Micha zeigte mir noch ein wenig die Wohnung und blieb dann, dicht gefolgt von mir, in der Küche stehen. Er hielt kurz inne und drehte sich dann zu mir um. "Sag mal, hast du vielleicht ein bisschen Hunger?" Ich überlegte kurz. Hunger hatte ich tatsächlich ein wenig, aber wenn er jetzt vor hatte zu kochen, fühle ich mich nachher schlecht, weil ich ihm dann nichts zurück geben konnte. "Ja ein bisschen Hunger hab ich schon..." Er nickte kurz und sprach dann weiter: "Ich könnte, wenn du magst, was kochen." Er beugte sich nach unten, um in den Schubladen nach passenden Zutaten zu suchen. "Also es wäre echt nett, wenn du was kochen würdest, aber das muss du nicht." Micha hob seinen Kopf an und sah mir direkt in die Augen. "Doch! Ich bestehe darauf!" "Hmm... ok", nuschelte ich ein wenig vor mich hin. Langsam stand Micha wieder auf, mit einer Packung Reis in der Hand. "Hmm... da hab ich wohl doch nicht mehr so viel im Haus... aber ich hab noch Reis und finde bestimmt noch irgendwo eine passende Soße und Gemüse hab ich auch noch." Wieder steckte er den Kopf in eines der Regale. "Ich hab noch ne Currysoße... wie wäre es mit Hähnchen-Curry... nur ohne Hähnchen?" "Das passt schon", antwortete ich ihm, "Ich esse eh kein Fleisch... bin Vegetarier." Er nickte und schob dann die Sachen auf die Theke. "Wie wär's, wenn du es dir solange gemütlich machst? Du kannst ruhig ein bisschen fernsehen oder zocken, ist alles da, bediene dich einfach!" Das auch noch, er wollte keine Hilfe von mir... er gab sich zu viel Mühe. Es war zwar super nett, aber es ließ mich einfach komplett faul aussehen, als würde ich ihn ausnutzen... das war mir unangenehm, ich wollte das nicht, aber ich wollte auch nicht unhöflich sein. Also akzeptierte ich seine Großzügigkeit etwas widerwillig.
Ich begab mich ins Wohnzimmer. Es war zwar nicht allzu groß, aber dennoch geräumig und mit schönen Möbeln ausgestellt. Der Mittelpunkt des Raumes war definitiv der große Flachbildfernseher, zwischen zwei Stereoanlagen. Unter dem TV Gerät stand noch eine breite Kommode, auf der sich eine Playstation befand und in der Kommode waren die dazu passenden Spiele. Mit großen Augen bestaunte ich die ganzen Objekte ehe ich auch schon nach einem Spiel griff und einen Controller in die Hand nahm. Während die Playstation startete hörte ich Micha, der gerade dabei war das Gemüse zu schneiden. Ich hätte ihm gerne geholfen, aber er bestand darauf, dass ich es mir gemütlich machen sollte.
Ich war gerade mitten in dem Spiel vertieft gewesen, als plötzlich Michas Kopf vor meinem Gesicht auftauchte. "Essen ist fertig", sagte er mit einem Grinsen im Gesicht, was mir gerade etwas Angst machte. Hätte ich ihn nicht gekannt, hätte ich jetzt gedacht, er wäre einer dieser Psychopaten, die sich später als Mörder herausstellen. Ich schüttelte verwirrt meine merkwürdigen Gedanken weg, legte den Controller zur Seite und folgte ihm in die Küche. Als ich sah, wie er das Essen hergerichtet hatte und den Tisch gedeckt hatte, bekam ich große Augen und mein Mund schlug auf. Wirklich, warum machte er sich soviel Mühe für mich? Ich wurde etwas rot und sah zur Seite. Mir war immer noch nicht ganz klar, wie ich das alles deuten sollte, ob er Gefühle für mich hatte. So wie es jetzt aus sah, könnte man meinen, er will mich beeindrucken, aber in den Tagen, Wochen davor hat er an mir auch nur keine Sekunde seiner Aufmerksamkeit verschwendet... Er war einfach zu kompliziert für mich und genau in diesem Moment dachte ich wieder an den Tag zurück... an den Samstagmorgen... Ich hatte ihn schon mal deswegen ausgefragt- bevor er dann von seiner Schwester aus der Situation gerettet wurde- und hab es dann auch sofort wieder bereut gehabt, aber ich wurde wieder neugieriger... ich wollte immer noch wissen, wie es um ihn steht, ob er nun schwul war oder nicht... ob er mich gut fand.
Doch bevor ich ihn fragen konnte, setzte ich mich erst einmal an den Tisch und sog den leckeren Duft durch meine Nase. Da gibt es bestimmt noch was anderes was gut riecht... Ich kratzte mich am Hinterkopf. Ich sollte aufhören so viel zu denken... Ich schob einen großzügigen Haufen vom Reis auf meine Gabel und stopfte sie in meinen Mund. Tatsächlich hatte ich mehr Hunger als gedacht. Micha musste anfangen zu schmunzeln, als er sah, wie ich mich wie ein Vielfraß über den Teller beugte und mir das Essen nur so hineinschaufelte, aber das lang neben dem Hunger wohl größten Teils daran, dass es echt verdammt lecker war. "Oh man, daff ffmeckt echt gut!", nuschelte ich mit vollem Mund. Oh man... hätte ich nicht so einen Hunger gehabt, wäre mir das echt peinlich gewesen... als hätte ich keine Manieren. Micha musste sich sowas jetzt wohl auch gedacht haben... aber im Gegenteil, er grinste mich einfach nur die ganze Zeit wie ein Honigkuchenpferd an und beobachtete mich tatsächlich dabei, wie ich wie sonst was aß.
Die gesamte Zeit, während wir aßen, sprachen wir kaum miteinander, sondern konzentrierten uns eher auf das Essen, beziehungsweise auf unseren jeweiligen Gegenüber. Auch nach dem Essen wurden wir nicht wirklich gesprächiger, was wahrscheinlich daran lag, dass wir beide einfach zu angespannt waren. Es war immer noch etwas merkwürdig hier zu sein, bei ihm, bei meinem Lehrer und langsam kamen mir Zweifel auf, war das überhaupt richtig hier zu sein? Warum habe ich mich darauf eingelassen etwas mit ihm zu unternehmen? Ich wollte ihm nahe sein, keine Frage, aber ich wusste einfach nicht, was ich jetzt tuen sollte. Micha sah genauso ratlos aus. Was war, wenn wir jetzt schweigend die Zeit aussaßen und warteten, bis es endlich halb acht war und meine Mutter mich abholen kommen würde und wir uns dann an den Tagen danach in der Schule genauso anschweigen würden? Ich seufzte, wo durch ich Michas Aufmerksamkeit geweckt hatte und er mich jetzt neugierig ansah. Wahrscheinlich fragte er sich gerade woran ich dachte, aber konnte ich ihm das sagen? Ich wüsste nicht wie...
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Maudado ist nervös wie eh und jäh... wird er je herausfinden, wie es um Zombey steht?
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Teacher's Love #Zomdado
FanfictionEine Zomdado-Fanfiction inspiriert von @Monster_Mali (mit etwas Kürbistumor) Erstmal vorweg: Dies ist eine Fanfiction, nichts hiervon ist real. Maurice David Doll oder besser bekannt als Maudado ist ein sehr verträumter und ruhiger Schüler... und sc...