Jan sieht die Wirklichkeit

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Als ich in meinem Zimmer war ging ich zu meinem Schreibtisch und holte das Fotobuch raus. Langsam fing ich an durchzublättern. Ein Bild zog mich besonders an. Vater und Mum tanzen auf einem Ball. Sie sahen glücklich aus und Mum sah einfach nur umwerfend aus. Gerade als ich weiter umblättern wollte, klopfte es an meiner Tür und ich klappte das Buch schnell wieder zu. "Herein.", sagte ich und Jan kam rein. "Was willst du?", fragte ich. "Ich will wissen ob du mir etwas verheimlichst, etwas was ich nicht erfahren soll wie die anderen Schüler. Ich liebe dich doch und du kannst mir alles sagen.", sagte er schon leicht flehend. Was soll ich den ihm sagen? Wie wäre es mit:' Ich bin ein Halbdrache und könnte es dir nicht sagen, weil du darüber falsch gedacht hast.' Nein, das kann ich ihm nicht so sagen. "Komm einfach heute Abend in den Wald, auf die Lichtung.", sagte ich. "Was auch immer du mir verheimlichst, dass kannst du mir doch auch jetzt sagen.", sagte er. Ich schüttelte den Kopf und stand auf. "Bitte.", sagte er. "Jan, es ist zu kompliziert um es zu erklären.", sagte ich. Er nickte bedrückt und ich konnte mich einfach nicht zurück halten und umarmte ihn. Etwas überrascht erwiederte er meine Umarmung.  Dann vergrub er sein Gesicht in meinem Haar. "Verzeihst du mir? Ich bin etwas überreagiert. Können wir wieder zusammen sein?", nuschelte er in mein Haar. "Ich überlege es mir.", sagte ich. Er drückte mich fester an sich. "Wollen wir etwas draußen spazieren gehen?", fragte er mich leise. Ich nickte leicht und er löste sich aus unsere Umarmung. Dann gingen wir raus und die Treppe runter. "Nina! Ich brauche deine Hilfe, ich glaube das ich mich verlaufen habe.", rief Len und rannte auf uns zu. "Drachen.", schnaubte Jan und mein Herz zog sich etwas zusammen. "Jan, warte doch unten an am Eingang auf mich. Ich beeile mich auch.", sagte ich und er ging schnaubend runter. "Wohin wolltest du den?", fragte ich Len und drehte mich zu ihm. "Ich wollte zum Direktor, da ich ihn noch ein Brief geben soll.", sagte er schief grinsend. Ich atmete genervt aus und ging mit ihm zwei Etagen weiter hoch und dann den Gang entlang. "Hier sind wir.", sagte ich und blieb vor der Tür stehen. "Kommst du mit rein?", fragte er und ich sah auf den Boden. "Jan wartet unten auf mich", sagte ich leise, aber noch so das er es hören konnte. "Bitte, ich finde sonst den Weg nicht zurück.", sagte er und ich musste einfach nicken. Er strahlte über beide Ohren und klopfte dann an der Tür. "Herein.", hörten wir und traten ein. "Oh ihr seid es, wo hast du den John gelassen?", fragte der Direktor. Ich zuckte die Schultern und sah aus dem Fenster. "Wir sind eigentlich hier, da ich den Weg alleine nicht hierher gefunden hätte und ich ihnen noch ein Brief geben soll.", sagte Len und holte ein Brief heraus und gab es ihm. Der Direktor nickte und wir durften wieder gehen. "Wohin wolltest du jetzt?", fragte ich. "Wie wäre es, wenn wir zusammen einwenig fliegen?", fragte Len. "Ich muss aber runter und ich kann so oder so nicht.", sagte ich und lief schon los. "Hey, das war doch nicht so gemeint. "Wir können auch mit Jan fliegen.", sagte er. "Er ist kein Drache.", knurrte ich ihn an und funkelte ihn wütend an. Len wich ein paar Schritte zurück und ich ging einfach weg. John kam mir entgegen und sah mich fragend an. "Kümmer du dich um ihn.", sagte ich und ging die Treppe wieder runter um zu Jan zu kommen. Als ich unten ankam wartete Jan an der Tür auf mich und sah nicht gerade fröhlich aus. Ich kam auf ihn zu und sah ihn leicht grinsend an. Er fing auch an zu grinsen als er mich sah. Dann gingen wir raus und er verwandelte sich in sein braunen Wolf. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf Snow. Kurze Zeit später, stand ich in meiner Tigergestalt neben ihm. Er kuschelte sich an mir und ich fing an zu schnurren. Dann fingen wir an zu rennen. Wie immer lief ich ganz vorne. Ich lief in den Wald und sah nach hinten. Jan kam gerade auf mich zu und ich blieb auf der Lichtung stehen. Über uns flogen Len, John und Jason. Ich sah nach oben und Jan tat es mir nach. John sah mich aufmunternd an und ich stupste Jan leicht an. Er sah mich fragend an. Ich deutete ihn an dort stehen zu bleiben und ich ging ein paar Schritte von ihm weg. Dann konzentrierte ich mich auf Rubin und stand als Drache vor ihm. Jan sah mich mit großen Augen an. "Jan, ich wollte es dir sagen, aber als wir erfahren haben, das die Halbdrachen jetzt hier zur Schule gehen, hast du schlecht darüber geredet und wollte noch etwas warten.", sagte ich und fing ein Schritt auf ihn zu, doch er rannte einfach weg. Ich sah ihn traurig hinterher und John landete neben mir. "Lass ihn Zeit.", sagte er und blickte wieder nach oben. "Kommst du mit?", fragte er und flog wieder hoch. Ich flog auch hoch und sah mich um. Jan rannte so schnell er nur konnte, zur Schule.

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Hallo, hier ist das erste Kapitel der Lese Nacht, in einer Stunde kommt das nächste.

Meine Welt, mein Leben #dreamAward17Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt