Kapitel 4

2.4K 115 26
                                    

Paluten P.o.V.

Mittlerweile lebte ich seit drei Tagen allein. Peter war eher erleichtert gewesen als er unsere gemeinsame Wohnung verlassen konnte. In den letzten Tagen hab ich mich nur noch verkrochen in meinem Zimmer und die Decke angestarrt. Ab und zu trank ich dann auch die ein oder andere Flasche Alkohol um alles zu vergessen aber das interessierte ihn eher weniger. Peter war eher mit packen beschäftigt. Ich dachte jeden Tag an Manu. Videos lud ich schon lange nicht mehr hoch. Ich hatte einfach nicht die Motivation. Ich stürzte ins Bad um mich wieder selbst zu verletzen. Es tat gut mir schmerzen zuzufügen. Somit litt ich für meine Fehler. Und weil ich Manu vermisste. Wobei ich glaube er hätte es eh besser bei Zombey als bei mir. Zombey war schon immer sehr vernarrt darauf viel mit GLP zu machen. Mit ihm in ein Team, mit ihm alleine Aufnahmen und natürlich in Projekten immer an ihn rangemacht. Das störte mich immer sehr. Doch was denke ich eigentlich darüber nach?
Ich nahm einen weiteren Schluck aus der Alkohol-Flasche. Ich wollte einfach alles vergessen und nicht mehr an Manu denken. Doch leichter gesagt als getan...

Manu P.o.V.

Es waren nun schon ein paar Tage vergangen. In diesen Tagen hatte ich mich gut bei Zombey eingelebt. Wir lachten viel. Auch mit Maudado verbrachte ich gerne Zeit. Der Fratz war eher schüchtern aber sehr nett. Nun saß ich mit Zimbel allein auf dem Sofa. Maudado wollte unbedingt zum Geburtstag von OSaft gehen, allerdings hatten Zombey und ich keine Lust, weswegen Dado alleine ging. Zombey rückte näher zu mir. Schließlich legte er seine Hand auf meine. Ich zog meine Hand schnell weg und warf Zombey einen drohenden Blick zu. „Du hast einen Freund!", meckerte ich, woraufhin er einen Schmollmund zog. Ich blieb jedoch immer stur. Ich hatte keine Gefühle für ihn. Ich mochte ihn nicht so wie er mich. Als besten Freund gerne, aber eine Beziehung würde alles so verändern zwischen uns und das möchte ich nicht. Außerdem hatte Zombey schon einen Freund. Maudado würde es das Herz brechen, wenn ich plötzlich mit Zombey zusammenkommen würde. Dieser legte es allerdings darauf an, weil er mir einen Kuss auf den Mund drückte. Ich schob Zimbel weg. „Hey, lass das. Maudado wird das nicht gefallen!“, rief ich. Zombey sah mich ein wenig verletzt an. „Ich will nun Mal dich und nicht Maudado.“ Ich stand auf. „Du hast aber Maudado. Ich gehe ins Bett.“ Mit diesen Worten verließ ich das Wohnzimmer und kehrte in mein Zimmer zurück. Zum ersten Mal seit einer Woche schaute ich wieder auf YouTube vorbei. Zittrig gab ich 'Paluten' in der Suchleiste ein. Was ich sah schockte mich zutiefst. Seit Tagen kein neues Video. Das letzte Video vor 4 Tagen. Ein Info Video über eine YouTube Pause. Dort sah er richtig kacke aus. Tiefe Augenringe, Blasse Haut, fettige zerzauste Haare und er schien auch nicht ganz bei verstand, sondern ein wenig angetrunken zu sein. Zuletzt fielen mir rote Narben an seinen Armen auf. Entrüstet schlug ich den Laptop zu. Er hatte sich extrem zugerichtet. Von meiner süßen Palette war rein gar nichts mehr übrig. Aus ihr wurde ein Geist, der einfach nur lebte um zu leben. Maudado hatte auch erzählt, dass Palle jetzt allein wohnte weil Peterle auch ausgezogen war. Arme Palette. Vielleicht sollte ich mich entschuldigen? Meine Gedanken wurden von einem Klopfen unterbrochen. Zombey kam in den Raum. „Tschuldige nochmal wegen vorhin. War nicht so gemeint. Ich wollte nicht aufdringlich sein.“ Ich nickte und umarmte ihn. Zimbel schien sehr froh zu sein, denn ich fühlte wie seine Muskeln sich entspannten. Er legte mich zu mir aufs Bett. Ich drehte mich zu ihm. „Danke nochmal“, sagte ich. Ich fühlte wie ich langsam wegdämmerte. „Gute Nacht mein kleiner Manu!“, sagte er noch, drückte mir einen Kuss auf die Stirn und schloss seine Arme um mich bevor ich ins Land der Träume abdriftete.

Auf dem Geländer der Brücke sah ich ihn. Paluten stand dort und sah nach unten. „Palle was tust du?“, kreischte ich und rannte zu ihm. Er blickte mich mit leerem Blick an und setzte zum Sprung an. Ich wollte nach ihm greifen, doch meine Hände gingen in die leere. Ich sah nur wie Palle langsam hinunterfiel. In den sicheren Tod.

Erschrocken wachte ich auf. Ich hatte in letzter Zeit ständig solche Alpträume in denen Palle sich das Leben nahm. Mal schnitt er sich die Pulsader auf... Mal hängte er sich auf.... Mal stürzte er sich von Dächern und jetzt sprang er von einer Brücke. Ich bekam langsam Angst um ihn. Was wenn er sich wirklich das Leben nehmen wollte? Und diese Träume mich warnen sollten? „Was ist los Manu?“, fragte eine verschlafene stimme neben mir. Zombey lag neben mir im Bett. Ich rückte ein Stück von ihm weg und schüttelte mit dem Kopf. „Schlechte Träume. Schlaf weiter.“ Er gehorchte und kurz später hörte man ein schnarchen neben mir. Meine Gedanken gingen wieder zu Paluten.. was er wohl gerade machte?

Paluten P.o.V.

Wie jede Nacht lag ich im Bett und versuchte irgendwie zu schlafen. Meine Gedanken gingen ständig zu Manu. Eifersucht erfüllte mich ständig, wenn ich daran dachte wie Zombey sich an Manu ranmachte. Ich wusste ganz genau das er das tun würde und der arme Maudado würde das über sich ergehen lassen und nichts dagegen sagen. Nachdem ich noch eine halbe Stunde wach lag, rappelte ich mich auf und zog mich an. Es war zwar zwei Uhr nachts, doch ich ließ mich nicht beirren und lief nach draußen. Ich ging gerne nachts spazieren. Die schmerzende Kälte merkte ich nicht. Meine Füße wurden schnell taub. Genau wie meine Hände. Ich lief ein wenig durch die engen Gassen bis ich zu einer Brücke kam. Dort setzte ich mich hin und sah nach unten. „Hey! Nicht umbringen!“, ertönte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah eine hübsches junges braunhaariges  Mädchen welches mich verschmitzt anlächelte. „Was machst du hier draußen? Vor allem so spät noch?“, fragte ich die Fremde. Sie zuckte mit den Schultern. „Dasselbe könnte ich dich fragen“ Ich lächelte, zum ersten Mal seit Tagen. „Ich bin Paula und du?“ (Ja das ist an dich angelehnt GLPonygirl xD) Ich streckte ihr meine Hand hin. „Patrick. Sie grinste erfreut. „Du musst doch frieren oder? Komm wir gehen zu dir nach hause.“ Ich musterte sie misstrauisch. Was wollte sie von mir?

Die Zugfahrt | #Kürbistumor Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt