Kapitel Neun

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Nach einer Runde erfolgreichen Schlafs und nachdem Lisa von der Schule zurück gekommen war, hatten wir uns Pearl geschnappt und waren mit ihr zum Tierarzt gefahren. Es war endlich an der Zeit sie gründlich zu untersuchen und sie impfen zu lassen. Diesen Besuch hatten wir bereits zu lange vor uns hin geschoben. Während die Kleine von dem Arzt gründlich untersucht wurde, saßen Lisa und ich am Rande und sahen wartend zu.

>>Du hättest mir ruhig bescheid geben sollen, dass du die ganze Nacht lang bei einem Mann verbringen würdest<<, sagte meine Nichte mit einem mal. Überrascht sah ich sie an, doch sie sprach weiter, noch bevor ich etwas darauf erwidern konnte. >>Ich habe mich ein wenig erschrocken, als ich Angie statt dich im Haus vorgefunden habe. Du kannst mit deinem Sexleben machen was du willst, aber es wäre nett von dir gewesen mir wenigstens eine Nachricht zu schicken.<<

>>Lisa<<, schnappte ich empört nach Luft und sah sie mit großen Augen an. Beschämt blickte ich schnell zu der Helferin, die einen leicht verstörten Ausdruck aufgesetzt hatte.

>>Tante Joy, ich bin dreizehn und hab Sexualunterricht in der Schule. Ich weiß wie das funktioniert.<<

>>Ich warne dich, wenn ich herausfinden sollte, dass du mit irgendeinem Jungen-<<

>>Darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen<<, unterbrach sie mich. >>Ich bin nicht blöd und außerdem habe ich keine Zeit für sowas.<<

Himmel noch mal! Sie hörte sich schon beinahe so an wie ich. Sie verbrachte eindeutig zu viel Zeit in meiner Nähe. Verdammt noch mal, sie war erst dreizehn. Aber ich musste zugeben, dass sie recht hatte. Also damit, was sie vorhin gesagt hatte, denn ich hätte ihr eine Nachricht schreiben sollen, dass ich spät nach Hause kommen würde.

>>Es tut mir leid ich hätte es dir sagen sollen. Aber es wird kein zweites mal passieren, dass ich für die ganze Nacht weg bin.<< Glaubte ich jedenfalls.

>>Oh bitte. Angie hat mir erzählt, wie sehr du für diesen Mann schwärmst.<<

>>Angie redet zu viel<<, brummte ich und schmiedete bereits einen Plan, mit dem ich meine beste Freundin umbringen konnte. Wieso sprach sie über sowas mit meiner Nichte. Das ging sie nichts an, verdammt!

>>So, das war's<<, meldete sich der Arzt mit einem mal und sah uns leicht lächelnd an. Ich wusste, dass auch er unsere Unterhaltung mitbekommen hatte und es war so verdammt unangenehm, dass ich einfach so schnell wie möglich von hier verschwinden wollte. Und mir gleich einen neuen Tierarzt suchen musste.

Lisa schnappte sich sofort den Vierbeiner und versuchte den äußerst verstörten Hund zu beruhigen.

>>Sie ist ein gesundes und starkes Mädchen<<, lobte der Arzt und streichelte Pearl leicht am Kopf.

>>Danke, Doktor.<< Ich gab der Kleinen einen Leckerli zur Belohnung, mit dem Zeichen, dass sie das alles gut gemacht hatte. Nachdem alles andere erledigt war, verließen wir die Klinik und fuhren zurück nach Hause.

-

Es dauerte auch nicht besonders lange und die Welt für unseren kleinen Vierbeiner war wieder ganz in Ordnung und sie torkelte lebensfroh durch das Haus und Garten. Dieses mal hatte ich Lisa dazu verdonnert mit ihr zu spielen, denn dieses mal gab ich ihr keine Ausflüchte mehr. Es war ihr Hund und sie sollte mit ihr auch etwas mehr Zeit verbringen. Ich hingegen hatte damit mehr Freizeit und konnte mich entspannen.

Das hatte ich mir vorgenommen, aber dummerweise schweiften meine Gedanken zur letzter Nacht und auch den Morgen danach. In Kians Bett aufzuwachen und das auch noch neben ihm fühlte sich so anders an, als wenn ich alleine in meinem Bett schlief. Es fühlte sich irgendwie gut an, was mich selbst zum gruseln brachte. So richtig zum gruseln. Außerdem hätte ich wirklich nicht gedacht, dass ich mit ihm so ausgelassen sprechen konnte, wie letzte Nacht. Vielleicht lag es auch an dem Alkohol, aber ich hatte ihm viel mehr erzählt, als ich sonst irgendjemanden erzählte. Ich hatte ihm sogar einige meiner peinlichsten Geschichten offenbart.

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