Verloren?

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Es war genau eine Woche nach dem Baseballspiel. Genau vor einer Woche traf ich eine Entscheidung. Sobald ich wieder am sportunterrich teilnehmen darf, übe ich zusammen mit Karasuma-sensei daran dass ich stärker werde. Stärker sein als jede Erinnerung. Ich möchte nicht mehr von ihnen geschwächt werden, nicht mehr schweißgebadet aufwachen. Nein! Ich will sie besiegen und mein neues Leben genießen, ohne in ständiger Angst zu leben. Dieser Tag war heute gekommen. Der Monat war vorbei und in den letzten drei Stunden hatten wir Sport. Ich konnte es kaum erwarten. "Da ist ja aber jemand gespannt auf den Sportunterricht. Ich weiß zwar nicht warum und was du für dich entschieden hast, aber ich bin froh das du es getan hast. So glücklich wie in dieser Woche habe ich dich die letzten Monate nie erlebt. Du siehst wunderschön aus wenn du lächelst." Karma hat sich nicht verändert, er versucht immer noch mit mir zu spielen, nur dass ich jetzt angefangen habe zu kontern. "Mein liebster Akabane-kun ich freue mich das dir das Lächeln gefällt. Es wird das letzte sein was du siehst bevor ich dich schlage."Und das meinte ich ernst. Ich werde ihn schlagen und das lächelnd. Er fing an zu lachen. Er nimmt mich nicht ernst, das wird er aber noch.


Beim Umziehen fingen allerdings meine Narben an zu schmerzen. Das bedeutet nichts gutes. Es könnte aber sein dass ich mich irre und es nichts bedeutet. So ignorierte ich die Schmerzen und rannte blind in unser Verderben. Im Unterricht versuchte ich mehrffach Karma zu treffen und schaffte es ohne Probleme. "Du machst keine halben Sachen was?" Jetzt nahm er mich ernst. Hier in dieser Stunde hieß es Jeder gegen Jeden, aber besonders gegen Karasuma. Ich nahm eine ungewöhnliche Aura war, die erinnerte mich an eine Schlange. Sie kam von meinem Bruder der unseren Lehrer versuchte zu attackieren. Er bemerkte dieselbe Aura wie ich und wehrte meinen Bruder schockiert ab. Nagisa kam hart auf dem Boden auf. An seiner Stelle wäre ich vorsichtiger, aber diese Aura macht mir Angst. Nach dieser Stunde wollten wir noch mit Karasuma einen Kaffee trinken gehen, doch er lehnte ab. Vielleicht haben die anderen Recht und er sieht uns nur als einen Auftrag. Man kann nie wissen, vielleicht sieht er in uns mehr als nur eine Mission, verbirgt aber seine Gefühle damit er sich nicht an uns gewöhnt oder sich gar an uns bindet.

Er ging gerade die Treppe hoch zum Gebäude, als vor ihm jemand auftauchte. Das war es wovor meine Narben mich gewarnt hatten. Es war er. Der Mann der sie verursacht hatte. Akira Takaoka. Und dieser Mann unterichtet uns ab heute in Sport. Die Folter fängt wieder an. Warum? Ich wollte meine Angst doch besiegen. Doch dieser Angst und diesen verbundenen Erinnerungen war ich nicht gewachsen. Er täuschte alle Anderen, selbst Koro-sensei. Er macht es schon wieder. Nur war es damals anders zu den anderen Kindern im Waisenhaus war er immer freundlich, nur mir tat er das an. Er fesselte mich im Keller, gab mir nichts zu Essen, Schnitt mir mit dem Messer den Rücken auf und tat vieles mehr.

Er breitete eine Decke aus und legte jede erdenkliche Backware auf Tellern und gab es uns. Es waren teure Waren, die nur dazu dienten damit sie ihm vertrauen. Stille Tränen liefen mir über das Gesicht. Vor meinem Gesicht wurde plötzlich ein Stück Erdbeerkuchen gehalten. "Hier Schwesterchen. Das ist doch dein Liblingskuchen oder?" Nagisa sah mich besorgt und verwirrt zugleich an. "Da hast du recht, doch ich esse nichts von ihm. Ich falle nicht nochmal drauf rein. Entschuldige mich." Ich rannte in die Umkleide und zog mich schnell um.

Warum? Sie haben es nicht verdient. Als ich die Umkleide verließ lief ich prompt in Karasuma rein. Er sah mich genauso besorgt an wie Nagisa, als er meine geschwollene Augen sah. "Was ist passiert?" Ich sah wieder nach unten. "Es ist nichts. Meine Vergangenheit holt mich nur wider ein. Das ist alles." Ich ging so schnell wie möglich nach Hause. Was soll ich nur tun? Einfach hoffen, dass er mich verschont wenn ich das mache was er sagt. Hoffen das die anderen sich nicht wehren und er ihnen nichts tut oder einfach zusehen wie sie leiden? Ich kann doch gegen ihn nichts ausrichten. In meinem Zimmer rutschte ich vor Verzweiflung die Tür hinunter.

Ich verharrte lange in dieser Position und weinte. Jeder schnitt, jede Folter brannte sich erneut in mein Gedächtnis. Zeigte mir wie hilflos ich war und noch immer bin. Noch nicht mal Karma kann was dagegen unternehmen. Geistesabwesend verließ ich die Wohnung und ließ mich von meinen Beinen leiten. Verloren in meinen Erinnerungen lief ich über den Schulhof und übersah den orange haarigen Jungen vor mir. Ich fiel hin und wurden durch den Aufprall aus dem Schmerz befreit. Als ich allerdings sah in wen ich gelaufen bin bekam ich Angst.

Es war niemand anderes als der Sohn des Vorstandes, Gakashu Asano. "Du bist doch aus der E. Was machst du noch hier?" Ich stand wieder auf und verbeugte mich vor ihm."Es tut mir unendlich Leid Asano-san. Ich habe dich nicht gesehen." Er legte mir eine Hand auf meine Schulter. "Ist schon gut, aber beantworte meine Fragen. Wer bist du und was machst du noch hier?" Ich wollte gerade antworten, als mich eine mir nur allzu bekannte Stimme daran hinderte. "Du musst dann der Sohn unseres Vorstandes sein. Freut mich dich kennen zulernen Gakashu- kun. Wen haben wir denn da? Schön dich wieder zusehen Nanami." Ich verkrampfte mich schon allein am Klang seiner Stimme. Sie strotzte nur voller Vorfreude. Vorfreude darauf mich erneut zu foltern. Der Griff um meine Schulter verstärkte sich und erst jetzt bekam ich mit wie der Orangeschopf musterte. "Gibt es ein Problem? Belästigt dich etwa diese E Schülerin?" Wenn es überhaupt möglich war verkrampfte ich mich noch mehr. "Nein sie ist nur neu in der Gegend und hatte sich verlaufen. Ich als Schülerspreche habe natürlich die Pflicht ihr den Weg zu zeigen." Seine Lüge war perfekt, genauso seine Maske. Die Entäuschung, aus Takaokas Stimme, hörte nur ich. "Nun gut, ich verabschiede mich. Wir sehen uns morgen Nanami." Als er weg war wurde mir nur schlecht. Mir kamen immer wieder dieselben Bilder in den Kopf. "Nun gut Nanami neue Frage. Wer ist dieser Mann, dass er schlimmere Schockzustände als mein Vater zustande bringt?"

Please Assassinate meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt