Ohne ein Wort mit mir zu reden, schliff mich mein Bruder mit sich und setzte mich bei Ailee ab.
"Wehe, sie verlässt diese Wohnung ohne dich!" verlangte er von ihr.
Ailee, die wie immer ihre zwei Meter Abstand hielt, ging einen weiteren Schritt zurück und wirkte mit der Situation ein wenig überfordert.
"Du wirst sie nicht mehr aus den Augen lassen, wirst sie nichtmal mit Hyungwon weglassen. Klar?"
Mit aufgerissenen Augen nicke Ailee und ich drückte mich an meinem Bruder vorbei und in die Wohnung.Wo war den sein Problem?
Was genau hatte er gegen Wonho, und was meinte er, als er meine, er wüsste wer er sei?
Wonho war Wonho, so wie er war, da würde es doch nichts mehr verborgen geben.
Klar er benahm sich anders, hatte eine ziemlich große Klappe und ließ sich von keinem etwas sagen, aber so war er und daran könnte mein Bruder nichts ändern.
Mag sein, dass Changkyun mit ihm nicht zurecht kam, aber ich.
Und solange ich mit ihm auskam, hatte mein Bruder mir nicht in meinem Leben herumzufuschen.
Es ging ihn nichts an.
Hier musste er mich nicht vor grießgrämigen Wächtern beschützen. Hier konnte ich endlich eigene Kontakte knüpfen, etwas was ich schon so lange wollte, doch mein Bruder wieder kappte, da er der Meinung war, ich würde nicht die richtigen um mich haben."Was hast du angestellt?"
Stellte Ailee mich zur Rede, nachdem Changkyun abgedampft war.
Was hatte ich angestellt?
Nichts!
Was hatte man mit mir angestellt, so sollte die Frage eher formuliert werden.
Wonho hatte mich geküsst und es wäre gelogen, hätte ich abgestritten, dass mir das plötzliche und jetzt wieder einsetzende Kribbeln nicht gefallen würde, so wie das prickeln auf meinen Lippen.
Ich schlang meine Arme um mich und sah zu Boden.
"Nichts." murmelte ich und ließ den Kopf hängen.
Ailee lachte ungläubig auf.
"Wegen nichts, kann dein Bruder mich nicht eben so vollgemeckert haben." merkte sie an.
Ein Schulterzucken bekam sie von mir als Antwort, bevor ich mich in Bewegung setzte und in meinem Zimmer verschwinden wollte.
Meine Mitbewohnerin hielt mich auf.Sie seufzte, bevor sie mich fragte.
"Es hatte was mit Wonho zu tun oder?"
Ich nickte und wich ihrem bohrenden Blick kontinuierlich aus.
Sie verzog das Gesicht.
"So übel, dass es deinen Bruder zum ausrasten gebracht hat?" harkte sie weiter nach und ließ wieder von meine Handgelenk ab.
Ich fand es gar nicht so schlimm, nur hatte mein Bruder angefangen den Teufel samt Pentagram, an die Wand zu malen und Dämonen zu beschwören.
Nicken folge von mir und sie stieß die Luft aus.
Einen Moment schien sie zu überlegen, was vorgefallen sein könnte, dann glitt ihr Blick auf das Armband an meinem Handgelenk, was Wonho mir vor Tagen geschenkt hatte und Erkennung beschlich ihr Gesicht.
Sie legte den Kopf schief und lächelte verschlagen.
"Er hat etwas gesehen, was er nicht hätte sehen sollen, oder sehen wollen." brachte sie es grob umschrieben auf den Punkt und wieder antwortete ich mit einem Nicken.
Ihre Miene hellte sich auf.
"Er hat dich geküst?" riet sie und traf ins schwarze.
Ich gab kein Zeichen einer Antwort, was für Ailee Bestätigung genug zu sein schien.
Sie verzog ihr Gesicht und legte den Kopf wieder grade.
"Und du hast es zugelassen und empfandest es nicht mal als übel?" ihr zweiter Schuss traf ebenfalls direkt ins schwarze und wieder war mein Schweigen für sie Antwort genug."Verdammter Mist." entfloh es ihr.
Jetzt nickte ich, wobei ich nicht das mit Kihyun erwähnte.
Ich wusste nicht ob sie etwas mit ihm zu tun hatte, oder genausowenig mit ihm am Hut hatte wie ich.
Hochstwahrscheinlich war mein Bruder nun auch bei den anderen in der Krankenstation und hielt sich zurück Wonho keine über den Deckel zu geben, oder hatte es bereits schon.
"Und du magst Wonho?" fragte Ailee mich.
Wieder nickte ich nur und wollte mich einfach nur noch in meinem Bett verkriechen und mich vor der Welt verstecken.
"Ich will wirklich keinen Stress mit deinem Bruder, aber dir auch nicht wehtun Raiee, aber zu deinem eigenen Schutz wäre es besser sich nicht auf ihn einzulassen. Hier weiß keiner mehr über ihn als du.
Während wir für ihn wie ein offenes Buch zu sein scheinen, ist er für uns verriegelt und verschlossen und keiner bekommt ihn auf." versuchte sie mir zu erklären.
Ein bitteres Lachen entkam meinen Lippen und mir vielen die Worte von Wonho wieder ein.
'Du kennst mich nicht mal, aber vermagst zu wissen wer ich bin. Du kennst nichtmal einen Prozent von mir, sondern nur das, was du dir über mich einbildest.'

DU LIEST GERADE
Clan X
FanficIn den Geschichten der älteren Generationen hieß es, es gab einst eine Welt in der es erlaubt war das zu sagen und zu tun was man selber für richtig hielt. Man sagte es gab Rechte, Regeln, Gesetze, die für Menschen würdig waren, die es allen gut geh...