Roommates

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Hyuna sah prüfend auf meinen Gewichtsstand auf der Waage und lächelte zufrieden. "Hervorragend! Gesehen von deiner größe und deinem alter hast du dein perfektes Gewicht erreicht." lobte sie mich ein paar Tage später und tappte mir auf die Schulter.
"Doch gar nicht so verkehrt, dass Wonho hier aller zwei Minuten mit einem Teller Schokolade nach dem anderen reingerannt ist." sie lachte und schrieb mit dem Stift in ihrer Hand etwas auf das Klemmbrett.

Changkyun hatte sein Gewicht bereits vor drei Tagen erreicht und durfte in eine der Unterkünfte ziehen.
Er saß breit grinsend auf einem der Stühle in dem Zimmer auf dem Krankentrakt.
Ihm war anzusehen, dass er glücklich darüber war, dass es mir, meinem Gewicht und meinem Fuß wieder gut ging.
"Heißt sie muss hier jetzt nicht mehr hier herumlungern?" harkte er nach.

Hyuna nickte mit einem Lächeln im Gesicht.
"Ich geb Hyungwon bescheid. Er kann dir zeigen wo du von nun an wohnst." Sie wirbelte zur Tür, doch bevor sie ging hatte mein Mund schneller gesprochen, als ich gedacht: "Was ist mit Wonho?" fragte ich leise.
Hyuna seufzte und für einen Moment lag etwas finsteres in ihrem hübschen Gesicht, doch sie fing sich wieder und war nun ganz die muntere und nette, wie immer in den letzten Tagen.
"Er ist unterwegs. Ich kann ihm ausrichten lassen, dass er bei dir vorbei schauen soll, wenn er wieder hier ist." bot Hyuna mir an.
Ich schüttelte den Kopf.
Sie sollte sich die Mühe nicht machen, wenn er beschäftigt war.
"Musst du nicht." murmelte ich und ging endlich von der Waage.
Hyuna nickte und verließ schließlich das Zimmer.

"Ich will nicht, dass du mit ihm zusammenhängst." murrte mein Bruder, als Hyuna die Tür hinter sich zugezogen hatte.
Verdattert sah ich ihn an.
"Hyungwon?" harkte ich nach. Was war denn an ihm so übel? Klar er war ein wenig komisch und hob sich mit seiner Art unter den anderen, die ich bisher kennengelernt hatte, hervor, aber dennoch war er einer der nettesten Menschen, denen ich je begegnet war und bis zu diesem Tag waren dies noch nicht merklich viele.
Changkyung schüttelte den Kopf. "Wonho." stellte er richtig.
"Warum? Er scheint doch auch ganz nett zu sein." hinterfragte ich und blickte Changkyun direkt an.
Er fuhr sich durch die dichten dunkelbraunen Haare und erwiederte meinen Blick.
"Er wird von vielen hier abgelehnt. Dir fällt das hier nicht auf, aber wenn ich mit Jooheon und unter anderem ihm irgendwo hingehe, nehmen die anderen Abstand zu ihm und sehen ihn komisch an."  erklärte er mir.
Ich zuckte mit den Schultern.
"Vielleicht gucken sie auch dich komisch an. Als ich den Tag, nachdem wir hier angekommen sind, mit ihm hier herumgelaufen sind, haben ihn alle gegrüßt und waren nett." konterte ich.
Mein Bruder lachte. "Dafür, dass du vor anderen so schüchtern bist, hast du vor mir ne ziemlich große Klappe." merkte er an und schüttelte mit dem Kopf.
"Hier grüßt jeder jeden. Das ist reine Höflichkeit, egal ob man hier jemanden mag oder nicht. Und bis auf die, die uns mit hier her gebracht haben, kann ihn keiner ab." lenkte er das Thema wieder zurück und blickte ernst zu mir.

Ich seufzte. "Und das soll nun heißen, dass ich mich genauso verhalten soll wie die anderen? Changkyun, ich weiß deinen Beschützerinstinkt zu schätzen, wirklich. Aber hier sind wir sicher und ich kann mich frei mit anderen abgeben, ohne dass ich angst haben muss, dass sie mir was anhaben wollen." rechtfertigte ich mich und verschränkte die Arme.
"Und ich weiß zu schätzen, dass du versuchst eigenständig zu werden, aber er ist nicht der, mit dem du dich abgeben solltest. Er ist merkwürdig. Wird distanziert." versuchte er mir weiter einzubläuen.

Grade als ich zum weiter diskutieren ansetzen wollte, ging die Tür wieder auf und Hyuna trat mit Hyungwon ein, der mich, wie üblich mit einem Buch in der Hand, anlächelte.
Ich erwiederte es und setzte dem Gespräch mit meinem Bruder ein Ende.
"Ich soll dich also in dein neues Heim bringen?" sein lächeln wurde breiter.
Ich nickte. "So meinte Hyuna es zumindest." gab ich zurück.
"Na dann los. Im Krankentrakt sollte man sich nicht länger als es nötig ist aufhalten. Hier herrscht immer so eine komische Stimmung. Alles ist so trüb und angespannt."
Hyuna rollte nur leise lachend die Augen.
Mein Bruder erhob sich aus dem Stuhl und ich setzte mich Richtung Tür in Bewegung, aber nicht ohne mich vorher noch von Hyuna zu verabschieden.

Clan XWo Geschichten leben. Entdecke jetzt