Invisible

Kapi 10

Steve lief auf direktem Weg durch den Flur auf das Büro am Ende des Ganges zu und klopfte an.
Nach einem knappen "Herein" drückte er die Klinke nach unten und trat hinein.
"Sir, haben Sie kurz Zeit?"

''Nicht wirklich. Ich erwarte Mr. Stark jeden Moment. Machen Sie es kurz.'' Er würdigte dem Soldaten keinen Blick, starrte stur auf die Unterlagen in seiner Hand.
Er straffte sich und verschränkte aus Gewohnheit die Hände hinter dem Rücken.
"Wurden Sie über die Vorkommnisse an Tonys Schule schon informiert?"
Nun stockte der ältere Mann, sah auf während er zeitgleich die schmale Brille abnahm. ''Was? Nein. Was ist passiert?''

"Als ich Tony von der Schule abholen wollte, traf ich auf Agent Ward, der gerade mit einigen Lehren und zwei Polizeibeamten einen Mann festhielt, der es wohl auf Tony abgesehen hatte. Tony konnte den Mann wohl kurzzeitig ausschalten, weshalb er geschnappt werden konnte. Ein Zweiter konnte nach Angaben der Beamten jedoch fliehen. Leider wurde ich nicht kontaktiert, da die Nummer falsch angegeben war. Ich würde Sie bitten, dass so schnell wie möglich korrigieren zu lassen, Sir."
Nun stand Strucker auf und starrte den Blonden an. ''Wie zum Teufel kann so was passieren? Sie wissen um die Gefahren und passen nicht auf? Und die Daten zu kontrollieren, ist ihre Aufgabe! Sie sind wohl mit ihrem Zustellungsbereich überfordert... Sie werden umgehend versetzt!'' legte er wütend nach.
Perplex sah der Blonde zu dem Einsatzleiter.
"Bei allem Respekt, Sir. Ich ging davon aus, dass ich mit kompetenten Leuten zusammenarbeite, die ihren Job verstehen. Es gehört nicht zu meinem Aufgabenbereich, die Schule über ihre Kontaktdaten aufzuklären. Außerdem hätte spätestens Agent Ward mich verständigen müssen, als diese bei ihm angerufen haben. Ich hätte in vier Minuten dreißig dort sein können. Von hier aus dauert das deutlich länger."

''Über die Kompetenz meiner Leute lassen Sie mich entscheiden! Agent Ward wird zu dem Vorfall Stellung nehmen müssen. Aber Sie werden erst einmal Abstand von Ihrer Schutzperson nehmen. ''
Er hatte sich so in Rage geredet, dass er unbewusst die Fäuste auf den Tisch schlug.
Steve gab seine bis eben gehaltene Position auf und trat einen Schritt nach vorne.
Seine Gedanken rasten. Das Strucker allem Anschein nach trotz Wards' Fehlhandlung auf dessen Seite stand, hatte er nicht vermutet.
Eine mittlerweile allzu bekannte Wut und Trotz stieg in ihm auf.
"Sie können mich von meinem Posten abziehen, Sir. Das heißt jedoch nicht, dass ich mich nicht auch privat weiterhin um Tony kümmern werde."

Überrascht sah der Ältere kurz auf, ehe sich sein Gesicht verfinsterte ''Jemand anderes wird den Posten zusammen mit Sergeant Barnes übernehmen. Dann haben Sie in seiner Nähe nur DANN was zu suchen, wenn es die Situation verlangt. Sie wurden hier nicht als Kindermädchen eingestellt, Captain! Ich weiß nicht, wie es im Militär lief, aber HIER werden Befehle befolgt!''

"Hören Sie. Ich will hier keinesfalls ihre Autorität in Frage stellen. Aber Sie haben sich nicht einmal die Fakten angehört und sollten Sie mich wirklich kündigen, arbeite ich zwar nicht mehr hier aber das heißt auch, dass ich sein kann, wo ich möchte. Sofern Tony mich sehen und hier haben will, ist das ein reiner Freundschaftsbesuch."
Nun fasste sich Strucker an die Nasenwurzel. '' Sie abzuziehen heißt nicht, dass sie gekündigt werden. Wenn-'' plötzlich ging die Türe auf und Stark Senior kam herein und zog so die Blicke auf sich.

Steve drehte sich überrascht zu seinem Arbeitgeber um und nahm automatisch wieder Haltung an und nickte diesem zur Begrüßung kurz zu.
"Sir."
Howard stockte, als er die angespannte Atmosphäre wahrnahm. ''Bin ich zu früh- gibt es ein Problem, meine Herren?''
Etwas unsicher sah Steve zu Strucker.
Er wartete jedoch vorerst mal ab. Er wollte sich sein Grab nicht noch tiefer schaufeln, als er es ohnehin schon getan hatte. Immerhin hatte er es Bucky versprochen.
Selbst wenn der Leiter der Einheit nicht sein direkter Vorgesetzter war.
Dieser seufze, ehe er den Kopf schüttelte '' Nein, es ist alles in Ordnung. Captain Rogers wollte gerade gehen.'' Nun sah er den Blonden auffordernd an.