Kapi 7

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„Sag ihnen schöne Grüße. Ich machs beim nächsten Treffen wieder gut." Damit verschwand er aus der Tür. Hastig war er in das Auto gestiegen und schneller als erlaubt, zu Tonys Privatschule gefahren. Gerade noch rechtzeitig wie es schien, denn kaum hatte er den Motor abgestellt, stürmten auch schon die ersten Schüler aus dem Gebäude.

Tony hatte gerade Schluss und ging gedankenverloren aus dem die Steinerne Treppe hinab. Das Gespräch von gestern hatte verdrängte Erinnerungen wach gerufen. Von dem Abend damals auf der Party.
Er lies seinen Blick über die Parkplätze schweifen, doch er entdeckte ihn nirgendwo. Langsam wurde er nervös und ging noch immer suchend auf die Autos zu. Da plötzlich sah er ihn und- kein Wunder, dass er ihn nicht erkannt hatte. Anstatt des Anzuges hatte er eine lässige Jeans an, graues Shirt, darüber eine braune Leder Jacke und eine Sonnenbrille auf der Nase. Irritiert ging er auf ihn zu, während er ihn musterte. ''Hey..'' Er sah kurz zu dem Auto und stellte fest, dass er alleine da war.

Steve stieg aus und lehnte sich gegen den schwarzen Wagen.
Er lächelte etwas, als er Tony entdeckte, der kurz verwirrt zu sein schien und dann auf ihn zu kam. "Selber Hey. Entschuldige den Aufzug. Aber ich hab die Zeit vergessen und umziehen war nicht mehr drin."

Erleichtert atmete der Kleinere aus. ''Ich dachte schon, du hättest... gekündigt.. '' kam es vorsichtig. Er wollte nicht unbedingt das der Andere merkte, dass er sich schon an ihn zu gewöhnen anfing. ''Hat Barnes genervt und du ihn aus dem fahrenden Auto geworfen? Oder warum alleine?'' Kurz überlegte er, ob er trotzdem hinten sitzen sollte.

Er wuschelte dem Kleineren durch die Haare und lachte.
"Ich hab dir doch gesagt, so einfach wirst du mich nicht wieder los und nein. Er hat die letzte Nacht nicht viel Schlaf bekommen weil die über fürsorgliche Mum bei ihm durchkam, als ich nicht brav in meinem Bett lag. Hab ihn schlafen lassen. Schätze, dich von hier nach Hause zu bringen schaff ich gerade noch ohne ihn. Außerdem haben wir heut Mittag ja was vor und er will zu nem Veteranentreffen. Wenn du dich natürlich sicherer fühlst wenn wir beide hier sind, werden wir das in Zukunft anders Hand haben."

'Heeey!'' Protestierte der Brünette, ehe er sich grinsend die Haare richtete. Er entschied sich, vorne zu sitzen und stieg ein, nachdem er seinen Rucksack auf die Rückbank geschmissen hatte. ''Nein, ist mir ehrlich gesagt egal... Aber Veteranen treffen? Ihr wart also tatsächlich im Krieg? Mit allem drum und dran?'' fragte er neugierig den Blonden, als dieser am Steuer platz nahm.

Steve startete den Wagen und fuhr auf die Straße, bevor er antwortet.
"Jap, Afghanistan. Drei Einsätze. Bei dem letzten... War etwas nervenaufreibender. Als wir zurück kamen, gabs Orden und nen Klaps auf die Schulter. Ross hat uns angeboten, erst mal auszusetzen und uns den Job hier vermittelt." Ein trauriger Ausdruck war in Tonys Blick, als er dem Blonden zuhörte. ''Das...das klingt echt beschissen hart... Ich hab oft darüber nachgedacht wer die Leute sind, die mit den Waffen, die wir bauen, kämpfen müssen... '' er seufzte. ''Das muss dämlich klingen... Ich bin immerhin der Sohn von dem größten Waffenproduzenten der Welt'' lachte er freudlos auf.

Steve schüttelte den Kopf.
"Tut es nicht. Wir alle können nicht ändern, in welche Familie wir geboren werden. Das heißt noch lange nicht, dass wir gut finden müssen, was unsere Vätern tun."
Kurz starrte Tony auf die Straße vor sich, dann jedoch blickte er auf die Seite und als der Blonde diesen fragend erwiderte, lächelte er sanft. ''Vielleicht hast du recht... Ich... Ich kann irgendwie langsam verstehen, warum mein ... Howard so begeistert von dir ist. ''
"Dein Vater kennt mich überhaupt nicht, Tony. Wer weiß ob er noch so begeistert wäre, wenn er es täte." Er dachte einen Moment nach und sah dann überrascht kurz zu seinem Beifahrer und grinste leicht.
"Warte mal, war das ein Kompliment?"
''Was? Pff .. nein!'' kam es gleich. Doch das Grinsen verriet, dass der Jüngere nur scherzte. ''Wenn ich nicht will, dass du mich gleich in der Trainingshalle vermöbelst, getarnt als 'Üben', sollte ich besser jetzt lieb sein'' kam es schmunzelnd.

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