Kapitel 12

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Paluten P.o.V.

Als ich aufwachte war alles um mich herum dunkel. Wo war ich? Dies sah nicht wie mein Schlafzimmer aus. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich konnte einen dunklen Raum ausmachen, der aussah wie ein Heizungskeller. Ich selbst saß auf einer Matratze an einer Wand. Was war passiert? Ich versuchte aufzustehen und zu fliehen, doch wurde zurückgehalten. Eine Kette klimperte. Ach du meine Güte, ich war an einen Gegenstand gefesselt! Nach einem kurzen Umdrehen stellte ich fest, das es sich um einen Heizkörper handelte. Ich versuchte irgendwie loszukommen doch es funktionierte nicht! So langsam verfiel ich in Panik. Wo war ich? Und wer hielt mich hier fest? Und wie lange hatte ich geschlafen?

Nach einiger Zeit öffnete sich die Tür und ich wurde von Licht geblendet. Im Eingang stand eine Person. „Oh, wie ich sehe bist du wach.", ertönte eine mir sehr gut bekannte Stimme. „Lass mich hier raus Zombey!", schrie ich den jungen Mann an doch dieser lachte nur. „Erst wenn ich Manu habe! Und ich werde ihn schon noch bekommen!"

Manuel P.o.V.

Seit Tagen ging ich in meiner Wohnung auf und ab. Palle hatte sich seit drei Tagen nicht gemeldet. Man könnte meinen das käme dadurch, dass er wütend war auf mich. War er wahrscheinlich auch, doch das er auch seinen anderen YouTube Kollegen nicht antwortete war sehr merkwürdig und verdächtig. Ich war auch mehrmals aus Verzweiflung an seiner Wohnung vorbeigefahren. Sogar nachts wagte ich es und schaute bei ihm vorbei, stand Stunden vor der Tür und bettelte um Einlass. Doch nie machte jemand bei ihm auf. Es brannte in seiner Wohnung nicht einmal Licht! Was war nur los? Es klingelte an der Tür. Als ich diese öffnete stand Paula davor. Hinter ihr war Maudado. Dado war mittlerweile auch ein richtig guter Freund von mir geworden. Er stand immer zur Seite wenn man ihn brauchte. Genau wie Palle... Ach Palle! Wo steckst du nur!

Paula P.o.V.

Nachdem ich die Wohnung von Manu betreten hatte schloss ich diesen in meine Arme. Er sah so fertig aus, als hätte er tagelang keinen Schlaf gefunden. Manu brach in weinen aus, sobald er uns erblickte. „Ich kann das nicht mehr! Irgendwas muss passiert sein, sonst hätte er sich doch gemeldet!" Maudado setzte sich auf Manus Sofa. „Ich denke es wäre sehr vernünftig Mal die Polizei anzurufen. Sie sollten nachsehen, nicht das Palle umgekippt ist und nun schon lange hilflos in seiner Wohnung liegt! Immerhin hat er sich erst vor kurzem eine Rippe gebrochen!", meinte der blondhaarige. Ich nickte doch Manu sträubte sich. „Ich denke nicht das er das so toll finden würde wenn plötzlich die Polizei in seiner Wohnung stehen würde!" Ich stimmte ihm zu, jedoch war es trotzdem wichtig Mal nach dem Rechten zu sehen. Dado war sofort bereit und rief die Polizei an, der er alles kurz und knapp berichtete, was vorgefallen war. Nach dem Telefonat fuhren wir drei sofort zum Tatort, wo wir auf fünf Polizisten trafen. Diesen erklärten wir die letzten Vorfälle noch einmal ausführlicher bevor sie sich schließlich daran machten die Tür aufzubrechen. Manu war die ganze Zeit über wie in Trance. Er konnte sich kaum bewegen und hatte richtige Angst. Wahrscheinlich, weil man es nicht ausschließen konnte, dass Palle was passiert war!

Die Polizei brach die Tür auf und stürmte in die Wohnung. Wir drei folgten ihnen. Doch die Wohnung stand leer! Niemand war vorzufinden. Auch Palles Schuhe und Jacke waren weg. Die Polizei sah sich gründlich um. „Es sieht so aus, als wäre hier seit 3 Tagen niemand mehr gewesen.", meinte der eine Polizist zu uns. Vor drei Tagen war der Streit gewesen! Also war er seitdem nicht mehr Zuhause gewesen. Manu brach zusammen, als auch ihn die Erkenntnis traf. Der Polizist rief sofort einen Krankenwagen, der Manuel vorsichtig in Empfang nahm. Auch Dado und ich hatten einen Schock und wir beide gingen erst einmal kurz in den Park um uns abzuregen. Die Tränen konnte ich auch nur mit Mühe zurückhalten

Ich setzte mich neben Maudado auf eine Bank und atmete tief ein, bevor ich auch anfing zu weinen und meinen zurückgehaltenen Tränen freien Lauf ließ. „Was wenn Palle wirklich was passiert ist? Ich bin schuld! Ich hätte den Plan gar nicht annehmen dürfen! Oder ich hätte ihm hinterher laufen müssen!" Maudado drückte mein Kinn hoch und zwang mich ihm in die Augen zu sehen. Sein Gesichtsausdruck war freundlich und beruhigend. „Hey... Es wird ihm schon nichts passiert sein. Vielleicht ist er bei seinen Eltern." Ich nickte und beschloss sofort diese anzurufen. Dado hatte zum Glück die Nummer, weil Palle sie ihm Mal aus Versehen geschickt hatte. Also riefen wir seine Eltern an. Doch diese reagierten genauso geschockt wie wir, als sie erfuhren, dass ihr Sohn nun schon seit 3 Tagen vermisst wurde! Deprimiert legte Dado auf. „Ihm muss was passiert sein!", weinte ich. Dado nahm mich in den Arm. Es war sehr tröstend. Er drückte erneut mein Kinn hoch und sah mir tief in die Augen. Schließlich küsste er mich. Es war ein schöner, wenn auch kurzer Kuss, der aber nicht weniger an Liebe hatte als ein langer Kuss. Dado ließ wieder von mir ab, bevor ich ihn erneut küsste. Diesmal etwas gewagter und nicht so zaghaft wie vorher. Nachdem wir uns gelöst hatten, sah er mir tief in die Augen. „Paula ich liebe dich! Schon vom ersten Moment an habe ich dich gefunden und wollte dich unbedingt an meiner Seite haben, als meine Freundin." Ich sah ihn gerührt an. „Ich liebe dich auch Dado!", sagte ich zurück und es folgte ein weiterer Kuss, der in einem wilden Zungengefecht endete. Schwer atmend lösten wir uns. Sofort kamen die bösen Gedanken zurück.

Es war an der Zeit zurück in die Realität zu kommen. Die dunkle böse Realität.

Die Realität, das Palle entführt wurde und es nicht leicht werden würde ihn zu retten.



Die Zugfahrt | #Kürbistumor Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt