Teacher's Love #Zomdado

#38 - Gerücht oder Wahrheit?

"Ist alles in Ordnung", murmelte ich gerade noch in der Lautstärke, dass Micha meine Antwort hören konnte. "Soll das ein Scherz sein!?", sagte er empört und verschränkte seine Arme vor der Brust. Wieder verstummte ich. "Ach weiß du was, lass gut sein... wieso mache ich mir eigentlich Sorgen um dich? Du interessierst dich doch auch einen Scheiß für mich!" Und mit dieser Aussage drehte er sich wieder um und hörte weiter Musik. Wieso konnte ich nicht einfach meinen Mund auf machen und mich verdammt nochmal entschuldigen und die Sache in Ordnung bringen!? Wieso muss ich nur so schüchtern sein!? Ich krallte meine Finger in den Sitz vor mir, auf dem Manu saß und begann meinen Kopf nach vorne zu knallen, aber natürlich nicht dass es schmerzte, sondern nur als Strafe für meine eigene Dummheit.

"Hey was machst du da?", Manu zog seine Augenbrauen zusammen und sah mich verwirrt an. Ich schreckte nach oben und ließ seinen Sitz los. "Wieso tust du dir selber weh? Maurice... ist alles in Ordnung mit dir?" Ich seufzte nur. Mir fiel keine Antwort auf mein Verhalten ein. Ich fand es selber merkwürdig und konnte es mir nicht erklären. Es war, als würde mein Körper nicht mehr auf mich hören. Und genau in diesem Moment, dachte ich an die Zeit von vor ein paar Monaten zurück, als ich in der Schule zusammengebrochen war. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt genau das gleiche gedacht und gefühlt. Es war wir ein Teufelskreislauf, alles wiederholte sich wieder... nur in anderen Situationen und wenn ich nicht bald anfange daran etwas zu ändern, wird es wahrscheinlich ewig so weiter gehen. Ich muss aufhören immer so viel nachzudenken! Ich muss anfangen einfach mal zu handeln! Was sollte denn schon passieren? Immerhin würde Micha mich doch nicht einfach wegstoßen... er hat gesagt er liebt mich, aber irgendwie klingt das alles so viel einfacher, als es wirklich war. Reiß dich verdammt nochmal zusammen Maurice, dann schaffst du das auch!

Ich schloss meine Augen und versuchte meine Schüchternheit endlich zu überwinden, in dem ich meine Hand auf Michas Oberarm platzierte. Ich wusste nicht, wie er in diesem Moment reagierte, da ich meine Augen immer noch geschlossen hatte. Doch schon nach kurzer Zeit spürte ich etwas warmes meine Hand streifen und verschränkte meine Finger mit seinen. Es war seine Hand. Er erwiderte die Berührung. Ein kleines Lächeln huschte mir über meine Lippen, aber meine Augen hatte ich immer noch nicht geöffnet. "Es tut mir Leid...", murmelte ich kleinlaut. Mehr bekam ich in diesem Moment nicht heraus. Micha blieb stumm, was mich etwas beunruhigte, doch dann drückte er meine Hand fest, als wolle er mich nicht mehr loslassen.

Langsam öffnete ich meine Augen und streifte seinen Blick. Es lag ein Lächeln auf seinen Lippen, was ich nur zu gerne in diesem Moment erwiderte. "H-Hier hast du deine Chips wieder" Micha wirkte beim Sprechen zu meiner Überraschung recht nervös, was aber durch meine unerwartete Handlung auch verständlich war. Doch bevor ich die Chips in meine Hand nehmen konnte, fing Manu sie ab. "Hey, du hast doch bestimmt kein Problem, wenn Palette und ich uns noch ein wenig bedienen?" Ich schmunzelte über seine Worte. "Palette? Ist das dein Ernst?" Mit meinen Augenbrauen flackerte ich ihm zu. Doch Manu lachte nicht, er meinte es also tatsächlich ernst. Palette war Manus Spitzname für Patrick. Ich wechselte schnell wieder das Thema, da mir die Situation etwas unangenehm war. "Aber klar, kannst ruhig erstmal die ganze Tüte haben." Dankbar Grinsend drehte er sich wieder nach vorne um.

Auf irgendeine Art und Weise wirken Manu und Pat schon seit einiger Zeit sehr merkwürdig... es wirkte fast so, als hätte mein bester Freund gefallen an dem gleichen Geschlecht gefunden. Er hatte mir zwar nichts darüber erzählt, doch ich war mir ganz sicher, dass da etwas mit Manu lief. Wie sie sich in der Nähe des anderen verhielten, sehr persönlich und sogar recht intim. Die beiden hatten nur noch Augen für sich und schlossen mich sogar ein wenig aus.

Der Gedanke machte mich ein wenig traurig... nicht, dass ich es schlimm finden würde, wenn die beiden zusammen wären und mich ausschließen würden, weil sie so verliebt wären, sondern eher die Tatsache, dass Pat nicht so aussieht, als würde er mich irgendwann in sein Geheimnis einweihen wollen. Das passte nicht zu ihm. Ich war doch sonst auch der einzige, dem er seine Probleme anvertraute und wenn er welche hatte, kam er immer direkt zu mir. Vielleicht bildete ich mir auch nur ein, dass dort etwas zwischen den beiden ist, weil ich mir auf der Party damals so gewünscht hatte, dass sie zusammenkommen. Oder er hat Angst es mir zu erzählen... Angst, dass ich es nicht akzeptieren würde, wenn er schwul wäre. Aber das macht absolut keinen Sinn. Schon allein wegen der Tatsache, dass ich ja selber schwul bin. Aber vielleicht denkt er dann, dass ich mich beleidigt fühlen würde, weil es so wirken könnte, als würde er sich über mich lustig machen. Oder aber er kann und will es sich nicht eingestehen, dass dort eine Person des gleichen Geschlecht ist, die ihm den Kopf verdreht hat.

Durch eine angenehme Streichbewegung über mein Oberschenkel, kam ich wieder zu mir. Micha hatte meine Hand längst losgelassen, nur um mir beruhigend über das Bein zu streichen. In mir kam ein Gefühl des Glückes hoch. Anscheinend hatte ich es geschafft, Micha wieder ein kleines Stückchen näher zu kommen. Es lag immer noch an mir, die Sache wieder in Ordnung zu bringen und voran zu treiben und genau das werde ich auch machen, sobald wir endlich in Berlin angekommen sind. Doch leider hatten wir noch mehrere Stunden Fahrt vor uns.

Mit einem Seufzen lehnte ich mich ein wenig zu Micha und setzte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Ich schloss meine Augen und genoss einfach das angenehme Kribbeln, das Micha durch das Streicheln in mir auslöste. Es war schon seltsam, wie er es einfach jedes Mal schaffte meine Gefühle und Emotionen so schnell zu verändern.

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Meine Motivation an der Geschichte hier lässt im Moment ein wenig nach... wahrscheinlich wird sie deshalb auch nicht mehr ganz so lang werden, wie ich es eigentlich geplant hatte...