Kapitel 7

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Paula P.o.V.

Nun saß ich seit fünf Stunden im Krankenhaus und wartete auf die Ergebnisse von Palles OP. Er hat sich mehrere Rippen gebrochen und eine schwere Gehirnerschütterung erlitten. Bei der OP gab es nur eine 50/50 Chance ob er überlebte. Endlich wurde er hinausgeschoben und ein Arzt kam zu mir. "Es war eine sehr schwere Operation. Wir haben ihn zwischendurch auch schon verloren. Aber nun lebt er und ist in einem halbwegs stabilen Zustand. Es kann aber immernoch passieren, dass er stirbt. Sie können gerne zu ihm. Er ist auf der Intensiv-Station." Ich nickte unter Tränen und folgte dem beschriebenem Weg zu seinem Zimmer. In den OP Raum wurde schon der nächste Patient eingeschoben. Er erinnerte mich an jemanden. Aber Palle war jetzt erstmal wichtiger.

Als ich ihn sah, brach ich in Tränen aus. Er hatte einen dicken Verband um den Kopf und mehrere Verbände um den Bauch. Seine linke Hand war auch verbunden. Ich nahm mir einen Plastikstuhl und setzte mich neben sein Bett. Dort nahm ich seine rechte Hand. Es war alles meine Schuld. Hätte ich ihn doch nur nicht auf mein Pferd draufgelassen! Immerhin konnte er ja nicht reiten.

Ich musste eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte war es bereits dunkel. Aber wodurch wurde ich geweckt? Ich fühlte einen zarten Händedruck. Sofort wanderte mein Blick zu Palle, der mich müde anschaute. "Paluten! Du bist wach!", schrie ich. Erst jetzt bemerkte ich, das Palle und ich nicht allein im Raum waren. Es war nun auch eine zweite Person auf diesem Zimmer. An deren Bett saß ein großer müder junger Mann mit etwas längeren Haaren. Die Person im Bett vor dem er saß schlief gerade. Wahrscheinlich war sie bewusstlos. Paluten sah sehr müde aus. Schließlich bemerkte auch er die anderen Personen im Raum. "Zombey?"


Zombey P.o.V.

Es war schon sehr spät in der Nacht als Manu aus dem OP Raum kam. Er war extrem blass und sah sehr gebrechlich aus. Ein Arzt kam zu mir. "Ihr Freund ist am Leben. Seine Verletzungen sind allerdings sehr schlimm. Er liegt gerade in einem künstlichen Koma, damit sein Körper sich regenerieren kann. Außerdem hat er schwere Gehirnschäden erlitten. Es könnte sein, das er sich nicht mehr an sie erinnert..." Ich schluckte schwer. Manu könnte mich vergessen haben. Aufwachen und nicht mehr wissen wer ich bin! Diese Nachricht schockte mich zutiefst. Dennoch blieb ich von außen ruhig. "Darf ich zu ihm?" Der Arzt nickte und beschrieb mir den Weg zu Manus Zimmer. In diesem war bereits jemand. Ein Junge lag schlafend in einem Bett. Daneben saß eine ebenfalls schlafende Frau. Bestimmt seine Freundin. Ich nahm mir auch einen Stuhl und setzte mich zu Manu. Langsam dämmerte ich weg. Am anderen Ende des Raumes ertönten Stimmen. Anscheinend waren die beiden aufgewacht. Plötzlich hörte ich eine vertraute Stimme. "Zombey?" Ich war sofort hellwach. Im Bett nebenan lag Paluten! Anscheinend hatte er eine Freundin gefunden. Also gehörte Manu mir?

Paluten P.o.V.

Ich erschrak zutiefst als ich sah wer da am anderen Bett saß. "Zombey?", entfuhr es mir. Zombey drehte sich zu mir und grinste hämisch. "Ist das Maudado in dem Bett da drüben?", fragte ich. Wer sollte es sonst sein, also eigentlich eine dumme Frage. Zombey grinste breit. "Nein das ist nicht Dado. In diesem Bett liegt...." In dem Moment kam eine Krankenschwester, die Paula und Michael rauswarf. Also musste ich selbst herausfinden wer da drüben im Bett lag. Also richtete ich mich vorsichtig unter Schmerzen auf und spähte hinüber. Was ich dort sah brach mir das Herz. Neben mir lag Manu! Er war einfach nur ein zusammengekrümmter Haufen. Eine Krankenschwester kam rein. Sie lief zu Manu und packte ihm irgendwas an den Tropf. "Was ist mit ihm passiert?", fragte ich mutig. "Er hatte einen Autounfall. Jetzt liegt er im künstlichen Koma." Er hatte also auch einen Unfall gehabt. Die Müdigkeit und Schmerzen kehrten zurück. Die Krankenschwester merkte dies und sagte ich solle schlafen. Ich gehorchte und fiel schon bald in den Schlaf. Hier träumte ich wieder von dem Streit, den wir hatten. Als ich aufwachte war ich allein im Raum. WO WAR MANU? In dem Moment wurde ein Bett eingeschoben. Ich erkannte Manu darin. "Was ist mit ihm?", fragte ich. Der Arzt schaute mich an. "Sind sie ein Angehöriger?" Ich nickte mutig. "Ich bin sein Freund!", behauptete ich. Der Arzt brach in Lachen aus. "Da sind sie schon der zweite der das behauptet!" Ich fuhr zusammen. "Wer hat das noch gesagt?" Der Arzt überlegte. "Ein gewisser Michael. Kennen sie ihn?"Ja, ich kenne ihn. Er ist mein Erzfeind, wenn es um Manu geht. "Darf ich bitte erfahren, wie es um ihn steht?", flehte ich den Arzt an. Dieser gab nach. "Diese Nacht hat sein Herz kurz aufgehört zu schlagen. Wir haben ihn aus dem Koma geholt und eine weitere OP durchgeführt. Wir können ihn nicht nochmal ins Koma versetzen. Also müssen wir nun hoffen. Er müsste aber bald aufwachen." Ich nickte und musste die Tränen unterdrücken. Ich hätte ihn fast verloren. Aber nun würde ich ihn bald wieder bei mir haben! Der Arzt verließ das Zimmer und ich war mit Manu allein. "Hey Manu.", sagte ich. "Es tut mir alles so schrecklich Leid. Bitte überlebe! Das ist doch alles scheiße! Ich will meinen Kottbrudi zurück." Ich fing an zu schluchzen. "Bitte wach auf!", sagte ich verheult. "Bin doch schon wach...", krächzte es von drüben. MANU???? Ich musste mich beherrschen nicht aufzuspringen. "MANU!! ICH BINS PALLE!" Von drüben kam eine verwirrte Stimme, die mich zutiefst schockte. Einen kurzen Satz mit drei Buchstaben, den ich nie von ihm hören wollte.

„Wer ist Palle?"

Die Zugfahrt | #Kürbistumor Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt