Hatte ich mir eben wirklich Sorgen darüber gemacht, mit Damon auf ein Motorrad zu steigen? Mann, musste ich dumm gewesen sein. Es war einfach der Hammer. Ich liebte es. Die kalte Luft, die einem ins Gesicht blies und das Gefühl der Freiheit, das einen überkam. Zudem hatte ich einen Grund meine Arme um Damon zu schlingen und mich an ihn zu kuscheln. Er war so warm und roch einfach himmlisch. Am liebsten wäre ich ewig weitergefahren. Ich rutschte so nah es ging an ihn heran und schloss meine Augen. Seine Nähe ließ meinen gesamten Körper kribbeln und als wir plötzlich zum Stehen kamen kam Enttäuschung in mir auf. Ich blickte auf und bemerkte, dass wir vor meinem Haus standen. Es war komplett dunkel, nur die Lichter der Straßenlaternen waren an und erhellten die Nacht ein wenig. Er reichte mir erneut seine Hand und ich stieg vom Motorrad ab. Er tat es mir gleich und stellte sich vor mich. Ich wusste, dass er auf seinen Helm wartete, also nahm ich ihn von meinem Kopf herunter und reichte ihn Damon. Ich erwischte mich dabei, wie ich durch meine Haare strich um zu checken, ob sie noch an ihrem Platz saßen.
Als ich gerade meinen Mut zusammengekramt hatte, um mich zu bedanken, fiel mir auf, dass er zu meinem Haus gefahren war, ohne dass ich ihm sagen musste, wo ich wohnte.
„Woher wusstest du, wo ich wohne?" platzte es aus mir heraus.
Ich überraschte ihn damit und ihm wurde schlagartig sein Fehler bewusst, den er begangen hatte. Ich konnte erkennen, wie er verzweifelt nach einer Antwort suchte.
„Jacob hat es mir gesagt und ich habe es mir aus irgendeinem Grund gemerkt."
„Wow, ist das die beste Ausrede, die dir eingefallen ist?", fragte ich harsch.
„Wie wäre es denn, wenn du dich einfach bei mir bedanken würdest, nicht nur für die Fahrt nach Hause, sondern auch dafür, dass ich dir deinen Arsch gerettet habe!" Voller Zorn knallte er den Helm auf sein Motorrad und kam auf mich zu.
„Oh bitte, als ob ich deine Hilfe gebraucht hätte. Ich kann mich selbst vor so einem Hempfling wie Ryan verteidigen." Seine Augen weiteten sich und er kam mir noch näher, bis er mich an eine Mauer zurückgedrängt hatte. Warum endeten er und ich immer an eine Mauer gepresst?
„Keine Hilfe? Warum hast du dann wie ein kleines Mädchen geschrien und nichts dagegen getan?" Er fixierte meine Augen und ich wurde erneut von dem tiefen Blau gefangen genommen.
„Weil ich ihn nicht verletzen wollte. Ich hatte einfach nur Angst, dass ich meine Kraft nicht einschätzen konnte", brüllte ich ihn an. Er lagerte erneut seine Hände neben meinem Gesicht, sodass ich eingekesselt war. Sein Gesicht kam näher, bis seine Lippen kurz davor waren, meine zu berühren.
„Vielleicht hat es dir ja auch gefallen, was er mit dir vorhatte." Seine Stimme war nun rauer und wirkte bedrohlicher als zuvor. Doch sie hatte auch etwas verdammt Heißes an sich. Warum musste er auch so sexy sein? Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich konnte nicht antworten. Um nichts Dummes zu machen, biss ich mir auf die Unterlippe und beobachte, wie er seine anfeuchtete. Ich fragte mich, wie seine Lippen wohl waren. Ich wollte sie auf mir spüren, ihn schmecken und halten. Ich schüttelte den Kopf und versuchte von diesen absurden Gedanken freizukommen. Warum hatte er so eine Wirkung auf mich? Was war das nur mit ihm? Meine Knie wurden weich, mein Hals wurde trocken, meine Haare stellten sich auf und ich fürchtete mich, dass er meinen Herzschlag hören konnte. Das einzige, an das ich denken konnte, war er. Mir war es plötzlich egal, wie er zu mir gefunden hatte, oder dass er eigentlich ein totaler Arsch war. Er war mir so nahe, dass alles um mich herum unwichtig erschien. Meine gesamte Welt füllte sich mit seinem Duft, der mich weich werden ließ. Er war sich seiner Wirkung auf mich bewusst und kam noch näher, sodass seine Lippen meine streiften. Es ließ mich erschaudern. Warum tat er das?
„Ich hasse dich", brachte ich mit schwerem Aufwand hervor. Es war jedoch leider mehr ein Flüstern als ein Schreien, wie ich es geplant hatte.
„Dessen bin ich mir bewusst Lilith." Sein Blick blieb dabei ernst. „Dennoch hast du noch nicht die Kraft mir zu widerstehen."
Und dann geschah es. Seine Lippen legten sich auf meine. Sie waren noch weicher, als ich sie mir vorgestellt hatte. Ich konnte nicht anders, als meine Augen zu schließen und mich dem Kuss hinzugeben. Sein Kuss war sanft und nicht drängend. Mein gesamter Körper wurde heiß und schrie nach mehr. Ich schlang meine Arme um ihn und presste meine Hüfte gegen ihn. Unser Kuss wurde inniger und heißer. Ich konnte seine Zunge spüren, die ihren Weg in meinen Mund suchte. Ich öffnete meine Lippen und ließ es zu. Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und zog ihn näher an mich. Ich spürte, wie seine Hände meine Wangen berührten und ertappte mich bei dem Wunsch, dass ich sie lieber an anderen Stellen hätte. Mein Körper vibrierte förmlich und wurde immer heißer und heißer, bis mir das Bild eines brennenden Engels mit schwarzen Flügeln durch den Kopf schoss. Dies brachte mich in die Realität zurück. Der Mann in meinen Armen war Damon, der Damon, den ich bis auf den Tod nicht ausstehen konnte. Was machte ich hier? Ich raffte mich wieder zusammen, sammelte all meine Kraft und stieß ihn von mir.
Dies überraschte ihn und er stand mit weit aufgerissenen Augen vor mir. Er brauchte eine Weile, bis er realisierte, was gerade geschehen war. Dann entfuhr ihm ein Grinsen. „Ich habe deine Kräfte wohl unterschätzt. Du bist stärker, als ich dachte, aber das war ja auch nicht anders zu erwarten von dir Lilith."
„Was zur Hölle war das?", platzte es aus mir heraus. Ich musste erst einmal verarbeiten, was gerade geschehen war.
„Ich kann dir genau sagen, was gerade passiert ist. Du bist erwacht, es dauert nicht mehr lange bis zu deiner vollständigen Erweckung."
„Bist du jetzt vollkommen durchgedreht? Hörst du dir eigentlich zu, wenn du redest? Was denn für ein Erwachen und welche Erweckung? Wovon redest du?" Ich vergrub meinen Kopf in meinen Händen und lehnte mich zurück an die Mauer. Dann schossen mir die Bilder von eben durch den Kopf. Damon und ich eng umschlungen. Ich fasste mir an die Lippen. Ich spürte sie immer noch pulsieren. Wir hatten uns geküsst, und nicht einfach ein Kuss, so etwas Heißes hatte ich noch nie zuvor erlebt. Meine Beine waren immer noch weich und das Kribbeln immer noch überall auf der Haut zu spüren.
„Das meine Liebe, wirst du noch früh genug erfahren." Mit diesen Worten setzte er sich seinen Helm auf, schwang sich auf sein Motorrad und fuhr davon. Ich blieb alleine und verzweifelt zurück.
DU LIEST GERADE
LUX passion
FantasyWARNUNG: Dieses Buch enthält Sexuelle Handlungen. Empfohlenes Alter 16+ Nacht für Nacht wird Lith von schrecklichen Albträumen heimgesucht In denen sie Zeuge und Ursache der Apokalypse wird. Ansonsten ist sie eine ganz normale High School Schüler...