Clive sitzt erschöpft, was durchaus an seinen Verletzungen lag, auf dem Rücksitz im Auto; die bewusstlose Cheryl lehnt an ihm.
Schützend den Arm um sie gelegt schließt er seine Augen.Cheryl's Sicht
Mein Sichtfeld ist verschwommen, doch je mehr ich blinzele, desto klarer wird es.
"Wo... Wo bin ich?", frage ich leise.
"In Sicherheit."
Ich sehe in die Richtung, aus der die Stimme kam.
"Clive..."
Der Ältere lächelt mich fürsorglich an.
Mir steigen Tränen in die Augen und diese bahnen sich einen Weg über meine Wangen.
"Nicht weinen. Es wird alles gut.", sein Lächeln nimmt einen besorgten Ausdruck an.
Ich nicke leicht und Clive drückt mich an sich.
Links neben mir sitzt Celeste, sie lächelt und nickt zustimmend.
Dann fällt mein Blick auf den Professor, welcher hinter dem Steuer des Laytonmobil sitzt.
Allerdings fährt er nicht auf der Straße, sondern fliegt damit über die Dächer Londons.
Schließlich landet er auf der anderen Seite der Themse.
Viele Menschen stehen dort, zwischen ihnen ein paar Krankenwagen und Polizeifahrzeuge.
Der Inspektor drängelt sich aus der Masse heraus, gefolgt von Barton, dem Premierminister, Luke und Flora.
Der Professor und Celeste steigen aus, während Clive und ich sitzen bleiben.
Schweigend sieht Clive zu dem Inspektor und dem Premierminister.
Er atmet tief ein und genauso tief wieder aus und greift nach der Türklinke.
"Was hast du vor?"
"Ich werde mich stellen.", ein kurzes, bedrücktes Lächeln schleicht sich auf seine Lippen.
Er streicht mir kurz über den Kopf und steigt dann aus.
Nachdem er ausgestiegen ist, hält er sich am Laytonmobil fest, er braucht etwas um sich, und die Last auf seinen Schultern, halten zu können.
Unmittelbar darauf durchschneidet die scharfe Stimme des Premierministers die herrschende Stille, "Nehmen Sie diesen Mann auf der Stelle fest!"
"Du kommst mit mir, Freundchen. Und mach bloß keine Faxen!", begrüßt der Inspektor meinen Bruder und packt ihn so fest am Arm, das Clive sein Gesicht verzieht.
"Herr Inspektor, einen kleinen Moment bitte.", wendet Layton ein.
Ich steige aus dem Auto und gehe etwas näher an die drei heran.
Laytons Einwand scheint Bill Hawks nicht zu gefallen, "Was fällt Ihnen ein? Dieses Subjekt stellt eine immense Gefahr für die nationale Sicherheit dar!"
Nicht Clive war hier der Verbrecher.
In meinen Augen war der Premierminister der wahre Verbrecher.
Herzlos bestimmt er über das Schicksal anderer.
Heute wie damals.
"Ich kann den von Clive angerichteten Schaden nicht bestreiten. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass auch er ein Opfer politischen Machtstrebens ist.", Laytons klare Stimme weist den Premierminister in die Schranken."Dies ist nun das zweite Mal, dass sie mein Leben gerettet haben. Ich danke Ihnen.", Clives Blick fällt auf mich, "Nicht zuletzt auch dafür, das Sie sich in den vergangenen zehn Jahren um Cheryl gekümmert haben."
"Clive, ich...", der Professor ist in gewisser Weise sprachlos.
"Machen Sie sich keine Sorgen um mich. Ich werde mich meiner Verantwortung stellen. Ich werde auf den Tag unseres Wiedersehens warten. Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute."
"Das wünsche ich dir auch, Clive."
"Barton, ab mit ihm zum Hauptquartier!", befiehlt der Inspektor.
"Sehr wohl, Chef!", Barton salutiert kurz und führt Clive mit drei weiteren Polizisten ab.
Ich stehe zwischen dem Professor und Inspektor Chelmey und sehe Clive nach, ebenso wie der Professor und Chelmey.
"Pah! Kriminelle wie er lassen die ganze Welt verrückt erscheinen. Abscheulich... einfach abscheulich.", meckert Bill Hawks.
Doch ich schenke ihm keine Beachtung, ich sehe meinem Bruder hinterher.
》Ich bleibe bis zum letzten Moment an seiner Seite!《
"Professor, ich..."
"Geh nur, Cheryl.", Layton lächelt mich an.
Mein Blick fliegt zu Inspektor Chelmey und dieser nickt zustimmend.
Ich laufe los, an dem Premierminister vorbei - welcher mir ungläubig hinterherstarrt - zu Clive."Cheryl, würdest du bitte auf ihn aufpassen, bis ich wieder hier bin?"
"Selbstverständlich, Wachtmeister Barton.", stimme ich zu und der kleine Polizist schließt die Tür hinter sich.
Clive und ich warteten in einem seperaten Raum auf die Rückkehr des Wachtmeisters.
"Warum bist du hier?", fragt Clive.
"Ich kann meinen Bruder nicht allein lassen.", lächele ich.
"Aber ich...", er hält kurz inne, sieht mich an und hebt seine in Handschellen gelegten Handgelenke etwas in die Höhe, "Ich habe das nicht verdient. Deine Unterstützung, meine ich."
"Dann bin ich eben hier, weil ich eine stolze Polizistin von Scotland Yard bin.", das Lächeln auf meinen Lippen bleibt.
"Du bist... Polizistin?", er sieht mich erstaunt an, "Hier, in Scotland Yard?"
"Du bist nicht der Einzige, der in den letzten zehn Jahren seinem Ziel näher gekommen ist.", mein Lächeln verformt sich zu einem Grinsen.
"Das musst du mir demnächst mal erklären, warum du zur Polizei gegangen bist.", auf Clives Gesicht war nun ebenfalls ein Lächeln eingekehrt.
"Es gibt ohnehin viel zu erzählen!", strahle ich.
"Ich werde ja jetzt genug Zeit haben."
Ich betrachte ihn eine Weile und erhebe mich dann schwungvoll von dem Stuhl.
"Fünfzehn... Aufgrund des Unfalls von vor 10 Jahren... zehn... mit Gerichtverhandlung und... meiner Aussage... acht ... mit einem guten Anwalt vielleicht sieben..."
Ich sehe Clive an, welcher mir nur verwirrte Blicke zuwirft.
"Wovon redest du da?"
"Von deiner Haft.", nachdenklich tippe ich mir mit dem Zeigfinger an mein Kinn, "Wenn alles gut läuft und ich es zu deinen Gunsten drehen kann, wird alles gut."
"Du solltest nicht daran arbeiten, meine Strafe abzumildern."
"Du hast das Recht auf eine Aussage. Wenn diese durch einen Zeugen bestätigt wird und nachgewiesen werden kann, wird deine Strafe abgemildert."
"Dann sollten wir beide unser Bestes geben.", lächelt er, nachdem ihm klar wurde, das er mich diesbezüglich nicht umstimmen kann.
"Ja, geben wir unser Bestes."-----------------------------------------------------------
_Sylfaen_
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Zerbrochene Erinnerungen
FanfictionEine Professor Layton FF Die FF spielt in dem PL-Game "Professor Layton und die verlorene Zukunft. Lasst euch überraschen ;) !Spoiler Warnung! Wer das Spiel noch spielen möchte und diese FF liest, läuft auf die Gefahr hinaus die gesamte Story im Vor...