"...ich bin selber ein halber..."

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Der Minister sah mich verärgert an, nur weil ich ihm nicht die gewünschten Informationen geben konnte. Aber ein Satz ließ mich nicht in ruhe. Was meinte der Drache, das wir uns bald wieder sehen werden? "Wir schlagen vor, das wir jetzt alle in unsere Räume zurück kehren und noch eine Weile schlafen.", sagte der Schulleiter. Ich hatte gar nicht bemerkt das an der Tür ein paar Schüler standen und mich wahrscheinlich die ganze Zeit über angestarrt hatten. Die Menge löste sich langsam auf und Liam stand auch langsam auf. Doch ich hielt ihm am Handgelenk fest. "Geh nicht.", sagte ich. "Ich muss aber.", sagte er und schien zu überlegen. Dann kam er auf mein Bett zu und schlug die Bettdecke weg. Er beugte sich runter und schob ein Arm unter meine Kniekehle und den anderen legte er auf mein Rücken. Er hob mich hoch und trug mich so zum Ausgang. "Was denkst du was du da machst?", fragte die Krankenschwester verärgert darüber, das Liam ihren Patienten mitnahm. "Ich nehm meine Schwester mit zu mir. Sie sind ja noch nicht mal fähig sie etwas zu beruhigen wenn sie wieder ein Alptraum bekommt.", sagte mein Bruder knurrend und ging mit mir auf dem Arm aus den Krankenzimmer und lies eine schockierte Krankenschwester zurück.
Er lief zu den Treppen und lief in den Dritten Stock. Wir schwiegen uns den ganzen Weg über an. Als er an seiner Zimmertür ankam, öffnete er sie mir seinem Ellenbogen und trat mit mir ein. Mit einem Fuß tritt schloss er die Tür wieder und die Tür fiel mit einem lauten knall ins Schloss. Bei dem knall zuckte ich zusammen und eine schwarze Gestalt saß plötzlich kerzengerade auf eine Matratze. "Was ist den los?", fragte der Drachenjunge verschlafen und stand auf um das Licht abzumachen. Ich musste wieder einmal ein paar mal blinzeln um mich an das Licht zu gewöhnen. Der Drachenjunge sah uns verwirrt an. "Du hättest auch ruhig das Licht auslassen können, Leopold.", sagte Liam an den jungen Gewand. "Ich dachte jungs und Mädchen schlafen nicht in einen Raum.", sagte Leopold verschlafen. "Sie ist meine Schwester und ich hab ehrlich gesagt auch keine lust heute noch mal aus mein Bett zu springen und sie zu wecken, wenn sie wieder ein Alptraum hat.", sagte er und lief auf sein Bett zu um mich drauf zu legen. "Können wir jetzt weiter schlafen? In drei Stunden müssen wir wieder aufstehen.", sagte Liam. Und schaltete das Licht wieder aus. Die beiden Jungs gingen wieder in ihre Betten, wobei Liam sich neben mich legte. Ich kuschelte mich an ihn an.

Als der Wecker  klingelte öffnete ich müde meine Augen und sah mich verwirrt um. Nach ein paar Sekunden fiel mir wieder ein, Liam hat mich gestern mit in sein Zimmer genommen. Liam machte genervt den Wecker aus und setzte sich leicht auf. Leopold war auch gleich wach und setzte sich wie in der Nacht kerzengerade hin. "Das war nur ein Wecker.", brummte Liam und stand schlussendlich auf. "Ich geh dann mal.", murmelte ich und stand ebenfalls auf. Von Liam kam nur ein brummen und schon war ich aus der Tür verschwunden. Ich lief runter in den ersten Stock und dann in mein Zimmer. Tina schlief noch auf ihrer Matratze. Ich ging zu ihr umd hockte mich vor hier hin. Ich weiß zwar nicht ob sie auch mit uns Unterricht hat und das wir nicht gerade den besten start gehabt haben, aber auf gar keinen fall soll sie wegen mir Ärger bekommen. Also rüttelte ich sie wach. Verschlafen öffnete sie die Augen und sah mich müde an. "Was ist den los?", fragte sie. In zwanzig Minuten gibt es Frühstück.", sagte ich und ging zu meinem Kleiderschrank um mir neue Kleidung raus zusuchen. Mit meinen Sachen ging ich ins Bad und entkleidete mich meinen Sachen. Dann stieg ich unter die Dusche und schaltete das wasser an. Ungefähr fünf Minuten später stand ich abgetrocknet und mit meinen frischen Sachen vor dem Spiegel und föhnte mir meine roten Haare. Als ich fertig war, sah ich mich genau im spiegel an. Mich sah ein rothaariges Mädchen, mit blassen Gesicht, mit einer Narbe über dem Auge und matten Augen entgegen. Meine einst fröhlichen eisblauen Augen sind so gut wie erloschen, als hätte jemand mir die freude am leben genommen. Schnell kämmte ich mir meine Haare und band sie zu einem einfachen Zopf zusammen. Danach ging ich raus und Tina ging schnell ins Bad. Ich holte mein Schulzeug und ging damit runter in die Cafeteria. "Nina? Hast du Tom  gesehen?", fragte seine Schwester mich. Doch ich schüttelte nur den Kopf. Sie ging schnell weiter und fragte andere ob sie ihren Bruder gesehen haben. Hoffentlich ist ihm nichts passiert. Ich setzte mich an einen Tisch, an dem schon Jan saß. "Morgen, schatz.", sagte er und gab mir ein Kuss auf die Wange. Als ich genauer zu ihm rüber sah, sah ich wie müde er wirklich aussah. "Tut mir leid.", flüsterte ich und sah auf mein Essen. Er sah überrascht zu mir rüber und sah mich fragend an. Als ich nichts sagte, fragte er:"Was tut dir leid?" "Na das ich schon wieder so ein Alptraum hatte und euch nachts nicht schlafen lassen habe.", sagte ich und fing an mein Brötchen zu essen. "Hey, das muss dir nicht leidtun. Du kannst schliesslich nichts für deine Alpträume. Klar werden dir einige böse sein, das du sie für drei stunden oder so aus dem Schlaf gerissen hast und wie am spieß geschrien hast.", sagte er und legte sein Arm um meine Schulter, um mich näher an sich zu drücken.  "Hey ihr zwei.", sagte Tina wie aus dem nichts und setzte sich zu uns mit Leopold. Jan seufzte und entfernte sich wieder von mir. "Wie sieht deb heute euer Schultag aus?", fragte Leopold uns. "Geschichte, kräuterkunde, zwei stunden Sport znd Verteidigung.", sagte Jan und fing ebenfalls an zu essen. "Ist Sport nicht das gleiche wie Verteidigung?", fragte Tina skeptisch. "Nein, in Sport trainieren wir unsere Beweglichkeit und zwischendurch auch in unseren animalischen zusastand. In Verteidigung sind wir meistens noch im Klassenraum und der Lehrer bringt uns noch Theorie bei bevor wir ins praktische übergehen.", erklärte ich und aß mein Frühstück auf. "Versteh ich nicht.", sagte sie. "Musst du glaube auch nicht.", sagte Leopold und pegte eine Hand beruhigend auf ihre Schulter. Jan und ich standen auf und gingen zu unserer ersten Stunde, Geschichte.

Als wir nach Sport in die letzte stunde Verteidigungsraum gingen, legte Jan seine Arm besitzergreifend um meine Schulter, als er Tina und Leopold sah. "Na habt ihr immer noch Unterricht?",fragte Tina und kam auf uns zu. Ehrlich gesagt, habe ich gerade kein nerv für die beiden. "Ja.", sagte Jan knapp und zog mich weiter zum Raum. "Du könntest ja auch zu tun als seist du freundlich.", zischte ich ihn an. Er verdrehte die Augen und sah mich dann von der Seite ernst an. "Hast du etwa vergessen was die Drachen schon alles angestellt haben?", fragte er. "Natürlich weiß ich es, aber du musst danit klar kommen. Ich bin schließlich auch ein halber Drache.", sagte ich und wurde immer leise. Dann zog ich mich aus seinem Griff und lief auf mein Platz neben Inge zu. Seinen traurigen Blick spürte ich in meinem Rücken. Der Lehrer kam rein und fing mit dem Unterricht auch gleich an.

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