Special: Erinnerungen

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Auf dem Weg nach Hause fuhren wir einen Umweg. Dabei fuhren wir an einer alten Fabrik vorbei. Ich weiß nicht warum, aber sie kam mir bekannt vor. Erst als ich jemanden mit lila Haaren sah, wusste ich woher. Dort spielte ich immer mit Itona. Sie gehörte seinen Eltern. Wenn ich die Augen schließe dann sehe ich uns zwei heute noch dort spielen. Ich erinnere mich auch noch wie wir uns kennen lernten.

Es war vor ungefähr 8 Jahren. Ich sollte dem Hausmeister helfen den Vorgarten des Waisenhauses vom Laub befreien, als ein Junge mit lila Haaren auf den Laubhaufen sprang und ich von vorne anfangen durfte. "Hey was soll das?" Ich war ziemlich sauer auf ihn, weshalb ich ihn anschrie. Erschrocken drehte er sich zu mir um. "Es tut mir leid. Ich habe nicht gewusst, dass du den zusammen gekehrt hast." "Ist schon gut. Ich wäre vermutlich auch irgendwann reingesprungen." Ich lächelte ihn schüchtern an. "Mein Name ist Itona. Und wie heißt du?" Nun lächelte er auch mich an. "Nanami." "Sehen wir uns morgen wieder? Ich muss zu meinen Eltern." Noch bevor ich antworten konnte rannte er einfach Weg. Am nächsten Tag wartete ich auf ihn, aber er tauchte nicht auf. Ich war schrecklich enttäuscht und dennoch wartete ich jeden Tag auf ihn. Nach einer Woche, tauchten plötzlich ein Ehepaar auf. Sie waren völlig außer sich. Sie suchten anscheinend jemanden. "Kleine kannst du uns helfen? Wir suchen unseren Sohn Itona, er ist ungefähr so alt wie du." Ich wollte gerade mit meinem Kopf schütteln, als mir jemand von hinten die Hand auf die Schulter gelegt wurde. Bevor ich mich umdrehen konnte um herauszufinden wer es war, wurde derjenige angeschrien. Es war Itona, der abgehauen war um mich zu erschrecken.

Nachdem er von seinen Eltern angeschrien wurde, nahmen sie mich mit zu ihnen nach Hause. Anscheinend hatte Itona kaum Freunde, weshalb sie wollten dass ich mich unbedingt mit ihm anfreunde. Und das tat ich. So trafen wir uns jeden Tag und spielten jeden Tag und es fühlte sich so an als würden wir uns schon ewig kennen. Eines Abends erlaubte das Waisenhaus, dass ich bei ihm schlafen durfte. Diesen Tag würde ich nie vergessen. Wir lagen spät abends auf der Terrasse und beobachteten die Sterne. In dieser Nacht gaben wir uns den Schwur, den er brach. Jedes Mal wenn ich bei Itona war vergaß ich die grausame Welt um mich herum, er war meine Rettung. Zu dieser Zeit dachte ich Itona wäre perfekt für mich, ich dachte wir würden zusammen groß werden.

Einer meiner Lieblings Erinnerung war an seinem Geburtstag. Wir feierten im kleinen Kreis. Nur seine Familie und drei seiner Freunde waren da. Irgendwann kam seine Mutter auf die Idee wir sollten zusammen tanzen. Wir waren zwar schlecht, aber es machte Spaß. So tanzten wir, es fühlte sich an für Stunden und doch waren es nur ein paar Minuten. Die kostbarsten Minuten meines Lebens.

''MINA!'' Ich fiel einen Abhang hinunter. Wir spielten auf einem Berg,.......... um genau zu sein war es das Schulgelände der E- Klasse........, es war ziemlich regnerisch und nass. So passierte es ich rutschte aus und fiel den Abhang hinab. Ich lag tagelang im Koma, doch ich hörte alles um mich herum. Er kam jeden Tag um mich zu besuchen und sprach mit mir. ''Weißt du ohne dich ist es langweilig Mina.............. Du solltest schnell wieder aufwachen sonst suche ich mir eine andere Freundin........'' Es waren immer belanglose Sachen bis am letzten Tag. ''Ich weiß wir sind viel zu jung für sowas und vielleicht hörst du mich ja nicht, aber ich habe mich in dich verliebt Mina. Ich möchte mein Leben mit dir verbringen, deshalb musst du jetzt aufwachen.'' Stunden nachdem er das sagte, wachte ich auf. Ich wusste dass ihm das peinlich war, weshalb ich ihm verschwieg das ich es gehört hatte. Stattdessen schworen wir uns nie wieder an einem regnerischem Tag auf einem Berg zu spielen.

Die Tage darauf verbrachte ich allein. Itona war bei seiner Großeltern, weshalb ich nun im Waisenhaus saß und nichts zu tun hatte, was ein Wunder war da alle Betreuer ihre Aufgaben an mich weiterleiten. Aber da wir anscheinend einen neuen Betreuer bekommen würden, waren alle damit beschäftigt den Dienstplan neu aufzustellen. Es ist schon komisch so viel Zeit für mich zu haben, aber heute würde er wiederkommen. Das dachte ich zumindest.

Es vergingen mehrere Tage und er tauchte nicht auf. Mittlerweile war auch der neue Betreuer angekommen und hatte sich bei uns eingelebt. Er gehörte anscheinend der Army an. Nach weiteren drei Tagen tauchte Itona endlich auf. Allerdings war es nicht so wie immer, er verhielt sich komisch und egal was wir machten der neue Betreuer war in der Nähe. Eine Woche nach diesem Treffen fing er an, genauso wie die anderen, wie Abschaum zu behandeln. Irgendwann ließ er sich dann nicht mehr blicken.

Der neue Betreuer war Takaoka und der Tag an dem Itona nicht mehr auftauchte, war der Tag an dem Takaoka anfing mich zu foltern.

Nun saß ich hier auf meinem Bett und hatte alles was ich mir erträumt hatte. Ich hatte mich sogar verliebt. Eigentlich sollte ich glücklich darüber sein, aber ich bin es nicht denn einer der wichtigsten Menschen fehlt mir. Itona, mein bester Freund, auch wenn er mich einfach verlassen hat sehe ich ihn immer noch als besten Freund an. Das wurde mir allerdings erst jetzt schmerzlich bewusst. Ich stand auf und verließ die Wohnung. Von hier aus ist es nicht weit bis zur Fabrik, also lief ich. Ich lief durch diese mit Erinnerungen gefüllte Nacht, um meinen schlimmsten Fehler wieder gerade zu biegen. Ich weiß nicht ob er mich überhaupt sehen möchte oder ob er noch dort ist, aber ich muss es zumindest versuchen.

Nun würde es sich zeigen müssen. » Ich muss mit dir reden.« Ich wartete auf eine Antwort doch die kam nicht. »Na gut wenn du nicht willst gehe ich wieder. Doch eines solltest du wissen. Nach all diesen Jahren in denen du mich im Stich gelassen hast betrachte ich dich immer noch als meinen besten Freund, allerdings bin ich auch verletzt.« Ich drehte mich um und wollte gehen, doch dann legte sich ein Tentakel um meine Hüfte. »Warte.« Ich atmete tief durch. »Mach den Tentakel weg.« Er zögerte, aber er tat es. »Es tut mir leid Mina. Ich wollte das nicht, ich hatte es schwer.« Ich drehte mich zu ihm um und dort stand er. Er sah genauso niedergeschlagen aus, wie damals als seine Eltern ihn angeschrien hatten.

»Da ging es mir nicht anders.« Langsam ging ich auf ihn zu. »Wenn du magst setzen wir uns hin und du erzählst mir davon.« Wir standen noch eine Weile von einander entfernt keiner sagte etwas, nur die Geräusche der Grillen war zu hören. Es war nicht schlimm denn es erinnerte mich an die Nacht als wir uns den Schwur gaben. Alles was zählte war seine Gegenwart. Irgendwann kam ich auf eine Idee. Ich sah ihn an und dann als ich seine Aufmerksamkeit hatte rannte ich los. So wie ich es damals war. »Lass uns für heute Nacht Kinder sein.« rief ich zu ihm. Dann rannte er mir hinter her. Er fing mich nie, da ich schneller war, als er. Dafür aber war er schon immer stärker als ich. »Wir sind Kinder« sagte er als er mich endlich gefangen hatte. Ich schüttelte mit dem Kopf. »Mag sein dass wir gerade erst 15 sind, aber wir sind keine normalen Kinder. Wir sind Killer und unser Ziel ist unser Lehrer. Es wäre schön, wenn du zu uns kommen würdest.« Als ob ich ihn geschlagen hätte, ließ er mich los. »Wieso willst du das selbe wie der Octopus?« Ich lächelte ihn an. »Weil diese Klasse unglaublich ist. Sie ist immer für einen da, es fühlt sich an als hätte ich eine Familie, aber die wichtigste Person fehlt. Noch nicht mal die Tatsache dass ich einen Zwillingsbruder habe, macht mich glücklich. Itona du bist die Person die mich damals eine Zeit lang aus dieser Hölle befreit hat und jetzt möchte ich dich aus dieser Hölle befreien. Denn du bist mein bester Freund.«

Hinter mir wurden Autotüren zugeschlagen. Ich hatte ganz vergessen Tadaomi bescheid zu sagen. Ich drehte mich um und sah nicht nur ihn. Er hatte tatsächlich Karma und Nagisa angerufen. »Ich muss jetzt los. Überlege es dir bitte. Wir warten auf dich.« Ich verschwand ohne auf eine Antwort zu warten. Oh man Tadaomi sah wütend aus. »Warum bist du einfach gegangen ohne bescheid zu sagen?« Dieser ruhige Ton überraschte mich allerdings. »Weil ich einen Fehler wieder gut machen musste.« war meine ehrliche Antwort. Er wuschelte mir durch die Haare und lächelte. »Hast du ihn wieder gut gemacht?« Ich sah zu Itona der immer noch dort stand und lächelte ebenfalls. »Noch nicht ganz, aber ich glaube wir bekommen bald Zuwachs in der Klasse. Erst dann kann ich ihn endgültig korrigieren.« Dann stieg ich ein Tadaomi sagte noch etwas zu den Jungs und dann stiegen sie auch ein.

»Was ist zwischen ihm und dir?« durchbrach Karmas Frage die Stille. »Er ist mein bester Freund. Das war er schon immer.« Danach sagte keiner mehr etwas, denn an dieser Tatsache konnte keiner etwas ändern.

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Hallo meine Lieben,
Ich hoffe euch haben die Erinnerungen von ihr und Itona gefallen. Falls ihr noch mehr solcher Kapitel lesen wollt, dann schreibt es mir gerne in die Kommentare.
Eure Yui

Please Assassinate meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt