Kapitel 10

1.8K 100 5
                                    

Zeitsprung eine Woche

Paula P.o.V.

In der letzten Woche habe ich oft Manu besucht und mit ihm einen Plan überlegt Palle eifersüchtig zu machen. Nun bin ich mit Palle auf dem Weg Manuel aus dem Krankenhaus abzuholen. Ab da beginnt der Plan.

Palle und ich betraten das Krankenhaus. Es roch wieder ekelhaft nach Desinfektionsmittel und ich rümpfte erst einmal die Nase. Palle jedoch schien das nicht zu stören, denn der war so glücklich und hüpfte schon fast über den Flur. Seine schmerzen Schienen vergessen, auch wenn ich oft abends vorbeikommen musste, weil er unbequem lag und sich nicht bewegen konnte. Dado gefiel das nie so wirklich, aber ich fühlte es als Verpflichtung. An Manus Tür angekommen saß dieser bereits auf seinem Bett. Als ich hereinkam zwinkerte er mir kurz zu. Ich zwinkerte zurück. Das war das Zeichen. Ich setzte mich grinsend auf sein Bett neben ihn wo er mich bereits mit einem glücklichen Gesichtsausdruck empfing. Ich gab ihm eine kurze Umarmung und schließlich einen kurzen Kuss. Palle stand bereits im Zimmer. Er sah kurz verletzt aus, dann schien es ihn aber nicht zu stören und er setzte sich auf einen Stuhl und ging ans Handy. Nach einem weiteren Kuss unterbrach er uns aber. „Ey Leute, ich will auch irgendwann Mal nach Hause! Ihr könnt Zuhause weiterknutschen.“ Manu lief rot an und stupste mich an. „Haben wir übertrieben?“, flüsterte er mir zu. Ich zuckte mit den Schultern. Er war Palles bester Freund, nicht ich. Manu stand entschlossen auf und nahm seine Tasche. „Wir können!“ Ich nahm seine Hand. Er zuckte kurz und wollte sie wegziehen, da erinnerte er sich anscheinend an den Plan denn er ließ es sofort geschehen. Palle lief ein Stück voraus. Er schien genervt und auch ein wenig geknickt. Wahrscheinlich hatte er sich das nicht so vorgestellt. An seinem Auto angekommen setzte er sich auf die Rückbank, damit Manu und ich nach vorn durften. Manu zögerte kurz. Er wollte wohl lieber neben Palle sitzen. Doch unser Plan war wichtig. Nicht nur für ihn.

Palle P.o.V.

Im Krankenhaus angekommen hüpfte ich fröhlich. Ich freute mich total Manu wiederzusehen. Und Paula auch denn diese grinste die ganze Zeit. Sie drängelte sich vor und öffnete die Tür. Nun setzte sie sich neben Manu und... Küsste ihn??? Ich zuckte sofort zurück und Tränen traten mir in die Augen. Zeig es nicht Pdizzle! Dich stört das gar nicht. So blinzelte ich die Tränen weg und setzte mich gelangweilt hin. Nach weiterem Knutschen konnte ich nicht mehr. Ich konnte nur mit Mühe in meiner gleichgültigen Form bleiben. Es schmerzte so meinen besten Freund mit meiner besten Freundin zu sehen. „Ey Leute, ich will auch irgendwann Mal nach Hause! Ihr könnt Zuhause weiterknutschen.“, sagte ich und hoffte meine Stimme würde nicht brechen. Doch das tat sie nicht, denn Manu sah sehr traurig aus als ich das sagte. Wahrscheinlich wegen Paula. Ich spürte ich würde es nicht lange aushalten und stürmte aus dem Raum wo ich auf die beiden wartete, die Hand in Hand kamen. Der Schmerz kam zurück und ich bemühte mich vor ihnen zu laufen und mich nicht umzudrehen. Die Tränen flossen mir über die Wangen und ich war froh einen Vorsprung zu haben. Kurz vorm Auto bemühte ich mich wieder gleichgültig zu wirken und warf Paula den Schlüssel zu. Schließlich setzte ich mich hinten hin. Ich wollte ihnen nicht noch mehr im Weg stehen. Manu zögerte kurz, bevor er sich neben sie setzte. Wieso?

Zuhause angekommen ließ ich mich aufs Sofa fallen. Paula und Manu ließen sich neben mir nieder und Paula begann zu erzählen. „Ich würde immernoch gerne einen eigenen YouTube Kanal machen, weiß aber nicht wie der heißen soll!“ Ich entspannte mich langsam und grinste sie an. „Ich weiß was! Nenn dich Ponygirl! Das passt mega zu dir und ich finde der Name ist auch nicht schlecht!“ Paulas Augen wurden groß und sie nickte. „Darf ich vielleicht vorerst deinen Laptop nehmen? Meiner ist etwas altersschwach...“ Ich nickte und gab ihn ihr, wo sie sich sofort an einen Minecraft Account warf. Ingame nannte sie sich auch Ponygirl und ich freute mich über meine gute Idee. Nach einer halben Stunde in der Manu und ich uns anschwiegen, fing er an zu erzählen. Zu schwärmen. Von Paula. Ich hielt die Tränen nur sehr mühevoll zurück und war froh als Paula kam. Es schmerzte so. Einfach weil ich wollte das Manu so von mir schwärmen würde. Mich so küssen würde und mich so lieben würde. Doch das tat er nicht, er liebte Paula von ganzem Herzen. Paula setzte sich neben uns und ich hoffte, das würde es besser machen.  Sie machte es allerdings noch schlimmer und fing an Manu wild zu küssen. Manu machte nach einem kurzen Zögern mit. Da wurde es mir zu viel. Ruckartig stand ich auf und rannte nach draußen. Einfach weg von der Wohnung. Weg von Paula und ihm.  Aus dem Fenster hörte ich ein „Halt!“, doch darauf reagierte ich gar nicht mehr. Ich wollte nur schleunigst weg.

Die Zugfahrt | #Kürbistumor Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt