich dir helfen, Cheryl?", holt mich Dr. Schraders Stimme in die Wirklichkeit zurück.
"Uhm...", irritiert sehe ich mich um, der Professor und Luke sind verschwunden.
"Wenn du Layton und den kleinen Luke suchst, die sind gerade gegangen.", lächelt Dr. Schrader durch seinen Bart.
"Danke, Dr. Schrader. War mir eine Freude, Sie mal wieder getroffen zu haben.", sage ich.
"Mir war es ebenso eine Freude. Aber nun beeil dich, das du die beiden einholst. Sie sind hinter dem Krankenhaus."
"Vielen Dank! Auf Wiedersehen!", ich verlasse das Zimmer und gehe schnell zur Rückseite des Krankenhauses. Ich sollte mit dieser Tagträumerrei aufhören. Obwohl ich nichts dafür kann. Die Erinnerungen tauchen eben immer in den ungünstigsten Momenten in meinem Kopf auf.
Hinter dem Krankenhaus angekommen fand ich den Professor, Luke und ein völlig veraltetes Laytonmobil vor.

"Professor, ich hoffe, Sie sind mittlerweile davon überzeugt, dass dies das London der Zunkunft ist.
Da wir nun diesen wichtigen Schritt gemeistert haben, möchte ich Ihnen vom Schicksal Londons erzählen. Aber am besten wäre es, wenn ich dies persönlich tun könnte.
Bitte kommen Sie ins Spielkasino 'Silver Seven' in der Flatstone Street. Ich erwarte Sie dort.", höre ich Luke.
Wahrschlich ließt er etwas vor, so wie es klang, war das ein weiterer Brief des Luke der Zukunft.
"Entschuldigung. Ich habe nicht bemerkt, dass ihr schon gegangen seid.", entschuldige ich mich bei dem Professor und Luke.
"Wir dachten, du wolltest Dr. Schrader noch etwas fragen und sind schon vorgegangen.", erklärt Luke.
"Nein, ich war in Gedanken versunken.", mein entschuldigendes Lächeln bleibt auf meinen Lippen, "Also, wohin geht's als nächstes? In dieses Spielkasino 'Silver Seven'?", frage ich und der Professor nickt,
"Ja, aber dafür müssen wir erstmal zurück in die Flatstone Street."

"So, hier wären wir wieder in der Flatstone Street.", ich springe die letzte Stufe nach oben.
"Ja, aber keines der Gebäude sieht nach einem Kasino aus.", bemerkt Luke.
"Stimmt. Am besten ist es, wenn wir jemanden fragen, der sich hier auskennt.", stimmt der Professor zu.
"Ich frage diesen Herrn dort drüben!", sagt Luke schnell und geht auf einen Mann zu.
"Ist das nicht einer dieser Clan-Typen?", mein Blick liegt auf dem Hut des Mannes. Kein Zweifel.
Und ich sollte recht behalten. Denn so schnell wie Luke weg war, stand er auch wieder vor uns.
"Lief nicht so gut, wie?", fragt der Professor.
"Wir fragen jemand anderen! Dieser Mensch ist ja bissiger als ein tollwütiger Zwergpinscher!", sagt Luke aufgebracht.
"Und ich dachte immer, dir sei kein Tier zu wild!", der Professor lacht kurz und auch ich musste schmunzeln. Allerdings fand Luke das gar nicht komisch.
"Nun, dann lasst uns doch Becky fragen. Sie weiß bestimmt wo das Kasino ist.", schlage ich vor und wir gehen zurück zum Hotel Duke.
Und tatsächlich, sie sagte uns wie wir zum Kasino kommen.
"Ach, und wegen der Gangster, die du erwähnt hast", sagt Becky, "die wechseln oft ihren Standpunkt. Also, vielleicht habt ihr ja diesesmal mehr Glück."
"Oh, danke. Gut zu wissen."
"Das ist ziemlich dumm von denen, oder? Und ... oh! Omi!"
"Becky, das sind unsere Gäste! Drücke dich bitte etwas höflicher aus!"
Die Verwalterin des Hotels und Becky's Oma war aufgewacht und Layton musste der Dame erstmal erklären, das Becky uns geholfen hat.
Dies schien die alte Frau sichtlich zu erleichtern und wir machten uns gleich wieder auf den Weg.
Und tatsächlich: Als wir wieder in der Flatstone Street vor der U-Bahn-Station ankamen, war der finstere Geselle nicht mehr da.
Wir liefen schnell die Straße in Richtung Norden weiter.
Dort liefen wir eine Weile. Plötzlich bleibt der Professor abprupt stehen und sieht jemandem hinterher.
Ich konnte nicht sagen, wem. Schließlich waren relativ viele Menschen unterwegs.
Doch der Professor schien wie versteinert.
Wen hatte er da gesehen?

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Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen! :)

Wir sehen uns im nächsten Kapitel!
Eure _Sylfaen_

Zerbrochene ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt