Chapter 4:

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Jill wartete bereits auf mich und schaute mich besorgt an, als ich die Umkleide betrat.

„Du bist käseweiß im Gesicht. Ist alles in Ordnung?"

Da ich noch zu aufgewühlt war um mit irgendjemandem über das zu reden, was gerade passiert war, biss ich mir auf die Unterlippe und schüttelte nur den Kopf.

„Mir geht es gut."

„Unsere Prinzessin hier hat wahrscheinlich immer noch nicht ihre Niederlage verkraftet." Ich drehte mich um und fand Dakota, die hinter mir stand. Ich hatte nicht bemerkt, dass sie die Umkleide betreten hatte. Sie war die geschworene Erzfeindin von Emily. Wir kannten uns schon alle drei seit dem Kindergarten, doch das Emily beliebter und dazu noch reicher war, machte es anscheinend noch schwerer für Dakota. Es artete aus, als Emily und Dennis zusammenkamen und mir wurde erst da bewusst, dass Dakota eindeutig in Dennis verliebt war. Nun ja, so war es nun mal und als beste Freundin von Emily gehörte anscheinend auch ich für Dakota zu den schlimmsten Personen auf Erden. Aber dass sie mich nicht leiden konnte fand ich nicht schlimm. Ihre eingebildete und zickige Art ging mir nur immer öfter ganz schön auf die Nerven.

Jill kam zum Glück zu meiner Rettung und verteidigte meine Ehre, oder das was von ihr noch übrig war. Ich gebe es zwar nicht gerne zu, aber die Niederlage setzte mir immer noch ganzschön zu.

„Ach, liebe Dakota", fing Jill an. „Wir wissen doch alle, wie neidisch du auf unsere Lith bist und dass du nie so gut sein wirst wie sie." Sie spielte mich ganzschön hoch, was mir aber egal war, da ich immer noch Damon im Kopf hatte und gerade nicht mit Dakota dealen wollte.

„Oh bitte, wer möchte denn so sein wie sie? Sie ist wild, verrückt und gefährlich. Im Gegensatz zu ihr bekomme ich meine Aufmerksamkeit auch ohne den Hampelmann zu machen."

„Hör mal", erwiderte ich und fühlte, wie mir meine Manieren langsam abhanden kamen, „ich habe diese Sache einfach verbockt ... du weißt schon, etwa so wie du es immer tust im Sportunterricht."

„He", sagte sie und errötete schwach. „Wer braucht denn schon eine gute Note in Sport? Außerdem werde ich dank meinen guten Leistungen auf ein klasse College gehen."

„Nennt man das heute so, wenn man mit jedem männlichen Lehrer flirtet, nur um eine bessere Note zu bekommen?" Ich wusste, dass meine Anschuldigung gemein war, aber es stimmte auch zum Teil und jeder wusste es.

Ihr Gesicht färbte sich purpurn vor Zorn. „Wenigstens habe ich noch nicht mit dem halben Footballteam geschlafen!"

Nun loderte meine Wut wieder auf, es war wie ein Thermometer, das kurz vor dem Platzen stand. Ja, ich hatte in den vergangenen Jahren mit vielen aus dem Footballteam rumgeknutscht, aber mit jemanden geschlafen hatte ich nicht. Um ehrlich zu sein, hatte ich noch nie mit jemandem geschlafen. Ich hatte einfach noch nicht den Richtigen gefunden, deshalb hatte sie auch nicht das Recht mir so etwas vorzuwerfen. „Weißt du, vielleicht solltest du anstatt andere zu kritisieren, dir mal lieber selbst an die Nase fassen." Ich scannte sie von oben bis unten ab um deutlich zu machen, auf was ich hinaus wollte. Sie trug Shorts, welche die Hälfte ihrer Pobacken freilegten und dazu noch ein Tank-Top mit wie es aus sah einem Push-up BH darunter. „Im Gegensatz zu dir laufe ich nicht wie die größte Schlampe herum und vor allem benötige ich keinen Push-up BH." Klar war das richtig gemein von mir, aber sie hatte mich in einer echt schlechten Verfassung erwischt und meine Wut hatte sich zusammengestaut.

Sie starrte mich für einen kurzem Augenblick an, als suche sie nach einer Sache, die sie mir an den Kopf schmeißen konnte, drehte sich jedoch um und legte einen dramatischen Abgang hin, indem sie die Tür der Umkleide zuschlug.

Die Welt um mich herum fing an sich zu drehen. Meine Beine waren plötzlich so schwach und zittrig. Ich konnte gerade noch Halt an meinem Spind finden, bevor ich kollabierte. Ich fiel auf den Boden und als ich nach kurzer Zeit wieder zu mir kam, krabbelte ich zum Spind und lehnte mich mit dem Rücken gegen ihn. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und versuchte das Gefühl des Schwindels loszuwerden. Was war nur mit diesem Tag los? Hatte sich die Welt gegen mich verschworen? Es war Emilys Geburtstag, dies sollte einer der schönsten Tage unseres Lebens werden und er entpuppte sich als einer der schrecklichsten. Eine Hand berührte meine Schulter und erst jetzt bemerkte ich, dass Jill mit mir redete.

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