Wut und Verzweiflung

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Der zweite Tag über aus anstrengend, da wir dankt dem Blog Eintrag von Nagisa's reichen Freund. Wir waren sehr erfolgreich, doch je mehr Gäste kamen, desto weniger Ressourcen hatten wir und noch mehr konnte der Wald nicht hergeben. Wir wollten den Kreislauf nicht zerstören weshalb wir früher aufhörten. Wir räumten gerade die letzten Tische wieder ins Klassenzimmer, als noch jemand kam. Dieser Jemand war unsere Mutter. Ohne dass ich darüber nachdachte rannte ich zurück ins Klassenzimmer. Allerdings stand ich, genau wie die anderen, am Fenster denn die Neugier siegte. Sie saßen dort und unterhielten sich, dabei sah Nagisa so glücklich aus, also denke ich ist die Gefahr vorbei. Was mich ziemlich erleichterte. "Du solltest zu ihr gehen und mit ihr reden. Schließlich weiß sie ja jetzt dass sie einen Fehler gemacht hat." Itona gesellte sich zu uns. "Der Rotschopf hat recht." Ich schüttelte mit dem Kopf. "Ich werde die beiden nicht stören. Sie sprechen sich gerade aus und sehen dabei so glücklich aus." Ich sah wie sich Nagisa's Blick zu mir wanderte und ich sah weg. Doch die Jungs hatten anscheinend andere Pläne, denn Karma hob mich hoch und Itona öffnete das Fenster. Karma machte einen Schritt nach draußen und ließ mich einfach fallen.

Ich landete hart auf den Boden und sah wütend zu ihn hinauf. "Das wirst du mir büßen." brüllte ich ihn an. "Das weiß ich." Dann streckte er mir die Zunge raus und machte das Fenster wieder zu. Ich stand auf und sah verlegen zu Nagisa und unserer Mutter. "Also ist es doch wahr." sagte sie plötzlich. Nagisa und ich sahen, erst uns und dann sie, verwirrt an. "Ich hatte Zweifel an der Geschichte eures Vaters, doch du stehst dort und lebst. Ich bin mir sicher euer Vater hat mir nicht die Wahrheit gesagt, aber darüber dass du wirklich lebst und Waisenhaus aufgewachsen bist hat er nicht gelogen." Ihr stiegen Tränen in die Augen und ich schätze nicht nur ihr. "Ich habe Nagisa gebeten, mich noch eine Weile ein Teil seines Lebens zu sein. Jetzt möchte ich dich bitten mich in dein Leben zu lassen. Ich weiß das kommt plötzlich, aber ich kann nicht anders, ich bin schließlich deine Mutter." Ich sah Nagisa an, denn ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. "Nun ich möchte dich bitten morgen zum Kaffeetrinken zu kommen. Wir wollen mit euch ein klärendes Gespräch führen. Es wäre schön wenn du kommen würdest." Ich sah meine Mutter an und nickte. "Ich werde aber nicht alleine kommen." Dies war meine einzige Bedingung und die müsste sie akzeptieren. "Falls ihr mich entschuldigt, ich muss mit einem Rotschopf noch ein Hühnchen rupfen." Ich ließ die Beiden wieder allein und verschwand ins Schulgebäude. Doch anstatt wieder zu Karma ins Klassenzimmer zu gehen, ging ich auf die Toilette. Ich brauchte Zeit für mich allein und zu realisieren was gerade passiert war.

Ich wusste nicht wie lange ich hier saß, aber es war anscheinend länger als geplant, denn ich hörte wie Karma, Nagisa und Itona nach mir suchten. Ich kam, also aus meinem Versteck und ging nach draußen. Dort war Nagisa und suchte mich. "Hey." Er drehte sich geschockt um, anscheinend hatte ich ihn erschreckt. "Sicher dass du das machen willst?" Ich nickte. "Irgendwann müssen wir das Gespräch führen  und jetzt scheint mir der Beste Zeitpunkt. Solange du, Karma und Itona, solange ihr bei mir seid, wird alles gut gehen. Hoffe ich." Die letzten Worte galten eher mir, als Nagisa. "Gut, dann treffen wir uns morgen um 15:00 Uhr bei mir." Ich nickte und er ging. Das wird reinste Folter. Hinter tauchten Tadaomi und die andere Jungs auf. "Ihr zwei kommt mit?" Es war keine Frage, ich brauchte noch nicht mal fragen. "Wir sind immer da." Ich nickte und ging dann langsam den Berg runter zum Auto, denn man sah Tadaomi an, dass er nach Hause wollte.

Nun saßen wir hier im Esszimmer und warteten darauf, dass mein Vater kam. Neben mir saß Itona, der sich unwohl fühlte, aber eher wegen meiner Nervosität. Er weiß, genauso wie ich, dass das Gespräch wahrscheinlich schief gehen wird. Karma hatte sich neben Nagisa gesetzt. Er meinte das die Zwillinge nebeneinander sitzen sollten, was nicht ganz so falsch ist. Es ist bereits halb vier, weshalb ich nicht mehr daran glaubte dass unser Vater noch kommen würde, umso überraschter war ich, als es klingelte. Unsere Mutter sprang sofort auf und ging an die Tür. Von dort hörte man wieder schreie. Natürlich war sie wütend, denn es war wichtig und er war zu spät. Als die Beiden dann zu uns ins Esszimmer kamen, war die Stimmung sofort anders. Von unangenehm zu drückend, keine gute Wendung.

Es herrschten weitere Minuten Stille, dann knallte unsere Mutter Unterlagen auf den Tisch. Es war meine Geburtsurkunde und meine Adoptionsunterlagen. "Möchte gern, dass du uns das erklärst." sagte sie ruhig. Mein Vater sah zwischen uns dreien hin und her. Es war ihn unangenehm. "Du hast darauf unterschrieben." Sein Ernst? "Wir beide haben darauf unterschrieben und du hast mir es damals zum Unterschreiben gegeben und gesagt es wäre ihre Sterbeurkunde." Mittlerweile schrie sie, was ich ihr auch nicht verübeln konnte. "Warum?" Schrie sie erneut. "Ich wollte nur ein Kind und keine zwei!" kam dann die Antwort. "Und weil man euch gesagt hat ich wäre Tod, hast du mich zur Adoption freigegeben?" Ich hatte nicht darüber nachgedacht, aber die Frage stellte ich mich schon seit er mich zu sich geholt hatte.

"Ja." gab er kleinlaut zu. "Du hattest kein Recht! Du weißt ich habe mir eine Tochter gewünscht!" Sie wurde immer wütender. "Ich hatte keine Wahl! Entweder sie, von der du dachtest sie wäre Tod, oder Nagisa der voller Leben war und mein Wunschkind!" Das traf. Ich war es nun gewohnt, dass Nagisa mir vorgezogen wird, aber das tat weh. "Du bist ein Monster!" warf sie ihm gegen den Kopf. "So ein Leben im Waisenhaus zerstört nicht einem das Leben!" versuchte er sich zu verteidigen. Wie falsch er doch damit lag. "Wenn Sie nur wüssten." Ich sah zu Itona, der ziemlich sauer aussah. "Wenn du mich nicht wolltest, warum hast du mich dann zu dir geholt?" Eine Frage die nur zu berechtigt ist. "Ich hatte ein schlechtes Gewissen und wollte wissen was aus dir geworden ist. Doch mir wurde klar, dass ich auch heute nicht bereit für zwei Kinder bin." Er sah nochmal zu unserer Mutter. "Und ich wollte dich nicht in die Hände dieser Furie lassen." Damit verließ er die Wohnung.

"Das war ja ein voller Erfolg." versuchte Itona zu scherzen. Dafür schlug ich ihn. "Jetzt wissen wir wenigstens den Grund." Nagisa schien genauso geschockt zu sein wie er ich. "Ich schätze es wäre jetzt das Beste wenn wir gehen." Ich sah zu Karma und nickte. "Es tut mir leid Nanami. Du bist hier jederzeit willkommen." Ich lächelte meiner Mutter schwach an und verließ, zusammen mit Itona und Karma, die Wohnung. Wenn ich vorher das Gefühl hatte nicht geliebt zu werden war das richtig, denn das werde ich nicht. Zumindest nicht von meinen Blutsverwandten, außer Nagisa.

Den nächsten Tag verbrachten Tadaomi und ich mit Übungskämpfe. Er wusste dass das Gespräch ziemlich schlecht gelaufen ist und ich deswegen ziemlich wütend war und bald waren die Aufnahmeprüfungen. Training schadet nur wenigen und mir ganz bestimmt nicht. Während des Trainings versuchte mich Nagisa 10 mal anzurufen. Verdammt! Das wird morgen Ärger geben. "Er wird schon nicht sauer sein Kleine, aber ich werde es sein wenn du mich im nächsten Kampf besiegst." versuchte mich Tadaomi abzulenken, was ihm ziemlich gut gelang. "Challenge accepted." Ich mache ihn platt wie eine Briefmarke!

Ich saß gerade auf der Treppe die zu unserem Sportplatz führt, als mir jemand auf die Schulter tippte. Ich wusste wer es war. "Wie war es bei euch nach dem Gespräch." Nagisa setzte sich neben mich. "Nun ich habe bei Karma geschlafen, da Mutter eine Mischung aus Wutanfall bekommen hatte und verzweifelt versuchte einen Plan zu schmieden." Ich sah ihn verwirrt an. "Sie will versuchen vors Gericht zu gehen um dich wieder zu bekommen, damit wir wieder eine Familie werden." Ja ich verstehe warum er bei Karma geschlafen hat. "Das wird sie nicht machen können, denn ich wurde bereits adoptiert und ich müsste gefragt werden ob ich das möchte." Ich machte eine kurze Pause. "Und ich möchte das nicht, denn ich habe bereits eine Familie. Sie ist zwar klein und hat sich noch nicht ganz zusammen gefunden, aber ich habe eine und das möchte ich nicht ändern. Tadaomi ist ein wundervoller Vater, auch wenn er sich nicht so sieht, Irina wächst an ihrer Aufgabe meine Mutter zu sein."  Ich sah Nagisa tief in die Augen bevor ich weiter sprach. "Und du bist der beste Zwillingsbruder den man sich wünschen kann." Ich sah ihm an, dass er gefürchtet hatte nicht dazu zugehören, aber das tut er und das wird er für immer.


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