21. Dezember

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21. Dezember

- Dear Hate

Angespannt saß ich auf der Couch. Y/N müsste jeden Moment zur Tür hereinkommen und ich bangte vor ihrer Reaktion, wenn ich sie darauf aufmerksam machte, was momentan durch die Medien ging; falls sie es noch nicht selbst gesehen hatte. Endlich drehte jemand einen Schlüssel im Schloss herum und trat ein. Ich blickte ängstlich in das wütende Gesicht meiner Freundin. ,,Babe, ich muss dir...", stand ich auf, um ihr die schreckliche Nachricht zu überbringen. ,,Du brauchst gar nichts zu sagen! Ich weiß es schon längst! Ist ja nicht so, dass die halbe Welt darüber redet.", unterbrach sie mich. ,,Aber Babe,..." ,,Nein! Das ist alles deine Schuld! Wir haben beschlossen, dass die Öffentlichkeit und damit meine ich vor allem deine Fans, nichts von unserer Beziehung mitbekommt, rein gar nichts und das aus einem bestimmten Grund!", schrie sie nun. Bedrückt sah ich sie an. ,,Es war wirklich nicht meine Schuld. Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte. Aber der Grund beziehungsweise unsere Befürchtung ist doch nicht eingetreten." Beruhigend wollte ich sie in den Arm nehmen, doch sie stieß mich weg. ,,Du denkst also, dass es nicht eingetreten ist? Wie wäre es, wenn du dir auch mal das durchliest, was alle dazu schreiben!" Schon stürmte sie an mir vorbei und schloss die Schlafzimmertür mit einem Knall. Kurz darauf hörte ich sie anfangen zu weinen. 

Ich wusste, dass es jetzt nichts bringen würde zu ihr zu gehen, weil sie mich nicht sehen wollte. Ich würde zu ihr gehen, nachdem ich in Erfahrung gebracht hätte, warum sie nun so traurig war. Zitternd fuhr ich die unzähligen Beiträge auf allen Social Media Seiten durch. Mit jedem weiteren Kommentar, dass ich zu lesen bekam, wurde mir immer klarer, warum sie so reagiert hatte. Worte, wie Bitch, Miststück und weiteres waren noch nett ausgedrückt. In mir sammelte sich eine Mischung aus Wut und Traurigkeit. Ich wollte nicht, dass sie so behandelt wurde und darunter leiden müsste. Jeder Kommentar tat mir selber im Herzen weh. Und dies alles noch kurz vor Weihnachten.

Langsam öffnete ich die Tür. Y/N lag zusammen gerollt und immer noch schluchzend auf ihrer Bettseite. Vorsichtig setzte ich mich zu ihr und legte meine Hand auf ihr Bein. ,,Sollen wir reden?", fragte ich sie zärtlich. Sie setzte sich auf und sah mich an. ,,Ich wollte auch mit dir reden." ,,Dann fang du an.", gab ich liebevoll zurück. ,,Ich habe nachgedacht und vielleicht stimmt es, was deine Fans schreiben. Vielleicht hast du jemand besseren verdient, vielleicht bin ich ein schlechter Mensch, vielleicht bin ich einfacher nur jemand, der nach deinem Geld aus ist, vielleicht stimmt das alles und es wäre das Beste für alle, wenn ich gehe. Deine Fans sind wichtiger." Langsam senkte sie ihren Blick. 

Entsetzt schaute ich sie an. ,,Nein, nein, um Gotteswillen nein. Du gehst nirgendwo hin. Ich liebe dich. Ja, ich liebe auch meine Fans, aber nicht so sehr, wie ich dich liebe. Lass dich davon nicht beeinflussen. Ich kenne dich und du bist ganz bestimmt nicht, wie sie sagen. Zusammen schaffen wir das, vertraue mir. Wir finden eine Lösung. Sie müssen es akzeptieren. Bitte, bleib. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen. Alles würde zusammenbrechen. Ich möchte dich nicht traurig sehen, das macht mich fertig. Es macht mich fertig, wenn Andere so über dich reden. Wir schaffen das!" Zaghaft nickte sie. Kurz darauf fiel sie mir in den Arm. ,,Ich liebe dich auch.", flüsterte sie, woraufhin ich sie noch etwas fester an mich drückte. Nichts würde uns auseinander bringen. Dafür würde ich persönlich sorgen. 

,,Warte kurz.", sagte ich und stand auf. Ich nahm mein Handy und postete etwas, was die Meinung aller umstimmen würde.  

Shawnmas - der Weihnachtskalender 2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt