Kapitel Vierzehn

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Mein Grinsen verschwand einfach nicht. Und das seit wir die Galerie verlassen hatten. Sogar im Auto und auf dem weg zurück zu mir nach Hause, war seine Anspannung bezüglich Talia noch immer da. Auf ihre Anmache war er nun wirklich nicht gut zu sprechen. Es war neu für mich ihn so zu sehen, weshalb es mich auch irgendwie amüsierte und ich einfach nur den Drang verspürte noch einen drauf zulegen.

>>Also? Wann ziehen wir mit ihr durch die Straßen?<<, fragte ich und sah deutlich, wie sich seine Muskeln unter dem Anzug anspannten und er das Lenkrad gleich fester umklammerte.

>>Hör auf damit, Joy<<, knurrte er.

Ich aber kicherte nur vor mich hin. So war ich nun mal. Tief in mir provozierte ich wirklich gerne. Aber wenn man mit einer streitsüchtigen und verrückten Schwester aufwuchs, die einen jeden Tag einfach nur Stress einbringen wollte, wurde man irgendwann genauso wie sie. Nicht in allen Dingen, aber in den meisten. Irgendwann hatte ich gelernt gegen sie anzukommen und diese Eigenschaft war bis heute geblieben.

>>Wieso denkst du, dass ich gleich mit ihr ins Bett springen werde?<<, fragte ich noch immer lachend.

>>Weil ich ganz genau weiß, wovon ich spreche.<<

Da sprach wohl jemand aus Erfahrung. Seufzend lehnte ich meinen Kopf zurück und sah ihn von der Seite an. >>Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen.<<

>>Ja genau. Das hat meine letzte Bekanntschaft auch gesagt<<, schnaubte er verärgert.

Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen legte ich ihm meine Hand in den Nacken und fuhr mit den Fingern durch seine Haare. >>Ich bin aber nicht deine letzte Bekanntschaft. Also brauchst du dir da wirklich keine Sorgen zu machen. Frauen reizen mich nicht. Mich reizt etwas völlig anderes.<< Um deutlicher zu werden, legte ich ihm meine andere Hand ziemlich weit oben auf den Oberschenkel und begann diesen leicht zu massieren. Wieder spannte er sich an. Dieses mal jedoch nicht aus Verärgerung.

>>Das ist eine ganz miese Idee, Sweetheart<<, kam es mit einem mal etwas gepresster von ihm. Mich wiederum machte es noch etwas mehr zum schmunzeln.

>>Ich weiß<<, erwiderte ich dichter an ihm, nachdem ich mich zu ihm rüber gebeugt hatte und bewegte meine Hand dabei weiter rauf.

>>Joyce, du weißt schon, dass ich gleich auf der Stelle umdrehen und zu mir fahren kann?<<

>>Dann versichere ich dir, dass ich bereit wäre aus dem fahrenden Auto zu springen, um zu meiner Nichte zu kommen.<< Um mein Schicksal nicht herauszufordern, ließ ich von ihm ab und lehnte mich wieder in den Sitz zurück.

>>Sie ist nicht alleine. Der Hund ist bei ihr.<<

>>Oh bitte. Pearl könnte sie nicht mal vor einem Schmetterling verteidigen.<<

>>Dann hör auf zu provozieren.<< Ich wusste, dass er es ernst meinte und tatsächlich umdrehen würde, sollte ich weiter machen. Also blieb ich ganz brav und verhielt mich still, bis wir vor meinem Haus angekommen waren.

Kian stellte den Motor ab und lehnte sich zurück, nur um mich dann anzusehen, wobei ich das gleiche tat. Sofort wurde ich von seinen faszinierenden Augen in den Bann gezogen, aber dieses mal versuchte ich es nicht einmal mich aus diesen zu befreien. Nach so langer Zeit hatte ich es endlich aufgegeben mich dagegen zu wehren. Jetzt verstand ich nicht einmal, wieso ich mich überhaupt so lange wehren konnte. Okay doch.. Es war die Angst vor Jenevieve, die mich davon abgehalten hatte mich endlich meinen Gefühlen hinzugeben.

>>Danke für Heute.<<

>>Ich weiß, dass das nicht unbedingt deine Welt ist..<<

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