Come Back Home

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Eine Woche sah und hörte ich nichts von meinem Bruder oder Wonho und auch Hyungwon fing an nervös zu werden und sich ernsthafte sorgen um Minhyuk zu machen , so wie ich um die anderen beiden.
Immer wieder redete ich mir ein, dass Changkyun oder Wonho jede Sekunde vor der Tür stehen würden und endlich anklopfen und ein Lebenszeichen von sich geben würden, was zu meinem Übel nicht passierte.
Ich hätte mich sogar darüber gefreut, wenn sogar ein Brief oder der gleichen gekommen wäre, aber nichts. Nicht einen Beweis für das Leben beider.

Ailee versuchte Hyungwon und mich auf den Boden zurück zuholen, wenn wir mal wieder dabei waren daran zu denken, dass die Jungs wohl nie wieder kommen würden, doch das änderte sich, als an einem Nachmittag, an dem ich mit Hyungwon vor der Cafeteria saß und wir sahen, wie drei dieser gigantischen Fahrzeuge angefahren kamen und mitten auf der großen Lichtung stoppten.
Sofort stürmten Männer und junge Männer aus den Fahrzeugen.
Ihre uniformähnliche Kleidung war nun kaum noch weiß, eher bräunlich und grünlich, als hätten sie sich im Dreck gewältz.
Kaum hatte ich meinen Bruder, so wie Wonho ausgemacht, da schoss Hyungwon nach oben und rannte auf Minhyuks weißblonden Schopf zu.
In all den Tagen hatte ich ihn nicht einmal rennen sehen und war erstaunt wie schnell er war.

Auch ich stand auf und machte mich auf den Weg in das Getümmel, im Blick immer Wonhos blonde Haare, so wie mein Bruder ein wenig neben ihm mit Jooheon und Shownu.
Kaum war ich in reichweite zog mein Bruder mich in seine Arme und schien mich nie wieder loslassen zu wollen.
"Ich bin so froh dich zu sehen Raiee." murmelte er mir zu und drückte mich noch fester, dass ich dachte mir würde die Luft wegbleiben.
Doch ich erwiederte seine Umarmung und konnte nicht anders als vor lauter Erleichterung in Tränen auszubrechen.
Hyungwon und Ailee wollten noch immer nicht damit herausrücken wo sie waren und ich bezweifelte auch eine Antwort von meinem Bruder, der mich nicht loslassen wollte.
"Du weißt gar nicht, wie ich dich vermisst hab." ihm entwich ein schluchzen und er vergrub seinen Kopf an meiner Schulter.
Ich fuhr beruhigend über seinen Rücken.
Das letzte mal, als Changkyun wirklich geweint hatte war, als wir unsere Eltern vor zwei Jahren verloren hatten und aus unserem Haus raus mussten.
Was auch immer ihm wiederfahren war, es musste übel gewesen sein, da ihn sonst nichts so aus seiner Ruhe brachte.

Laute Rufe holten uns aus der Umarmung und ich sah in die Richtung aus der sie kamen.
Zwei Männer trugen einen aus dem Inneren des Fahrzeugs, jedoch waren seine sachen rötlich und nicht braun oder duchzogen von Grasspuren.
Sofort drückte mein Bruder meinen Kopf gegen seine Brust, als sollte ich nicht sehen, was da vor sich ging.
Doch mich ließ es erschaudern, als mir klar wurde das der, der eben aus dem Fahrzeug getragen wurde blutete und das nicht besonders wenig.
"Nein!" schrie Hyungwon und riss sich aus Minhyuks Armen, der versuchte ihn aufzuhalten aber daran scheiterte.
Mein Bruder ließ mich noch immer nicht aufsehen, doch ich schaffte es an ihm vorbei zu schielen.
Minhyuk war hinter Hyungwon her gewesen und hatte ihn wieder in seinen Armen, während er dem der nun auf eine Trage gehieft und Richtung Krankentrakt gebracht wurde, nachsah.
In seinen Augen schwammen Tränen und Verzweiflung.
Jooheon und Shownu gingen ohne ein Wort in die Richtung der Wohntower. Wonho stand ein bisschen fehl am Platz herum und schien mich zu beobachten, bevor er in den Wald sah und seufzte, während ich wahrnahm, dass weitere zum Krankentrakt gebracht wurde, aber nur wenige dabei waren, die so übel verletzt waren, dass sie stark bluteten.

Als Changkyun mich aus seiner Umarmung ließ, stand Wonho sofort neben mir und sah mich aus seinen Augen genauso erleichtern an wie mein Bruder.
"Fass sie an und ich hack' dir die Hände ab." knurrte mein großer Bruder und zog mich hinter sich.
Wonho fuhr sich durch die hellen Haare und enthüllte eine Schramme an seiner Augenbraue, die allerdings nicht schwerfällig war.
"Klar. Ich bin ja auch so gefährlich. Ich könnte ja ein Serienmörder oder sowas sein."
Entgegnete er mit seiner großen Klappe und zog die verwundete Augenbraue hoch, was ihn in diesem Moment wirklich lässig wirken ließ.
Die Wunde über seinem Auge stand ihm und so wie er sie hervorbrachte, war es ihm wohl bewusst.
"Du könntest ein Stein sein und ich würde sie dir nicht anvertrauen." keifte Changkyun weiter.
Unüberlegt rutschte mir ein genervter seufzer heraus.
Kaum war er wieder hier, machte er sich zu meinem Beschützer und wollte für mich da sein.
Er sollte mir lieber mal erzählen wo er war und wieso so viele Verletzte hier wieder ankamen.
"Sogar deine Schwester ist genervt von deinem krassen Beschützerinstinkt. Ich verstehe du willst sie als großer Bruder vor anderen dummen Typen, wie mich schützen, aber ich wäre der letzte der deiner Schwester weh tun würde."
Jeglicher Charm war verschwunden und er sprach ernst und erwachsen mit meinem Bruder, der sich nun anspannte.
"Was passiert ist, war krass und ich weiß, dass du von vielem nun ein anderes Bild vor Augen hast, aber bei mir ist Raiee sicher. Sicherer als sonst wo Changkyun. Ich weiß du magst mich nicht, aber ich mag deine Schwester und da müssen wir irgendwie einen guten Kompromiss finden, um beide glücklich aus der Sache herauszukommen." setzte der blonde nach und schenkte mir ein schwaches, aber dennoch wirkendes Lächeln, welches ich einfach erwiedern musste, ob ich wollte oder nicht.
Sein Lächeln oder sein Lachen hatte etwas mitreißendes an sich, bei dem ich einfach nicht unangerührt bleiben konnte.

Changkyun seufzte angespannt.
"Und mir passt es nicht, dass du Raiee magst und sie anscheinend dich. Aber anscheinend muss ich mich damit wohl abfinden. Aber wie gesagt, wirst du auch nur den Gedanken hegen ihr Weh zu tun, endet es bestimmt nicht gut für dich."
Er machte einen Schritt zu Seite und Wonho machte einen Schritt auf mich zu.
"Ich habe in meinem alten Zuhause selber eine Schwester und ich kann verstehen, wie schwer es fällt jemandem vertrauen zu geben, den man selber nicht mag."
Erzählte Wonho und legte seicht den Kopf schief.
"Ich vertraue dir nicht Wonho. Ich habe nur vertrauen in meine Schwester, dass sie sagt, wenn ihr etwas an dir nicht passt und ich dir eins überbraten darf." ließ Changkyun es kalt von sich abprallen.
Langsam setzte er sich in Bewegung und lief mit Hyungwon und Minhyuk in die Richtung des Krankentrakts.

"Komm mit." Wonho lächelte mich freundlich an und ließ seine braunen, klaren Augen funkeln. "Ich hab dir etwas mitgebracht."
Er griff vorsichtig nach meiner Hand und zog mich mit sich in die Richtung des Hauptgebäudes, in dem er mit Hyungwon und dessen Vater lebte.
Ich hatte das Gebäude bis jetzt nur aus der Ferne gesehen und hätte nicht gedacht ihm irgendwann mal näher zu kommen.
Das Gebäude sah aus, wie ein großer weißer Block und hatte viele Fenster eingesetzt.
So symetrisch wie es wirkte, wäre es mir unmöglich mich darin wohlzufühlen.
Zumal das weiß nicht so wirklich zu den Backsteinbauten passen wollten. Im Gegensatz zu den beiden Towern.
"Wärst du meine kleine Schwester, würde ich dich genauso fern von anderen Jungs halten.
Ich meine sonderlich vertrauenserweckend wirke ich nun auch wieder nicht." behauptete er von sich selber und lachte unbeschwert.
Ein wenig tat es sich auf mich ab, doch ich kam mit meine Lachen garantiert nicht an seines heran, würde es wohl nie.

"Du meintest nie, dass du Geschwister hast." murmelte ich, als wir der großen Tür des noch größeren Gebäudes näher kamen.
Wonho lachte wieder, aber wurde dann ernst. "Ich rede kaum über meine Familie, war mir nie wirklich wichtig. Ich bin hier und das zählt." endete er somit das Thema wieder und öffnete mir die Tür zu einem prächtig golden schimmernden Foyer, dass aussah wie eines dieser alten und nun zerstörten Schlösser aus der Vorkriegszeit.
Überfordert sah ich mich um und versuchte alles um mich herum zu erfassen.
Goldene Treppen, Wände, Böden, Kronleuchter.
Wirklich alles bestand aus Gold und schien aus einem Traum zu stammen.
Wonho zog mich an seiner Hand die goldene Treppe hoch und in einen Gang von dem sämtliche Türen abgingen.
Der Gang war weniger Gold, als das Foyer und somit für meine Augen wesentlich einfacher zu betrachten.
"Hyungwons Vater ist mit so ziemlich allen anderen auf der Krankenstation. Eigentlich soll hier niemand rein, aber er wird es eh nicht mitbekommen." meinte Wonho leichtfüßig und öffnete eine der Türen auf den Gang, um mich in ein Schlafzimmer zu führen, was genauso groß schien wie Küche und Wohnstube in Ailees und meiner Wohnung gemeinsam.
Ein riesieges Bett trohnte in der Mitte des Raumes und einer dieser Fernseher an der Wand auf einem kleinen Schrank gegenüber.
An den hellen Wänden zogen sich Regale und Schränke, so wie Lampen entlang.
An den Fenstern standen eine Gruppe Sessel, irgendein Apparat mit weißen und schwarzen Streifen und einem Kasten daran und einem Hocker davor, so wie eine Standlampe.
Das Zimmer war in einem schlichten und eintönigen weiß gehalten, nur einzelne Möbel setzten einen dunklen Kontrast zu Wänden und Böden und wirkten bei weitem nicht so altmodisch wie der Flur und der Empfang.

"Meine heiligen vier Wände." grinste Wonho und ließ sich auf dem Bett fallen.
Zögerlich tat ich ein paar mehr Schritte in den Raum und sah mich erneut um.
Wieder blieben meine Augen an diesem Apperat hängen.
Wonho lachte, als er meinen Blick bemerkte.
"Das ist ein Instrument, ein Klavier." erklärte er mir kurz und setzte sich in seinen schmutzigen Sachen wieder auf.
"Ich geh mir schnell etwas anderes anziehen, dann kann ich dir was vorspielen, wenn du möchtest." beschloss er, stand wieder auf, lief zu einem der Schränke und brauste schließlich aus der Tür, um mich in diesem viel zu großen Raum alleine zurück zu lassen.

...........

Kleiner Spioler
Clan X wird nicht länger als 25 Kapitel
😄

Ich hab zur Zeit einen Überfluss an Ideen, bei Gelegenheit werde ich euch alle mal vorstellen und euch entscheiden lassen was nach Clan X kommen soll wenn ihr wollt
😁




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