>>Lasst es krachen, Ladys! Wir sehen uns!<<, verabschiedete ich mich von den anderen und schulterte seine Sporttasche. Kurz nach Mitternacht verließ ich den Club. Meine Arbeit war erledigt und ich war es auch. Alles was ich jetzt wollte, war in mein Bett zu gehen und zu schlafen. Morgen war Samstag und somit musste ich Lisa auch nicht für die Schule wecken, also konnte ich so lange schlafen, wie ich wollte.
>>Irgendwie ist es wirklich Ironie.<< Erschrocken fuhr ich zusammen und spürte im gleichen Moment mein Herz wie verrückt rasen.
Schwer nach Luft schnappend drehte ich mich mit der Hand auf dem Herzen herum und sah ihn. Eigentlich hätte mir klar sein sollen, dass er wieder hier auf mich warten würde. Schließlich war er auch im Club gewesen.
>>Kian, verdammt! Willst du, dass ich einen Herzinfarkt kriege?<<
Charmant lächelnd, kam er auf mich zu und schnippte dabei den Stummel seiner Zigarette fort. >>Aber keines Wegs, Cinderella.<< Dicht vor mir blieb er stehen und sah mich mit diesen schönen und zugleich faszinierenden Augen an.
Mein Herz schlug noch immer schnell, jedoch nicht länger durch den Schreck. Es lag dieses mal an ihm und seiner Nähe.
>>Ist es eigentlich beabsichtigt, dass dein Künstlername Midnight lautet, obwohl du jedes mal um Mitternacht verschwindest?<<
Fragend runzelte ich die Stirn und versuchte mich gleichzeitig wieder zu fassen. >>Du kommst in den Club und verbringst hier Stunden, nur um dich so etwas bescheuertes zu fragen?<<
Kian zuckte mit den Schultern und lehnte sich etwas mehr zu mir runter. >>Oh, ich frage mich vieles, während ich dir zusehe. Zum Beispiel, wann du endlich nachgibst und mit mir etwas trinken gehst.<< Seine tiefe und rauchige Stimme jagte mir einen Schauer über dem gesamten Körper, doch ich riss mich zusammen und trat einen Schritt zurück - obwohl es mir verdammt schwer fiel.
>>Gar nicht<<, antwortete ich und trat gleich den Rückzug an. Ich konnte nicht noch länger in seiner Nähe bleiben, ohne gleich den Verstand zu verlieren. >>Hör auf mir nach meiner Arbeit aufzulauern<<, fügte ich kurz darauf hinzu und ging. Nur ließ er dieses mal nicht locker und folgte mir.
>>Jetzt warte doch, Joy. Sag mir, was dagegen spricht. Was wäre so schlimm daran, wenn du nur einen Drink mit mir trinken gehst?<<Was schlimm daran wäre? Ich würde mich nicht länger kontrollieren können. Noch mehr Zeit mit ihm, währen mein sicherer Tod. Doch ich konnte es ihm nicht sagen, denn das würde ihm nur die Bestätigung dafür geben, was er sich mit Sicherheit bereits dachte.
Mein Schweigen aber, tat eigentlich nichts anderes als das. Ich konnte sehen, wie etwas in seinen Augen aufblitzte.
>>Ein Drink, Joyce. Komm schon<<, redete er weiter auf mich ein und dabei hätte seine Stimme nicht verführerischer klingen können. So sehr, dass meine Knie weich wurden.
Kian beugte sich noch weiter über mich, sodass sein Atem meine Wange streifte, gleichzeitig waren seine Lippen gefährlich nahe an meinem Ohr. >>Nur ein Drink. Es wird auch niemand erfahren<<, raunte er, was dazu führte, dass mir sämtlichen Nackenhaare zu Berge standen. Es fiel mir immer schwerer gegen die Gefühle in mir anzukommen. Ich wusste ganz genau, dass es falsch war und dass ich es nicht tun durfte. Kian war noch immer einer unserer Stammgäste und die Regel, die wir verfolgten, war die wichtigste von allen. Andererseits existierte in mir dieser eine Wunsch Zeit mit ihm zu verbringen. Zeit außerhalb des Clubs und des Hintereingangs.
>>Lass nicht zu, dass ich dich dafür anflehen muss.<< Ganz leicht, streiften seine Lippen mein Ohr und ich begann automatisch schwerer zu atmen. Mein ganzer Körper stand unter Strom. Vielleicht hatte er es mit Absicht gemacht, vielleicht auch nicht, doch es war der Moment in dem ich dummerweise eingeknickte.
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Midnight Games - Verführung ✔️
ChickLitTEIL 1 DER MIDNIGHT-TRILOGIE "Meine geehrten Herren! Der Moment, auf dem Sie lange gewartet haben, ist nun endlich gekommen! Also begrüßen Sie mit mir die einzigartige, die wunderschöne, die Verführerin... Midnight!" Das Red Hawk. Der Club der Extr...