16. Dezember

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16. Dezember 

- All I Want For Christmas Is You

Die diesjährige Winterzeit verbrachten mein Verlobter und ich nicht wie gewöhnlich mit der Familie Zuhause, sondern dieses Jahr feierten wir Weihnachten bei 30 Grad am Strand von Cancun. Kurz nach Shawns und meiner Verlobung im November schenkte er mir diese dreiwöchige Reise über Weihnachten nach Mexiko. 

,,Schatz, kannst du mir bitte den Rücken eincremen. Die Sonnencreme müsste in der Strandtasche liegen.", setzte ich mich auf und stupste Shawn an, der etwas am dösen war. Nach einem leisen verärgerten Murmeln stand er schließlich auf und kramte die Sonnencreme heraus. Während er das tat, öffnete ich die Schnüre meines Bikini Oberteils, wobei ich aufpasste, dass die anderen Strandgäste nichts von meinem nackten Oberkörper sahen. Nachdem das geschafft war, legte ich mich auf den Bauch, damit Shawn endlich zur Tat schreiten konnte. Ich genoss die kleine Massage, bis ich feststellte, dass Shawn schon lange nicht mehr dabei war meinen Rücken einzucremen. Er fand es interessanter meinen Hintern zu massieren. ,,Das ist nicht mein Rücken.", meinte ich lachend. ,,Aber dein Hintern gefällt mir besser.", gab er zurück. Ich sah genau, dass er sich dabei etwas auf die Unterlippe biss. 

Grinsend setzte ich mich erneut auf und hielt ein Handtuch vor meine Brüste. ,,Was ist? Soll ich nicht noch die Vorderseite eincremen?", sah er mich etwas enttäuscht an. Ohne eine Antwort zu geben, zog ich mir mein Bikinioberteil wieder an. Langsam stand ich auf und beugte mich zu ihm hinunter. Lächelnd drückte ich meine Lippen auf seine, doch löste mich, als ich merkte, dass er mehr wollte. Schmunzelnd drehte ich mich um und ging langsam Richtung Wasser. Gerade wollte ich schauen wo Shawn blieb, da sah ich, wie er auf mich zu gesprintet kam. So schnell wie ich konnte rannte ich los. Es wurde zu einer richtigen Verfolgungsjagd. Schließlich erreichte er mich, griff nach meinen Beinen und schmiss mich über seine Schulter. Ich konnte nicht aufhören zu Lachen, als er nun mit mir ins Wasser rannte, um mich letztendlich in die Wellen zu schmeißen. 

Prustend tauchte ich wieder auf. Als ich ihn da so stehen sah mit seinen verwuschelten Haaren, den Wassertropfen, die ihm den Oberkörper herunterliefen und den Mund vor Erschöpfung leicht geöffnet, konnte ich nicht anders, als ihm mit einem Sprung meine Hände um den Nacken zu legen, meine Beine um die Hüfte zu schlingen und ihn einfach nur zu küssen. Nach kurzer Zeit löste er sich. ,,Ich kann kaum noch auf den Tag warten, dass ich dich endlich meine Frau nennen darf.", hauchte er leicht lächelnd, sah mir in die Augen und gab mir einen weiteren gefühlsvollen Kuss. Vorsichtig setzte er mich ab. Ich fand das nun der richtige Moment führ etwas Unerwartetes war. Ruckartig spritze ich einen großen Schwall Wasser auf ihn. Lachend versuchte ich wegzuschwimmen, doch er hielt mich zurück und zog mich mit sich unter Wasser. Nach einigen weiteren Wasserschlachten beschloss ich zurück zu unseren Liegen zu gehen um ein wenig zu schlafen.

Ich hatte es mir gemütlich gemacht und war eingeschlafen, bis ich plötzlich etwas kaltes und glibberiges auf meinem Bauch spürte. Dies erschreckte mich so doll, dass ich kreischend aufsprang. Kurz danach bemerkte ich, dass es sich um eine tote angespülte Qualle handelte. Einen Meter entfernt machte Shawn sich einen Spaß aus meiner Reaktion. Gekrümmt vor Lachen stand er da. Verärgert nahm ich die Qualle und schmiss sie zu ihm, doch er wich rechtzeitig aus. Mit grimmigen Blick lief ich auf ihn zu und hämmerte auf ihn ein, jedoch schien es ihm nichts auszumachen. Beleidigt wollte ich zurück zu meiner Liege gehen, allerdings zog er mich zurück, sodass mein Körper seinen berührte. ,,Was hälst du davon, wenn wir eine Sandburg bauen? Das wolltest du doch eh machen.", sah er entschuldigend zu mir hinunter. Eigentlich wollte ich nun beleidigt sein, aber das Angebot war einfach zu verlockend. So nickte ich freudig. 

Einen Eimer hatte ich vor dem Urlaub meiner kleinen Schwester abgeschwatzt, da ich für mein Leben gerne mal wieder eine Sandburg wie früher bauen wollte. ,,Der Sand ist zu trocken.", sagte ich fachmännisch, nachdem ich ein wenig Sand in meiner Hand hielt. ,,Du gehst jetzt Wasser holen.", befahl ich Shawn und drückte ihm den Eimer in die Hand. Sofort tat er, was ich verlangte. Als er wiederkam, verteilte ich etwas von dem Wasser auf dem Sand. Nun hatte der Sand meiner Meinung nach die richtige Konsistenz und ich beauftragte meinen baldigen Ehemann den Sand in den Eimer zu füllen. ,,Gut so?", hielt er mir den vollen Eimer hin. Schnell schaute ich von dem Graben auf, den ich bereits gebuddelt hat und nickte lächelnd. ,,Dreh den Eimer da vorsichtig um. Der Turm muss genau da in der Mitte sein.", wies ich ihn auf eine Stelle hin. Hoch konzentriert kippte er den Eimer, der Turm rutschte heraus und landete perfekt auf der vorgegeben Stelle. Stolz blickte Shawn mich an. Zur Belohnung bekam er einen Kuss auf die Wange. 

Nach weiteren zwanzig Minuten hatten wir unsere Burg fertiggestellt. Kleine Steine stellten die Fenster der Türme dar und die Hütchen, die wir noch von unseren Cocktails hatten, steckten jeweils in den Spitzen. Ruckartig stand Shawn auf. ,,Da fehlt noch etwas.", sagte er entschlossen und ging zu unserer Tasche. Ich beobachtete in der Zeit eine Möwe, die mit einer anderen um etwas zu essen stritt. Schließlich kam Shawn wieder. Fragend sah ich ihn, bis ich bemerkte, dass er etwas zu der Sandburg gelegt hatte. Es war ein kleines Päckchen. ,,Ist das für mich?", fragte ich ihn mit großen Augen. ,,Ich weiß es ist noch nicht Heiligabend, aber ich wollte, dass du es jetzt schon hast." Vorsichtig griff ich nach dem hübsch verpackten Geschenk. Noch einmal sah ich zu Shawn. ,,Mach es auf." Langsam löste ich das Geschenkpapier. Zum Vorschein kam eine kleine Schachtel. In dieser befand sich eine Kette. In geschwungener Schrift stand dort Shawn. Den Tränen nahe blickte ich erneut zu ihm. ,,Solange ich dir meinen letzten Namen noch nicht geben kann, gehört dir dieser.", strich er zärtlich eine Strähne aus meinem Gesicht. Nun flossen einige Tränen meine Wangen herunter. ,,Ich liebe dich.", fügte er noch hinzu. 



Shawnmas - der Weihnachtskalender 2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt